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Salzburg: Ein Modell mit Erfolg
Nach einer Reihe von Anläufen ist es der ÖVP in der Stadt Salzburg gelungen, ein Vorwahlmodell für einen größeren Bereich funktionsfähig zu machen.
Zwar sind selbst aufgeschlossene Sozialisten der Meinung, daß die internen Vorwahlen die Verkalkung der großen Parteien zumindest bremsen, wenn nicht aufhalten können, doch niemand hat der ÖVP diese Pionierleistung bisher gedankt. Vielleicht lag die Schuld daran, daß zu sehr wahltaktische Überlegungen im Vordergrund standen.
Nach präziser Vorarbeit wurde für die kommende Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg erstmals ein Modell entwickelt, das die Erfahrungen bisheriger Versuche zusammenfaßt. Das im großen und ganzen perfektionierte System erbrachte auch tatsächlich einen Rücksendungsanteil von weit mehr als 40 Prozent und stellte damit alles in den Schatten, was bisher in Österreich erprobt wurde.
Es wurden keine Kandidaten vorgegeben, sondern diese konnten entweder von einer bündischen bzw. von einer auch sehr kleinen territorialen Parteiorganisation nominiert werden, oder zehn Parteimitglieder sprachen sich für die Kandidatur aus. Damit war praktisch niemand von der passiven Vorwahl ausgeschlossen. 107 Frauen und Männer kamen auf die Stimmlisten, die allen Parteimitgliedern vorgelegt wurden. In den letzten beiden Wochen konnten sämtliche Parteimitglieder der ÖVP Salzburg Stadt bis zu 40 Namen auswählen.
Einerseits konnten die Spitzenkandidaten der Stadt eine glänzende Position erringen, anderseits schoben sich auch neue Namen in den Vordergrund, die geeignet sind, eine Blutauffrischung für den ÖVP-Ge-meinderatsklub darzustellen.
Alles in allem genommen, vollzieht sich in Salzburg ein Vorgang, der über lokale und über Parteigrenzen hinaus Beachtung und Anerkennung verdient, weil die vielzitierte Demokratisierung hier einen weniger wortreichen, dafür aber um so effizienteren Fortschritt in Österreich macht.
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