Erstmals wird ab heurigem Schuljahr für die 8. Klasse der AHS die neue Form der Reifeprüfung durchgeführt, mit Fachbereichsarbeit und mehreren neu gestalteten Varianten. Die 8. Klassen sind auch jene, die bereits seit der 5. Klasse nach neuen Lehrplänen unterrichtet werden. Schon damals gab es Probleme, weil die Lehrplane viel zu knapp erlassen wurden und ein Teil der Schulbücher nicht rechtzeitig vorliegen konnte.
Geht es Ihnen gut oder geht Ihr Kind in die Schule, wird manchmal im Witz gefragt. Schulanfang, auch Anfang des Engagements der Eltern in und für die Schule oder „Travnicek, was brauch ich das."? Die Schulservicestelle des Unterrichtsministeriums hat vor kurzem eine Auswertung der Anfragen 1991 veröffentlicht. Schule ist demnach weiterhin eine Domäne der Mütter. Sie stellen mit 21 Prozent die weitaus größte Gruppe der Anfrager.
Zum Unterschied von Österreich erhalten in der BRD Mütter beziehungsweise Väter der Jahrgänge ab 1921 (in den neuen Bundesländern ab 1927) pro Kind ein Erziehungsjahr in der gesetzlichen Rentenversicherung anerkannt, soweit keine gleichwertigen Versicherungszeiten vorliegen. Durch die Rentenreform 1992 erfolgte eine Aufstok-kung auf drei Jahre für nach dem 1. Jänner 1992 geborene Kinder.
Am Mittwoch beriet der Finanzausschuß des Nationalrates gemeinsam mit dem Familienausschuß das „Familienpaket". Dies ist Anlaß, auf zwei Aspekte des Paketes näher einzugehen.
PRO Die Kritik an der Neut -IVV- regelung bei der Familienbesteuerung ist absurd. Besonders Großfamilien haben Grund zur Freude. Man muß nur den Rechenstift zur Hand nehmen.Im Zusammenhang mit dieser Neuregelung von einem „Nullsummenspiel" (FURCHE 16/1992) zu reden, zeugt von mangelhafter Information oder Böswilligkeit. Denn ein Anger stellter mit brutto 17.857 Schilling monatlich hat heute ein Netto von 13.613,88 Schilling (bei drei Kindern) und bekommt durch die neue „Mehr-Kinder-Staffel" ab 1. Jänner 1993 um 13.867 Schilling pro Jahr mehr Geld auf die Hand. Praktisch ein
Als „Milliarden-Ostergeschenk" wird die bevorstehende Einigung der Regierungsparteien zur besseren Berücksichtigung der Familiensituation bei der Besteuerung angekündigt. Dabei muß nur einem Entscheid der Verfassungsrichter entsprochen werden.
Die Erläuterungen zu einem Gesetz zeigen die Motive auf, die zu einem Gesetzentwurf geführt haben, und erklären die einzelnen Bestimmungen. Sie helfen Veränderungen, die in den verschiedenen Phasen der Entstehung vorgenommen werden, deutlicher zu erkennen. Und sie dienen später zur Interpretation.
Kein höherer Familienzuschlag, keine Beihilfendynamik. Dafür schafft sich jetzt die Finanzbürokratie Computer auf Kosten des Familienlastenausgleichs an. Wegen umständlicher Bürokratie.
Findige Politikerköpfe haben zuletzt die Forderung nach einer Lehrlingsfreifahrt erhoben. Nach dem Modell der Schüler-„Frei"-Fahrt. Und zahlen soll dafür wieder einmal der Familienlasten-ausgleichsfonds.
Familienministerin Ruth Feld-grill-Zankel hat eine Reform des Familienlastenausgleichs angekündigt. Das Beihilfensystem soll klar und durchschaubar werden. Die Beihilfenhöhe soll sich nach Familiengröße und Familieneinkommen richten. Das Ziel ist grundsätzlich zu begrüßen. Aber den Worten müssen Taten folgen.
Man kann gespannt sein, welche Ergebnisse die Völkszählung vom Mai für die Familien bringt. Denn zwischen der Zählung im Zehn-Jahres-Abstand und den laufenden Mikrozensus-Erhebungen des Statistischen Zentralamtes zeigen sich bei einer Gegenüberstellung beträchtliche Unterschiede.
Im Unterschied zur Bundesrepublik Deutschland ist "Ehe und Familie" in der österreichischen Bundesverfassung nicht verankert.Nach der Festlegung im vorigen Arbeitsübereinkommen der Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP vom 16. Jänner 1987 machte der Katholische Familienverband Österreichs gemeinsam mit der Katholischen Aktion Österreichs einen Vorschlag zur Realisierung dieses alten Anliegens. Desweiteren wurden ein Entwurf des Bundeskanzleramt-* Verfassungsdienstes, ein Entwurf der SPÖ-Fraktion und ein Entwurf Renner-Mayr bekannt. Ein Ausschuß der Grundrechtskommission legte nach mehreren
Kurz' vor Torschluß, aber ohne Panik einigten sich die Koalitionsparteien nach heftigem Pokern darauf, zwei Initiativanträge gemeinsam einzubringen, deren Inhalte vom Großteil der Medien als Tatsache berichtet wurden: Erstens wurde im Zusammenhang mit dem Schulvolksbegehren vorgesehen, die Klassenschülerhöchstzahl in der Volksschule von 30 auf 28 zu senken. Zweitens wurde ein Initiativantrag „Schulversuche für ganztägige Schulformen" eingebracht.Entgegen der ursprünglichen Regierungsvorlage sollen die Schulversuche zur ganztägigen Schul- form nicht in das Regelschulwesen
Die Lehrer protestieren, Eltern wollen demonstrieren, Schüler überlegen Streik. Die Schule ist - wieder einmal - ins Gerede gekommen. Unberechtigt? Die Zeit läuft davon...
Versprochen - und nicht gehalten: Die Verankerung von Ehe und Familie in der Verfassung. Bringt ohnehin nichts,“hört man entschuldigend. Falsch. Hier der sehr trockene Gegenbeweis.
Eine junge Familie, der Vater ist Student, die Mutter Lehrerin, hat nach der Geburt des ersten Kindes während des Karenzjahres das erhöhte Karenzurlaubsgeld erhalten. Sie wohnen nicht am Studienort des Mannes, sondern dieser pendelt in die Universitätsstadt. Die Mutter möchte auch im zweiten und dritten Lebensjahr des Kindes bei diesem bleiben, da keine Großeltern für die halbtägige Betreuung des Kindes vorhanden sind.Die Sondemotstandshilfe würde bei einem sparsamen Leben die notwendige finanzielle Grundlage geben. Vom Arbeitsamt wird der jungen Familie mitgeteilt, daß aber kein
Manche haben Angst, daß die Verankerung der Ehe in der Verfassung andere Formen diskriminieren könnte. In der Realverfassung der Politik ist es freilich umgekehrt.
Viele schöne Worte, wenig konkrete Aussichten: Die Regierungserklärung (siehe Kasten) ist für die Familien mager. Wie helfen? Warum denn kein Erziehungsgeld?
Was ist so neu an der Neuen Bahn? — Diese Preise sind bravissimi.“ Mit diesem Slogan werben die ÖBB für ihre Produkte. Sind die Preise wirklich immer so hervorragend?Die 1972 eingeführte Schüler- „frei“-fahrt sorgt immer wieder für Diskussionen. Sie wird aus dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) bezahlt und kostete im Einführungsjahr 416 Millionen Schilling. 1989 muß der Familien-lastenausgleichfonds dafür voraussichtlich rund 3,6 Milliarden Schilling aufwenden, das sind zirka zehn Prozent der vorgesehenen Fonds-Ausgaben.Nach dem Familienlastenausgleichsgesetz schließt das
Die neue AHS-Oberstufenre-f orm, die mit dem kommenden Schuljahr in Kraft tritt, wird vor allem für jene jetzt zwölf- und dreizehnjährigen Schüler, die ein realistisches Gymnasium abschließen wollen, Probleme bringen. Der Bildungsinhalt des bisherigen realistischen Gymnasiums - äußeres Kennzeichen; Latein 3. bis 8. Klasse, mehr Mathematik in der Oberstufe als im derzeitigen humanistischen beziehungsweise neusprachlichen Gymnasium, Darstellende Geometrie in der 7. und 8. Klasse -kann wegen der Oberstufenre-form in Zukunft nur erreicht werden, wenn der Schüler zuerst die Unterstufe des
Die Eltern sollen wählen können. Läßt man ihnen eine Wahl? Am Montag berät die Schulreformkommission das Modell einer ganztägigen Schulform. Unter Vorzeichen.
Mit dem Schuljahr 1989/90 kommen jene Kinder in die Oberstufe der Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS), die vor mehr als drei Jahren die Unterstufe nach den neuen Lehrplänen begonnen haben. Obwohl das Faktum — die reformierte Unterstufe erfordert auch eine reformierte Oberstufe -längst bekannt war, dauerte es bis Ende Dezember 1987, bis endlich vom Ministerium die Einigung mit dem Koalitionspartner ÖVP über die Grundgestaltung der neuen AHS-Oberstufe bekanntgegeben werden konnte.Es sind vier Haupttypen, und zwar Gymnasium (G), Realgymnasium (RG), Wirtschaftskundli-ches Realgymnasium
Als eine „Drohung, die keiner ernst nimmt“, bezeichnete, der SPÖ-Klub-obmann Heinz Fischer die Ankündigung von Familienministerin Marilies Flem-ming in der FURCHE (51/52/ 1987), die spürbare Anhe-bung des derzeitigen Kinder-absetzbetrages von600 Schilling pro Jahr für Alleinverdiener und Alleinerhalter, verbunden mit einer„Negativsteuer“ sei „sicher eine Koalitionsfrage“.Dabei wurde im Arbeitsübereinkommen der Koalitionsparteien die „verstärkte steuerliche Berücksichtigung der Familie“ und die „Staffelung der Familienbeihilfe nach sozialen Gesichtspunkten unter
Fast alle Gruppen klagen über die soziale Unausge-wogenheit der Budgetsanierung. Wer aber Kinder hat, der wird vom Staat in Zukunft noch weniger zu erwarten haben.
Ab 1. Jänner 1987 gibt's Steuerabsetzbeträge von 600 Schilling pro Kind. Der Finanzminister reduziert sofort seinen Beitrag zum Familienlastenausgleichsfonds. Warum?
Die Familie ist der wichtigste Baustein der Gesellschaft: In Deutschland hat man diesem Stehsatz in vielen Politikerreden konkrete Maßnahmen folgen lassen.
Nach jahrelangen Diskussionen hat nun die ÖVP einen konkreten Vorschlag für ein „Erziehungsgeld“ präsentiert. Dennoch haben die Familien wenig, Grund zur Freude.
Ohne Familie ist kein Staat zu machen. Von dieser Überlegung geht die Reform des Jugendwohlfahrtsgesetzes aus. Die Materie ist - mit Ausnahmen - konsensfähig.
Budget-Kunststücke sind heute Alltagsarbeit des Fi-nanzministers. Aber hat die Regierung tatsächlich 1,3 Milliarden Schilling, die den Familien gehören, „zweckentfremdet“?
Seit 1954 wird Geld für die besondere Belastung der Familien bereitgestellt. Das Prinzip des Lastenausgleichs wird in den letzten Jahren immer mehr pervertiert.Der Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) wurde 1954 gegründet, um „den Ausgleich der Familien zu schaffen zwischen denjenigen, die die Lasten” der Ernährung, Bekleidung, häuslichen Unterbringung und Erziehung von Kindern ,4m Interesse der gesamten Gesellschaft tragen und jenen, die solche Lasten nicht zu tragen haben, jedoch bewußt oder unbewußt daraus Nutzen ziehen, daß es andere für sie tun”.Das „Zusammenspiel zwischen
In den letzten Jahren sind die Familien - zumal die kinderreichen - in die Schere zwischen Inflation und stagnierenden Beihilfen gekommen. Eine Wende ist notwendig.
Um 4,1 Prozent Kinder wurden in den letzten zwölf Monaten weniger geboren als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der ehelichen Geburten nahm um 5,7 Prozent ab, die der unehelichen Geburten um 1,9 Prozent zu. Von allen Geburten waren 22,4 Prozent unehelich, das sind um 6,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum.Worin liegen die Gründe für den ständigen Anstieg der Zahl der unehelichen Kinder? Einer liegt sicher in den gesetzlichen Bestimmungen.Das Karenzurlaubsgeld wurde 1961 in unterschiedlicher Höhe für Mütter, die selbst überwiegend für den Unterhalt aufkommen müssen,
Was erwarten sich Österreichs Familien von der neuen Bundesregierung? Mit der Schaffung des Familienministeriums allein werden die anstehenden Probleme nicht gelöst.
Die „Gratis"-Schulbuchakti-on, die den Familienlasten-ausgleichsfonds (FLAF) jährlich mehr als eine Milliarde Schilling kostet, wird immer wieder diskutiert. Sie wird in der bisherigen Gestaltung oft als Verschwendung bezeichnet und von vielen Menschen auch als solche empfunden.Der Familienpolitische Beirat beim Bundesministerium für Finanzen hat im September des vergangenen Jahres in seiner 40. Sitzung einen Ausschuß eingesetzt und diesem für seine Arbeit folgenden Auftrag gegeben:„Der Ausschuß hat die Aufgabe zu prüfen, ob bei voller Gewährleistung aller pädagogischen Aspekte
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das gilt auch für die „flankierenden Maßnahmen” zur Fristenregelung. Sie brachten für intakte Familien auch etliche Nachteile mit sich.Frau Staatssekretär Johanna Dohnal hat in ihrem Beitrag zum Problem der hohen Abtreibungsziffern FURCHE 18/1982) „flankierende Maßnahmen” aufgezählt und Maßnahmen zur Aufklärung über Empfängnisverhütung genannt. Die „flankierenden Maßnahmen” sind freilich nicht ganz unproblematisch und haben nur zum Teil mit dem Abtreibungsproblem zu tun.Während früher die Familienbeihilfe nach Anzahl der Kinder
Vom28. Mai bis zum 3. Juni protestierten Spitzenvertreter des Katholischen Familienverbandes Österreichs, angeführt von Präsident Leopold Kendöl, vordem Bundeskanzleramt auf dem Wiener Ballhausplatz mit einem Hungerstreik gegen die von der Regierung ausgearbeitete Reform der Familienbeihilfe: Mit der Einführung einer bescheidenen Altersstaffel wird die Mehrkinderstaffel abgeschafft. Warder Hungerstreik erfolgreich? Wenn er eine Haltungsänderung hervorgerufen hätte: ja. Aber das wird die Zukunft weisen.