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Notizen

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Nachdem der neuernannte Erzbischof-Koad-jutor Dr. Franz Jachym am 8. März seine Ernennungsbulle Kardinal-Erzbischof Dr. Theodor Innitzer vorgelegt und damit nach kirchlichem Recht sein Amt angetreten hatte, stellte sich ihm — wie das „Wiener Diözesan-blatt“ mitteilt — am 11. März das Metropoli-tankapital unter Führung Dr. Kampraths vor. Wie aus der gleichen Quelle verlautet, lasse es die Mitregierung des Koadjutors notwendig erscheinen, „daß in allen wichtigen Angelegenheiten, in denen Se. Eminenz schließlich die Entscheidung fällt, auch der Herr Koadjutor vorausgehend informiert wird“.

Auf Anregung des Verlages „Herold“ beginnen nach Ostern in der Wiener Katholischen Akademie Sondervorlesungen über „Christliche Demokratie in Österreich“. Wegbereiter und Gestalter der christlichen Volksbewegung sollen in neuer Schau der Gegenwart nahegebracht werden. Univ.-Doz. Dr. Rudolf Till eröffnet die Reihe durch zwei Vorträge: „Klemens Maria Hofbauer“ (19. April) und „Die Männer des Jahres 1848 (26. April), über „Karl Freiherr von Vogelsang, der große Kritiker“, spricht Dr. Christoph Allmayer-Bedc (3. Mai), über „Karl Lueger, der Mann zwischen den Zeiten Dr. Kurt Skalnik (10. Mai). „Ignaz Seipels Persönlichkeit und Werk“ wird durch Generaldirektor Vizekanzler a. D. Richard Schmitz eine Würdigung erfahren (17. Mai). Alle Vorträge beginnen um 18 Uhr im Zeichensaal des Schottengymnasiums, Wien I, Freyung 6.

Das Katholische Familienwerk der Erzdiözese Wien veranstaltet gemeinsam mit der Katholischen Frauen- und Männerbewegung am 15. und 16. April eine Tagung, die dem Thema „Die Familie als Ausgangspunkt aller Sozialreform“ gewidmet sein wird. Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Degenfeld-Schönburg wird vom Standpunkt der Volkswirtschaftslehre die Zusammenhänge zwischen der Bevölkerungsvermehrung und dem Volkswohlstand untersuchen. Der bekannte Schweizer Gelehrte Dr. J. David behandelt das Thema der wirtschaftlichen Sicherung der Familie, der Leiter des Katholischen Familiewerkes der Erzdiözese, P. Scheidl S. D. S., ihre geistige Erneuerung, Dozent DDr. Niedermeyer wird über das Thema „Sozialhygienische Gedanken zur Enzyklika Casti Connubii“ sprechen. Der Sinn der Tagung ist nicht die Verkündigung eines fertigen Programms schöpferischer Familienpolitik, sondern die Erarbeitung eines solchen Programms und die Weckung des Bewußtseins, wie notwendig rasche Hilfe für die Familie in unserem Lande geworden ist.

In einer „Salzburger Erklärung“ hat der Hauptausschuß der donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft, der am 25. März hier zu einer Beratung über die Lage der Heimatvertriebenen zusammengetreten war, das politische und weltanschauliche Bekenntnis der von ihm vertretenen Landsleute festgehalten. Unter anderem wird das Unverständnis, das einzelne Einheimische, Behörden oder Regierungsstellen gegenüber der donauschwäbischen Volksgruppe beherrschte, beklagt, zugleich aber die Mahnung ausgesprochen, sich zu hüten, in jene kampflustige Angriffsstimmung zu verfallen, die aus den Volkstumskämpfen vergangener Zeiten erklärlich, aber nicht zu vertreten ist. Die „Salzburger Erklärung“ der Donauschwaben schließt mit einem Bekenntnis zu „dem unvergänglichen, ewigen Österreich, als dessen Sendbote unser Volk in den Grenzräumen des Abendlandes österreichische Wesenheit verkörpert und christliche Gesittung vorge-gelebt hat“.

Die 1936 gegründete Gesellschaft St. Gabriel, deren Mitglieder vorwiegend in Deutschland und Holland daheim sind, berichtet monatlich über die „religiösen“ Briefmarken, das sind solche mit religiösen Bildthemen. Ihr sind auch die in Österreich ersdiienenen „Kleinen Heiligenlegenden“ zu danken, die der christlichen Philatelie dienen. Die Mitglieder dieser Gesellschaft bemühen sich um künstlerische Gestaltung der Marken und betrachten die „christliche Philatelie“ als eine wertvolle Querverbindung der Völker.

Ungefähr 100.000 Studierende hatten im Wintersemester 1949/50 bei den Hochschulen der westdeutschen Bundesrepublik immatrikuliert, 63.000 davon bei den 15 Universitäten, 21.000 bei den sieben Technischen Hochschulen und 16.000 bei den 40 sonstigen Hochschulen. Der Anteil der weiblichen Studierenden beträgt bei den Universitäten 24%, bei den Technischen Hochschulen 4,5% und bei sonstigen Hochschulen 14,5%. 23,7% der Universitätsstudenten gehören der allgemeinen medizinisdien Fakultät an, 19,7% der philosophisch-pädagogiscRen, 17,4% der juristischen, 13,9% der naturwissenschaftlichen, 8,1% der nationalökonomischen und 5,8% der theologischen Fakultät. Die meistbesuchte Universität ist München mit 8000 Immatrikulierten, es folgen Mainz mit 6000, Bonn mit 5000, Hamburg, Göttingen und Erlangen mit je 4000 Studenten. Unter den Technischen Hochschulen halten sich München, Karlsruhe und Stuttgart mit je 4000 Studenten die Waage. Allen schlechten Berufsaussichten zum Trotz ist die Zahl der Studierenden gegenüber der Vorkriegszeit noch immer doppelt so groß (1936/37: 62.000, 1939/40: 36.000 Studierende im gesamten deutschen Reichsgebiet).

„Er hat die Kinder nach seiner Ansicht Kunstgeschichte lehren wollen. Dürer, Cra-nach, Holbein, die alten Dome und Schlösser waren seine Spezialität. Wir sehen darin eine Art christlicher Propaganda, die wir ablehnen. Sein organisationsfeindliches Verhalten ist somit für uns erwiesen.“ So heißt es in einem Beschluß des FDJ-Kreisverbandes Weißenfels in Sachsen, durch den der ehemalige „Kreispionierleiter“ dieses Bereiches aus dem Verband der kommunistischen „Freien deutschen Jugend“ ausgeschlossen wurde.

Ein .Sonderfriedhof für verdienstvolle SED-Mitglieder“ soll auf dem Zentralfriedhof in Berlin-Lichterfelde errichtet werden; eine Fläche von 1500 Quadratmater wurde bereits dafür abgegrenzt und die Summe von 300.000 Ostmark zur Verfügung gestellt.

Uber den „Antisemitismus hinter dem Eisernen Vorhang“ macht nach einem Bericht des „Osservatore Romano“ der Generalsekretär des jüdischen Gewerkschaftskomitees in New York, Jakob Pat, folgende Feststellungen: Im Jahre 1949 sind in der UdSSR nahezu alle bekannten Vertreter der jiddischen Literatur, ferner die prominentesten in der Philosophie, Naturwissenschaft, Dichtung und Journalistik tätigen Juden verschwunden. Von den sogenannten Anhängern des „Kosmopolitismus“ waren rund zwei Drittel Juden. In Massendeportationen wurden die Juden der Ukraine, Ostgaliziens, der Bukowina, Bessarabiens und der baltischen Staaten nach Sibirien übergeführt. Amerikanische Verwandte dieser Unglücklichen sind ohne jede Nachricht über deren weiteres Schicksal. — Das Los der Juden im heutigen Polen läßt sich zusammenfassen in den Worten: Fehlen jeder Sicherheit, Isolierung, erzwungene Assimilation. In der Tschechoslowakei, in Ungarn und Rumänien stehen die jüdischen Volksgruppen am Rande der letzten physischen und materiellen Auslöschung.

Eine neue Zeitschrift, die sich vor allem den jungen französischen Schriftstellern der Generation der heute Dreißigjährigen widmen wi'l, wurde unter dem Saint-Exupery-Titel „Terre des Hommes“ vom Verlagshaus Le Bateau Ivre (Paris) ins Leben gerufen.

Wie von Wissenschaftlern der California-Universität berichtet wurde, die mit der USA-Atomenergiekommission vertraglich zusammenarbeiten, ist durch Atomzertrümmerung ein neues Element entdeckt worden. Die Forscher erzeugten dieses Element 98 durch Bombardierung von Curium mit Alphateilchen, die der Kernbestandteil des Heliumatoms sind. Es ist das bisher schwerste bekannte Atom, war jedoch so flüchtig, daß es sich schon nach wenigen Stunden in eine andere Substanz verwandelt hatte. Das neue Element soll den Namen „Californium“ tragen.

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