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Kandidatenliste mit neuen Namen

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Aus gutem Grund wird in der ÖVP die Kandidatenaufstellung immer bis zum letztmöglichen Augenblick hinausgezögert. Landeshauptmann Krainer versteht es, sich als unant; stbare Autorität aus dem Kampf um ein Landtagsmandat herauszuhalten, spricht aber dann in der entscheidenden Sitzung des Landesparteipräsidiums, das die endgültige Reihung vornimmt, das letzte Wort. Die „Nacht der langen Messer“, wie diese Session mit grimmigem Humor genannt wird, brachte diesmal einige neue Namen ans Tageslicht, wobei unter anderem den mit Nachdruck geäußerten Wünschen des ÖAAB nach einer stärkeren Vertretung im Landtag einigermaßen entgegengekommen wurde. Mit dem Gewerkschaftssekretär Anton Niegel und dem Jugendreferenten der Landesregierung, Dr. Moser, kandidieren in Graz zwei neue ÖAAB-Mitglieder; im Wahlkreis Oststeiermark wird der ÖAAB Josef Lind (Angestellter) und den ehemaligen Generalsekretär der Katholische Aktion, Dipl.-Ing. Her-man Schaller (Landesschulinspektor landwirtschaftlicher Schulen), sich zur Wahl stellen.

In der Obersteiermark wurde nun doch der Alpine-Betriebsrat, Siegmund Burger, aufgestellt, der schon einmal zur Debatte gestanden war, dann aber nicht nominiert wurde, weil ihm eine Vergangenheit nachgesagt wird, die von links bis ganz rechts reicht. Im Wahlkreis Graz scheint als Kandidat des Wirtschaftsbundes neu der Industrielle Dipl.-Ing. Hans Georg Fuchs auf. Im neuen Landtag nicht mehr vertreten sind der Abgeordnete Aß-mann (Wirtschaftsbund) und Primarius Dr. Stepantschitz, der in Graz an aussichtslose 13. Stelle gereiht

Ein weiteres personelles Problem mußte die ÖVP lösen, als der verdiente und allseits geschätzte Landesrat Ferdinand Prirsch dieser Tage nach längerer schwerer Krankheit starb. Das Referat Prirsch in der Landesregierung, an sich eine Domäne des Bauernbundes, wurde diesmal überraschend mit einem Verwaltungsfachmann besetzt, weil die in Frage kommenden Bauern-bündler entweder nicht in die Regierung wollten, wenig profiliert oder auf ihren derzeitigen Positionen unabkömmlich waren. Mit dem Bezirkshauptmann von Feldbach, den 44jährigen Doktor Friedrich Niederl dürfte die ÖVP aber einen guten Griff getan haben.

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