Mit Starkregen, tropischen Stürmen, Hitzeperioden und starken Temperaturschwankungen ist den meisten von uns mittlerweile klar, dass ein Nicht-Erreichen der Klimaziele fatale Auswirkungen haben wird. Die Art der Stromversorgung ist dabei mitentscheidend auf dem Weg zu Null-Emissionen. Neben Wasserkraft sollen vor allem Wind- und Solarkraft gefördert werden mit dem Ziel, bis 2030 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu decken. Das nun beschlossene Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG) bietet dafür eine Grundlage und ermöglicht als wichtigen Baustein die Gründung lokaler Energiegemeinschaften.
Diese machen es möglich, Energie in der Gemeinschaft zu erzeugen, zu verbrauchen und zu speichern, also zum Beispiel den erzeugten Strom einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach auch dem Nachbarn zu liefern oder gemeinsam in eine Anlage zu investieren, um den erzeugten Strom gemeinsam zu nutzen. Dadurch wird die Bevölkerung aktiver Teil der Energiewende, Regionen werden autonomer, es kommt zu lokaler Wertschöpfung, und der überregionale Stromtransport wird geringer.
Ganz simpel ist so eine Gründung noch nicht, Projekte wie eFriends bieten jedoch bereits eine Plattform, um regional erzeugten Ökostrom zu teilen; öffentliche sowie private Beratungsangebote werden mehr, und im Rahmen des Green Energy Lab wird die Umsetzung durch mehrere Projekte in Musterregionen getestet.
Ob sich Energiegemeinschaften durchsetzen, wird wohl daran liegen, wie niederschwellig der Eintritt gestaltet werden kann. Die heimische E-Wirtschaft fürchtet auf jeden Fall schon eine „gewaltige Marktverzerrung zuungunsten der klassischen Versorger“ (Energie-Präsident Michael Strugl) durch die Förderungen. Ohne Kompromisse und neue Wege wird der Weg zur Klimaneutralität jedoch versperrt bleiben.
Die Autorin ist Geschäftsführerin des Start-up-Forums „Impact Hub Vienna“.
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