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Behinderte Kinder brauchen Hilfe!
Jeden Tag treffen wir in Indien Menschen, die von Armut und Behinderung betroffen sind”, sagt der Karmeliterpater Paul Para-kattel. Er weiß, wovon er spricht, sind doch in seiner Heimat zehn Prozent der Gesamtbevölkerung körperlich oder geistig behindert. Um diesen „Ärmsten der Gesellschaft”, die meist als Bettler auf den Straßen Indiens vegetieren, zu helfen, gründete er 1987 in der Provinz Kerala das „Santhigiri Rehabilitation Institute”.
23 körperbehinderte Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren leben derzeit in dem Heim im Süden Indiens. Sie sind in der glücklichen Lage, sowohl Schul- als auch später eine Berufsausbildung zu erhalten. Die Jüngeren fahren täglich in einem Kleinbus zur drei Kilometer entfernten Schule, während die älteren im Santhigiri-Zentrum angelernt werden. Angeboten werden eine kaufmännische Ausbildung, elektrotechnische Berufe, sowie eine Büroausbildung. Bemerkenswert ist, daß die Kinder von Santhigiri in eine „normale” Schule mit nicht behinderten Kindern geschickt werden. „Wir dürfen die Kinder nicht in einem Ghetto alleinlassen. Wenn sie schon gesund sind, sollten sie auch in eine normale Schule gehen”, sagt Pater Para-kattel. Pionierarbeit also auch in Sachen Integration. „Einige sind die besten der Klasse”, fügt er nicht ohne Stolz hinzu.
Das Heim wird derzeit ausschließlich vom Orden sowie von Spenden Einheimischer getragen. „Auch indische Priester, die im Ausland arbeiten, schicken hin und wieder etwas”, so Pater Paul, der selbst fünf Jahre in Wien die indisch-katholische Gemeinde betreut hat. Da staatliche Hilfe ausbleibt, ist es ein ständiges Problem, die laufenden Kosten abzudecken. Pater Parakattel freilich läßt sich davon nicht entmutigen. Im Hinterkopf hat er bereits ein Physiko-Zentrum geplant, damit „seine” Kinder künftig auch die nötige physiotherapeutische Behandlung erhalten. „Sobald die nötigen Geldmittel zur Verfügung stehen”, will er das Heim auf 40 Plätze erweitern.
So kann er wenigstens einigen behinderten Menschen das Leben auf der Straße ersparen. In Indien gibt es keinerlei staatliche Hilfe für Behinderte. Nur die wenigsten haben das Glück, bei „guten Eltern und Geschwistern”, wie es Pater Paul formuliert, unterzukommen.
Ärmeren Familien ist es meist finanziell unmöglich, ihre behinderten Angehörigen zu versorgen. Auf sich alleingestellt, müssen sie als Bettler leben. „Umso wichtiger sind Initiativen wie das „Santhigiri Behabilitati-on Institute”, sagt Pater Paul Parakattel. Sie sind ein erster Schritt zur sozialen Integration behinderter Menschen in Indien.
Spenden werden erbeten an „Be-hindertenhilfe für Indien”, PSK 7634.390 oder Bank Austria 427 030 309.
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