Seit rund zehn Jahren ist die Region von Calais Schauplatz einer humanitären Tragödie. Etwas mehr als 30 Kilometer trennen an der schmalsten Stelle des Ärmelkanals die französische Küste von der englischen. Bei guter Sicht scheint das Weiß der Klippen von Dover über die Meerenge. Für viele Flüchtlinge aber, die in Großbritannien das gelobte Land sehen – anziehend wirken neben der Sprache auch die lange Zeit leicht erhältliche Schwarzarbeit und wenig Identitäts-Kontrollen – wird der Kanal zum Nadelöhr. Die Regierungen in Paris und London wollen der klandestinen Einreise an Bord
Die jüngsten Demonstrationen zeigen einmal mehr: Teile der Bewegung gegen Rassismus haben ein Antisemitismus-Problem. Viele Juden wiederum erwarten von progressiver Politik schon lange nichts mehr. Und so verhärten sich die Fronten.
Der berühmte Karneval im belgischen Aalst setzt nach dem Skandal vom letzten Jahr erneut auf antisemitische Klischees. Was bewegt die närrische Volksseele? Ein Lokalaugenschein.
Erbärmliche Zustände, Suizidversuche, ein massiver Covid-19-Ausbruch: Die Unterbringung von Asylbewerbern in einer Kaserne bei Folkestone (GB) sorgt seit Monaten für Kritik.
Mehr Gemeinschaftssinn bekommen die Niederlande von ihrer neuen Regierung verordnet: Dazu gehört auch ein Generalpardon für Asylwerber.Zusammen arbeiten, zusammen leben" steht auf der Flagge, unter der das vierte Kabinett Jan Peter Balkenende in der letzten Woche vom Stapel lief. An Bord: Die verhinderte Große Koalition aus Christ-(CDA) und Sozialdemokraten (PvdA) sowie als Mehrheitsbeschafferin die sozialkonservative ChristenUnie bei ihrer ersten Regierungsteilnahme. Das Motto klingt trivial angesichts der gesellschaftlichen Diskurse der vergangenen Jahre. Es erinnert an
Antikapitalistische Hoffnungsträger oder unverbesserliche
Protektionisten? Weder noch. Denn das wallonische Veto gegen CETA hat
vor allem innenpolitische Gründe. Deshalb ist auch der wallonische
Regionalführer Magnette weder Held noch Buhmann.
Frage: Was haben schwarz geschminkte Gesichter, wulstige rote Lippen und Afro-Perücken mit Kolo nialismus oder Sklaverei zu tun? Besitzen solche Acessoires, von weißen Europäern aus brauchtümlichem Anlass zur Schau getragen, diskriminierendes Potential? Die Antwort: natürlich nicht. Sie gehören zu Zwarte Piet, einem traditionellen Protagonisten des überaus beliebten niederländischen Sinterklaas-Fests am 5. Dezember. "Sint" ist nicht weniger als der Freund und Liebling aller Kinder, und die "Pieten", seine zahlreichen tollpatschigen Handlanger, werden ebenso sehnlichst erwartet. Was
Ronen Steinkes Buch „Terror gegen Juden“ versteht sich als Anklage. Es ist mehr als das: eine messerscharfe Analyse und eine beklemmende Bestandsaufnahme.
Thierry Baudet ist der Shootingstar der niederländischen Rechten. Blick auf eine Reizfigur zwischen salonkonservativem Schöngeist und Identitarist, der auch schon einmal den ehemaligen Chef des rechtsextremen Front National, Jean-Marie Le Pen, hofierte.
Michiel Helsen, Gletscherwissenschaftler und Klimawandel-Dozent an der Hogeschool Rotterdam, über das Schmelzen der Eiskappen und die Auswirkungen in den Niederlanden.
In den Niederlanden wurden dieses Schuljahr die ersten iPad-Schulen eröffnet. Statt des Heftes verwenden die Schüler das iPad. Ein Besuch bei umstrittenen Pionieren.Die Kinderrevolution beginnt im pittoresken Städtchen Sneek, das berühmt ist fürs Segeln und für Schlittschuhe, aber nicht für bahnbrechende Entwicklungen. Nun aber laufen Mädchen und Jungen zwischen acht und zwölf Jahren durch ein nagelneues Schulgebäude, in den Händen bunte Plastikhüllen mit ebenso neuen iPads. Eigentlich sind all die Journalisten gekommen, um über die Eröffnung der ersten iPad-Schule zu berichten.
Bei den kommenden Parlamentswahlen in den Niederlanden steht die neue
Partei DENK im Fokus. Sie sieht sich als Anwältin von Minderheiten,
fällt aber auch durch ihre Nähe zu türkischen Nationalisten auf. Über
eine Partei, die polarisiert.
Fundamentalismus gibt es heute noch in seiner calvinistischen Spielart: So führen – etwa in den Niederlanden – ultraorthodoxe Calvinisten ein Dasein am Rande der Gesellschaft.Sie wollen einen Gottesstaat. In ihren Kreisen ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein Fremdwort, und Homosexualität gilt auch im 21. Jahrhundert als Sünde. Sie leben im offenen Widerspruch zu Verfassung und Mehrheitsgesellschaft. Gegen ihre Partei lief bereits ein Verbotsverfahren. Die Rede ist nicht von islamischen Fundamentalisten, sondern von einer Gruppe, die bereits wesentlich länger und gleichwohl
Im Zeichen der Black-Lives-Matter-Proteste diskutieren Bürgerinnen und Bürger der Niederlande über den Umgang mit Kolonialismus und Sklaverei. So einiges ist dabei in Bewegung geraten – allerdings nicht immer in die richtige Richtung.
Als das sicherste Delta der Welt – so sehen die Niederlande sich selbst. Doch was, wenn das Meer so schnell steigt, dass selbst der beste Küstenschutz nicht mehr ausreicht? Bestandsaufnahmen zwischen Alarm und Routine.
In der Niederländischen Hafenmetropole Rotterdam wird ab Jänner erstmals ein gebürtiger Marokkaner das Amt des Bürgermeisters antreten. Ein Novum für die Stadt des Rechtspopulisten Pim Fortuyn.Kaum war der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl bekannt, begann in zahlreichen Ländern Europas eine Nabelschau. Wie, so die Gretchenfrage dieses Herbstes, steht es eigentlich hier mit der aktiven Partizipation von Minderheiten? "Der Obama von …" wurde zum eilig verliehenen Label für Migranten oder deren Kinder in prominenten politischen Positionen. In den Niederlanden, genauer gesagt in
Die Niederländer sind begeisterte Schlittschuhläufer. Heuer ließen
die Temperaturen zum ersten Mal seit Jahren Natureislaufen zu. Eine
Nation der Gleiter lebte auf.
Um wichtige Entscheidungen zu treffen, müssen sich EU-Politiker bestens verständigen. Dolmetscher stellen die Kommunikation täglich sicher. Aber wie sieht ihr Alltag aus? Über die Arbeit in den Kabinen und die mangelnden Englischkenntnisse der EU-Vertreter.
Die niederländische Regierung will den Stickstoffausstoß reduzieren. Die Proteste von Agrar- und Bausektor zeigen, wie rasant sich der Klimadiskurs auflädt – und liefern einen Vorgeschmack auf kommende Verteilungskonflikte.
Seit Ende Jänner gilt auch in den Niederlanden eine Sperrstunde. Streifzüge durch die unwahrscheinliche Stille Amsterdams – und Begegnungen mit den Menschen, die trotzdem noch draußen sind.
Hunderttausende Besucher aus aller Welt, ein bombas-tisches Fest von geradezu epischen Ausmaßen (und rund sieben Millionen Euro Kosten), dazu die Gesichter des neuen Königspaares auf allen Kanälen und jeder Titelseite: kein Zweifel, die Thronübergabe Beginn dieser Woche rückte die Niederlande vorübergehend ins Zentrum des Weltgeschehens.Wenn der Rummel vorüber sein wird und die Festbesucher ihren Rausch ausgeschlafen haben werden, dürfte in den Niederlanden selbst bald ein anderes Thema in den Fokus rücken: die Frage, welche Funktion das Königshaus Oranje-Nassau in Zukunft haben
Manchmal, vor allem, wenn sie vor dem Moloch Zukunft steht, denkt auch die Politik nicht nur an anstehende Regionalwahlkämpfe und ähnliche Wichtigkeiten. Also sprach 2008 Jan Peter Balkenende, damals noch Premierminister der Niederlande und sonst eher als mausgrauer Pragmatiker verrufen: "Wir müssen uns trauen, in großen Dimensionen zu denken, denn die Fragen, vor denen wir stehen, sind auch groß.“ Das Thema, das Balkenende berührte, war nicht etwa Immigration oder die einbrechende Volkswirtschaft sondern: Wasser. Genauer gesagt, das Leben auf dem Wasser. Es war die Zeit, in der ein
Nach dem Lockdown vom November ist das öffentliche Leben in Brüssel
längst wieder in Gang gekommen. Doch Spuren des Ausnahmezustands
finden sich allenthalben.
Am kommenden Sonntag wählt Belgien ein neues Parlament - die flämischen Sezessionisten haben aber ihre Wahl schon längst getroffen: Los von Belgien!Wer in der Erwartung Fahnen schwingender Sezessionisten nach Antwerpen, Brügge oder Gent gekommen ist, sucht vergeblich. Die Geografie des flämischen Separatismus ist eine der Nischen. Auch offene Bekundungen für die Unabhängigkeit wird der Besucher selbst zu Wahlzeiten kaum hören. Das Herz des freien Flandern schlägt in abgelegenen Seitenstraßen oder unauffälligen Eckkneipen. Nur hier schüttet es sich dem Fremden aus, mal provozierend
Der Fund von 39 Leichen in einem Kühl-LKW in Essex zeigt, dass die Aufrüstung der Sicherheitsmaßnahmen an den Grenzen auch am Ärmelkanal fatale Folgen hat.
Unter Transit-Migranten in Nordfrankreich blieb der befürchtete Covid-Ausbruch bislang weitgehend aus. Dennoch hat der Lockdown ihre Lage massiv erschwert. Die Zahl der Bootsüberfahrten nach England steigt derweil auf Rekordhöhe.
Untergangsszenarien zum Thema Klimawandel gibt es genug, dachten sich niederländische Forscher. Also entwickelten sie eine Karte – und einen positiven Blick auf die Zukunft.