Der Briefwechsel zwischen Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf von
1974 bis 2006 beschreibt nicht nur den mitunter bissigironischen,
immer geschäftlichen Austausch zwischen Kritiker und Schriftsteller,
sondern beleuchtet auch den Literaturbetrieb jener Jahre.
Anne Enrights neuer Roman handelt von einem Hollywood-Star, einer komplizierten Mutter-Tochter-Beziehung und einer stationenreichen Reise in die Vergangenheit.
Ilja Leonard Pfeijffers opulenter Roman „Grand Hotel Europa“ beschäftigt sich mit den Folgen des identitätszerstörenden, durchkommerzialisierten Tourismus – elegant erzählt und oft komisch.
Sorj Chalandons Roman „Am Tag davor“ erzählt eine bewegende Erinnerung an einen toten Bruder und zugleich die Aufarbeitung einer nationalen Katastrophe.
Längst verschwimmen im Schlosser-Zyklus Fiktion und Realität:
Ausführlich berichtet Gerhard Henschel im siebten Band
"Arbeiterroman" von sich, intensiv breitet er Briefe und Dokumente
aus und lässt doch vieles im Verborgenen. Ein Bravourstück des
Erzählens.
Elena Ferrante ist der Hype in diesem Literaturherbst. 250.000
Exemplare ihres Romans "Meine geniale Freundin" hat der Suhrkamp
Verlag bereits ausgeliefert. Nun soll auch das Pseudonym der Autorin
enthüllt worden sein. Wie besonders aber ist der Roman?
Mit "Lebensstufen" legt der englische Autor Julian Barnes einen
offenen und gleichzeitig tröstlichen Essay-Band vor, über
Zusammenfinden und Auseinandergerissen-Werden, Liebe und Tod.
Die junge Niederländerin Marieke Lucas Rijneveld legt mit „Was man sät“ ein kraftvolles Debüt vor. In bildreicher Sprache erzählt der Roman von Traumata und klaustrophobischen Familienzuständen.
In ihrem Roman „Das Meer in meinem Zimmer“ befasst sich die deutsche Autorin Jana Scheerer mit der Fragilität von Familienkonstrukten – in knappem Tonfall und ohne großen Gestus.