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Sieg auf allen Linien

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Dieser Angriff also war abgeschlagen. Doch nun stand ich vor der unabweisbaren Notwendigkeit, unverzüglich meinem General Meldung zu erstatten. Zweifellos hatte auch er bereits Kenntnis von den Meldungen der alliierten Sender. Wie soll ich es ihm vermitteln? dachte ich beklommen. Wie wird er es aufnehmen? Ich fuhr sogleich zum Divisionskommando und setzte mich mit dem Quartiermeister Obstlt. des Generalstabes Bobrovsky in Verbindung. Wir hatten uns immer schon gut verstanden, und er galt sehr viel beim General. Dieser wußte noch

Siehe I. „Der höhere Befehl“, „Furche“ Nr. 45 vom 3. November 1951, und II. „Die ersten Wagen rollen nach Rom“, „Furche“ Nr. 46 vom 10. November 1951.

nichts von den Meldungen über Monte Cassino. Um so besser, da“, erleichterte uns unseren Schlachtplan wesentlich. Zuerst machten wir ihm die unerhörte Bedeutung der Schätze der Abtei klar und meldeten, daß mit deren Bergung bereits begonnen worden sei. Die Division könne darauf sehr stolz sein, denn nun interessiere sich sogar OB Süd dafür, wie die Entsendung des Obersten beweise. Die Division aber habe den Vorrang in diesem so bedeutungsvollen Unternehmen; dies ermögliche eine sehr schätzenswerte Meldung an den höchsten Vorgesetzten der Division, biete eine besondere PTopagandamöglichkeit und werde bestimmt alles eher als einen Tadel eintragen.

Unser Plan glückte in vollem Umfang. Nicht nur, daß der General den getroffenen Maßnahmen, deren Ausmaß wir erst nach und nach aufdeckten, ohne weiters zustimmte, er ordnete vielmehr die Fortsetzung der Arbeit mit vermehrten Mitteln an sowie den Einsatz von einigen Angehörigen der Propagandakompanie, um die Vorgänge photographisch, dokumentarisch festzuhalten. Also Sieg auf der ganzen Linie!

An meinem vermehrten Arbeitseifer merkte ich. wie die Sorge auf mir gelastet hatte. Nun stürzte ich mich mit verdoppelter Kraft ans Werk. Das war aber auch notwendig, denn wenn auch meine Soldaten und die freiwilligen Mitarbeiter ihr Möglichstes taten, wenn auch Patres und Fratres, so wie es ihnen der Abt befohlen hatte, mein Werk nach besten Kräften unterstützten, so mußte ich doch alle Hilfsmittel, die ich fand, bis zum letzten ausnützen, denn die Zeit drängte und die Arbeit war unerwarteterweise erheblich vermehrt worden.

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