
Archelon: Das Riesenreptil am Wiener Ring
Nach der Corona-Pause hat auch das Naturhistorisches Museum Wien wieder geöffnet: Dort kann man Archelon bestaunen, die größte Schildkröte aller Zeiten – und mit ein bisschen Fantasie in ihre Welt im Zeitalter der Dinosaurier eintauchen.
Nach der Corona-Pause hat auch das Naturhistorisches Museum Wien wieder geöffnet: Dort kann man Archelon bestaunen, die größte Schildkröte aller Zeiten – und mit ein bisschen Fantasie in ihre Welt im Zeitalter der Dinosaurier eintauchen.
Wenn man sich für Meeresreptilien interessiert, kann man einen Flug nach Indonesien oder in die Philippinen buchen, sich dort mit Bus und Fähre auf eine abgelegene Insel durchschlagen und an den Küsten der Insel über die Korallenriffe schnorcheln. Wenn man Glück hat, schwimmt einem dann eine der Meeresschildkröten über den Weg, die heute leider immer seltener werden.
Man kann aber auch in Wien die U2 nehmen, am Volkstheater aussteigen und am Maria-Theresien-Platz ins Naturhistorische Museum (NHM) gehen. Dort findet sich im Saal 28 die neu eingerichtete „Siebenrockvitrine“ mit einer weltweit einzigartigen Sammlung von montierten Schildkrötenskeletten, benannt nach hier tätigen Zoologen Friedrich Siebenrock (1853–1925). Und im Saal 10 kann man überhaupt die größte Meeresschildkröte aller Zeiten bestaunen: Archelon. Diese Gattung lebte in der späten Kreidezeit, am Ende des Zeitalters der Dinosaurier – vor rund 74 Millionen Jahren. Das vier Meter lange Skelett in Wien ist das weltweit größte und am besten erhaltene.
In tropischen Gewässern
Was wissen wir über dieses massive Tier? Wie andere Reptilien auch, war es ein Luftatmer, und hatte sich in der Evolution aus landlebenden Schildkröten entwickelt. Archelon war also ein sekundärer Meeresbewohner – wie die heutigen Meeresschildkröten, Wale und Robben. Auch um ihre Eier zu legen, musste Archelon wieder an Land. Paläontologen schließen aus dem Schädel und Kiefer von Archelon, dass sich das Tier von am Meeresboden lebenden, hartschaligen Organismen wie Muscheln oder Korallen ernährte. Die heute lebenden Grünen Meeresschildkröten ernähren sich ähnlich, indem sie das Riff mit ihren Kiefern abschaben.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!
