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Sicherheit erhohen....

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„Es gibt nichts, an dem wir und die Sowjetunion — wie auch andere — ein größeres gemeinsames Interesse haben, als an einem Abkommen. über Rüstungskontrolle.

Der traditionelle Weg, Sicherheit in erster Linie durch militärische Stärke zu suchen, wirft in einer Welt sich rasch vermehrender strategischer Waffen verschiedene Probleme auf.

Wir haben Modellentwürfe für mögliche Abkommen über eine Begrenzung der strategischen Rüstungen ausgearbeitet. Wir haben diese dann sowohl miteinander als auch mit der Situation verglichen, wie sie höchstwahrscheinlich ohne ein Abkommen bestehen würde. Dieser Prozeß i hat unseren Blick bezüglich der Arten von Abkommen geweitet, die wir in Erwägung ziehen sollten, und einige der grundlegenden Fragen aufgezeigt. Um diese Fragen zu klären, ordnete ich die Bildung eines Veriflzierungsaus-schusses an, um die Verifizierungsaspekte und die strategischen Auswirkungen von Einschränkungen auf einzelne Waffensysteme und dann auf Kombinationen von ihnen zu prüfen. Die Analyse unserer Fähigkeit, einzelne Waffensysteme zu verifizieren, schuf die Bausteine für die Analyse verschiedener Kombinationen von Begrenzungen. Diese Bausteine wurden dann in verschiedenen Anordnungen

kombiniert, die in drei allgemeine Kategorien eingeteilt werden können. Das wird uns in die Lage versetzen, auf ein weites Spektrum sowjetischer Vorschläge einzugehen. Diese Kategorien sind:

1. Begrenzung der Zahl von Raketen. Für die Zahl von Raketen würde eine Höchstgrenze festgesetzt werden, ohne daß dabei der Versuch unternommen würde, qualitative Verbesserungen wie bei MIRV-Waffen (individuell zielgesteuerte Mehrfachraketen) einzuschränken. Generell würden diese möglichen Entscheidungen der Ausweitung einiger oder aller strategischen Raketenstreitkräfte Einhalt gebieten. Sie würden das Wettrüsten nicht qualitativ ändern.

2. Begrenzung der Zahl und Leistungsfähigkeit von Raketen. Diese möglichen Entscheidungen würden nicht nur die Zahl der Raketen, sondern auch ihre Leistungsfähigkeit begrenzen und qualitative Kontrollen für solche Waffen wie MIRV einschließen. Die großen Schwierigkeiten ergeben sich hier hauptsächlich bei der Verifizierung, da die Feststellung der Qualität eine weit schärfere Inspektion voraussetzt als die Feststellung der Quantität.

3. Reduzierung der Offensivstreitkräfte. Dieser Weg würde die Zahl der Offensivstreitkräfte ohne irgendwelche qualitativen Beschränkungen zu reduzieren suchen, wobei man von dem Gedanken ausgeht, daß bei einem fixierten niedrigeren Rüstungsstand die Risken einer technologischen Überraschung geringer wären.

In Wien wollen wir von einer Erörterung der grundlegenden Prinzipien und Zielsetzungen zu der Behandlung von spezifischen Standpunkten übergehen. Wir treten in diese Phase mit einem gut vorbereiteten Paket von technischen Analysen und Auswertungsergebnissen ein, das durch den Verifizierungsausschuß und die Arbeit des Nationalen Sicherheitsrates ständig erweitert und verbessert wird. Wir werden während der ganzen Zeit dieser Verhandlungen entschlossene Anstrengungen unternehmen, um Abkommen zu erreichen, die unsere nationale Sicherheit nicht nur gewährleisten, sondern sie faktisch erhöhen.“

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