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Angesichts der Zeit...
Die Einstellung der heutigen Zeit zum Buch hat sich wesentlich gewandelt gegenüber den Zeiten vor noch rund fünfzig Jahren. Vielfach benützt die heutige Generation das Buch als ein Handwerkzeug, um den Leistungskampf besser bestehen zu können. Angesichts der Krise im Christentum ist die Stellung des katholischen Buches noch wesentlich schwerer als diejenige aller anderen Bücher. Eine Studientagung in Eisenstadt, veranstaltet von der Vereinigung des katholischen Buchhandels Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, die in der Zeit von 27. April bis 4. Mai im Haus der Begegnuhg stattfand, gab 45 Teil*' nehmern die Gelegenheit, die Lage des katholischen Buches und des katholischen Verlegers und Buchhändlers zu überdenken. Als Soziologe sprach Prof. Dr. Anton Burghardt, Wien; als Theologe Dr. Josef Weissmayr, Wien; als Psychologe Univ.-Prof. Dr. Erwin Ringl, Wien; als Historiker Univ.-Prof. Dr. Oskar Köhler, Freiburg, sowie als Verleger und Journalist DDr. Willy Lorenz. Eine abschließende Podiumsdiskussion zum Tagungsthema aus der Sicht des Verlegers unter dem Titel „Die Rebellion der Verleger“, geleitet von Cheflektor Walter Thierfelder, Würzburg, und des Sortimenters unter dem Titel „Buchhändler, was nun?“, geleitet von Dr. Hans Jakob von Matt, Zürich, ergab starke Beteiligung und heftige Diskussion. Zum Teil nahm auch der Bischof von Eisenstadt, DDr. Stephan Läszlö an der Veranstaltung teil und war auch Gast der gesellschaftlichen Veranstaltung.
Eine Reise durch das nördliche Burgenland und das angrenzende Niederösterreich sowie nach Budapest gab allen Teilnehmern die Gelegenheit, mit diesem ge-schichtsträchtigen Winkel Europas konfrontiert zu werden, über dessen Boden die Armeen der Mpngqlen,,.. „Magyaren, .Türkei}, Kuruzzen, und Russen hinweggerollt sind und der trotz aller Verwüstungen immer wieder zu neuem Leben emporgeblüht ist, ein tröstliches Zeichen, daß auf viele Krisen immer wieder ein neuer Frühling folgt und auch die heutige Krise des Buches vielleicht nur der Anfang zu einem neuen Aufstieg ist.
Bei einem Empfang, den die burgenländische Landesregierung den Teilnehmern gab, zeigte Landeshauptmann Kery den Teilnehmern in sedner Sicht die vielfachen Probleme des Landes.
Die Tagungsleitung lag bei J. K. Niedermaier, Wien, Alphons Trottmann, Zürich, und Franz Schmidl, Würzburg.
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