Die Welt und ihr Ethos

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Hans Küng, der große Theologe und Widerständige, ist tot. So umstritten sein „Projekt Weltethos“ war und ist: Das Bewusstmachen globaler Verantwortung bleibt notwendiger denn je.

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Hans Küng, der große Theologe und Widerständige, ist tot. So umstritten sein „Projekt Weltethos“ war und ist: Das Bewusstmachen globaler Verantwortung bleibt notwendiger denn je.

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Es war 1990, als im Rahmen des „World Economic Forum Davos“ ein Theologe das Wort ergriff. „Warum brauchen wir globale ethische Standards, um zu überleben?“, lautete der Titel seines Vortrags. Am Pult: Hans Küng, ehemaliger Konzilstheologe, später Autor zunehmend romkritischer Bestseller („Unfehlbar?“) und seit Entzug seiner Lehrerlaubnis 1979 Professor für Ökumenische Theologie außerhalb der Katholisch-Theologischen Tübinger Fakultät.

Schon 62 Jahre alt war Küng in Davos – und doch trieb es ihn zu Neuem: Ein „Weltethos“ sollte angesichts von Globalisierung, Umweltzerstörung und atomarer Bedrohung entstehen, ein Grundkonsens über gemeinsame Werte, die alle Menschen gleich welcher Religion oder Weltanschauung in ihren Traditionen wiederfinden könnten – mitsamt der Verpflichtung zur einer Kultur der Gewaltlosigkeit, Solidarität und Toleranz. Noch 1990 hat er seine Vision in einem gleichnamigen Bändchen publiziert. Nun ist Hans Küng 93-jährig gestorben. So sehr seine theologischen Leistungen gewürdigt werden – sein Altersprojekt „Weltethos“ lässt viele ratlos zurück. Während die einen seine Ansätze auch und gerade heute für essenziell halten, orten andere vor allem Pathos und Hybris.

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