Der Roman „Die Bäume“ des US-amerikanischen Schriftstellers Percival Everett erinnert beeindruckend und drastisch an Gewalt, Mord und Lynchjustiz gegen Schwarze. Mit Humor und Ironie setzt sich der Autor gekonnt über alle Genres hinweg.
Zu entdecken: Mit dem Roman „Das Mädchen auf der Himmelsbrücke“ schuf die vielfach ausgezeichnete finnische Schriftstellerin Eeva-Liisa Manner 1951 ein poetisch dichtes Werk.
Wiederzuentdecken: Christine Wolters Roman „Die Alleinseglerin“ ist von bestechender, überzeugender Klarheit – ein schmales und zugleich ein großes Buch.
Mit „Ich ist ein anderer“ schreibt Jon Fosse sein monumentales Romanprojekt fort. In unverwechselbarem Tonfall zeichnet der norwegische Autor, der immer wieder als Kandidat für den Literaturnobelpreis genannt wird, ein Bild des kargen Südwestens seiner Heimat.
Yasmina Rezas neuer Roman „Serge“ handelt von einer Familie auf der Suche nach sich selbst – eine feinsinnige Mischung aus Melancholie und Komik, die Absurditäten des Alltags offenlegt.
Der Schauplatz ist ein wie aus dem Reisekatalog „Schönes Skandinavien“ entsprungenes Holzhaus, einsam gelegen an einem See, irgendwo in der schwedischen Provinz. Drei Brüder treffen sich hier, um den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen: Ihre Asche in den See zu streuen.
Ein ansprechend aufgemachtes und mit klug gewählten Zitaten versehenes neues Bild-Text-Album lädt dazu ein, in den Kosmos des singulären Schriftstellers Marcel Proust einzutauchen.
Ian McGuires neuer Roman „Der Abstinent“, angesiedelt im Manchester des Jahres 1867, stellt die Frage, ob der Einzelne aus einer Spirale der Vergeltung ausbrechen kann.
Mit „Hin und zurück“ liegt nun der dritte Roman der in Bristol geborenen Gefühlsbeschreiberin und subtilen Erzählerin Tessa Hadley in deutscher Übersetzung vor.
Ilja Leonard Pfeijffers opulenter Roman „Grand Hotel Europa“ beschäftigt sich mit den Folgen des identitätszerstörenden, durchkommerzialisierten Tourismus – elegant erzählt und oft komisch.
In ihrem Roman „Das Meer in meinem Zimmer“ befasst sich die deutsche Autorin Jana Scheerer mit der Fragilität von Familienkonstrukten – in knappem Tonfall und ohne großen Gestus.
Anne Enrights neuer Roman handelt von einem Hollywood-Star, einer komplizierten Mutter-Tochter-Beziehung und einer stationenreichen Reise in die Vergangenheit.
Die junge Niederländerin Marieke Lucas Rijneveld legt mit „Was man sät“ ein kraftvolles Debüt vor. In bildreicher Sprache erzählt der Roman von Traumata und klaustrophobischen Familienzuständen.
Sorj Chalandons Roman „Am Tag davor“ erzählt eine bewegende Erinnerung an einen toten Bruder und zugleich die Aufarbeitung einer nationalen Katastrophe.
Längst verschwimmen im Schlosser-Zyklus Fiktion und Realität:
Ausführlich berichtet Gerhard Henschel im siebten Band
"Arbeiterroman" von sich, intensiv breitet er Briefe und Dokumente
aus und lässt doch vieles im Verborgenen. Ein Bravourstück des
Erzählens.
Elena Ferrante ist der Hype in diesem Literaturherbst. 250.000 Exemplare ihres Romans "Meine geniale Freundin" hat der Suhrkamp Verlag bereits ausgeliefert. Nun soll auch das Pseudonym der Autorin enthüllt worden sein. Wie besonders aber ist der Roman?
Der Briefwechsel zwischen Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf von
1974 bis 2006 beschreibt nicht nur den mitunter bissigironischen,
immer geschäftlichen Austausch zwischen Kritiker und Schriftsteller,
sondern beleuchtet auch den Literaturbetrieb jener Jahre.
Mit "Lebensstufen" legt der englische Autor Julian Barnes einen
offenen und gleichzeitig tröstlichen Essay-Band vor, über
Zusammenfinden und Auseinandergerissen-Werden, Liebe und Tod.