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„Nie Atomkrieg führen“

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US-Präsident Ronald Reagan über den Atomkrieg:

„Der Krieg ist zu einer stehenden, wenn auch schrecklich kostspieligen Einrichtung geworden, durch die Nationen die Entscheidung ihrer Streitigkeiten anstreben oder ihre Ziele erreichen wollen. Und der Fortschritt in der Waffentechnologie hat den Fortschritt zum Frieden bei weitem überholt. In unserer modernen Zeit ist ein neues, noch erschrek- kenderes Element zu dieser Kalkulation hinzugekommen: die Kernwaffen. Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen und darf nie geführt werden. Wenn Regierungen, dessen bin ich sicher, entschlossen sind, vor einem Krieg abzuschrecken und einen Krieg zu verhüten, dann wird es keinen Krieg geben.“

Uber die Rüstungskontrolle:

„Als ich vor der Zweiten Sondersitzung über Abrüstung sprach, bekräftigte ich die Verpflichtung der amerikanischen Regierung und meine persönliche Verpflichtung, die Kernwaffen zu verringern und in gutem Glauben zur Erreichung dieses Zieles zu verhandeln. Heute bekräftige ich diese Verpflichtung erneut.

Die USA haben bereits die Zahl ihrer Kernwaffen weltweit verringert, und wenn auch der Ersatz älterer Waffen unerläßlich ist, so wollen wir doch über Rüstungsverringerungen verhandeln und bedeutsame, gerechte und verifizierbare Rüstungskontrollabkommen erreichen. Und lassen sie mich dies hinzufügen: Wir müssen dafür sorgen, daß die Sicherheit der Welt nicht durch eine wei tere Verbreitung der Kernwaffen untergraben wird.“

Zu den Verhandlungen über den Abbau nuklearer Mittelstrek- kensysteme (INF) in Genf:

„Wir sind entschlossen, keine Mühe zu scheuen, um ein gerechtes und verifizierbares Abkommen zu erreichen. Aus diesem Grund habe ich Botschafter Nitze in Genf neue Anweisungen erteilt und ihn beauftragt, ein ganzes Paket von Schritten vorzuschlagen, um die Verhandlungen so rasch wie möglich voranzutreiben. Diese Initiativen bauen auf dem Interimsrahmen auf, den die USA im März vorgeschlagen hatten und gehen auf Besorgnisse ein, die die Sowjets in der Vergangenheit am Verhandlungstisch geltend gemacht haben. Im einzelnen schlagen die Vereinigten Staaten vor:

• Erstens eine neue Initiative über globale Begrenzungen. Wenn die Sowjetunion Verringerungen und Begrenzungen auf globaler Basis zustimmt, dann werden die USA nicht die ganze weltweite sowjetische Raketendislozierung durch amerikanische Dislozierungen in Europa ausgleichen. Wir würden jedoch selbstverständlich das Recht behalten, anderswo Raketen zu dislozieren.

• Zweitens sind die USA bereit, bezüglich des Inhalts der gegenwärtigen Verhandlungen flexibler zu sein. Die Vereinigten Staaten werden beiderseits akzeptable Mittel und Wege in Erwägung ziehen, um dem sowjetischen Wunsch entgegenzukommen, daß ein Abkommen sowohl Flugzeuge als auch Raketen begrenzen soll.

• Drittens werden sich die USA mit der Zusammensetzung der Raketen (Waffenmix) befassen, die durch Verringerungen entstehen würde. Im Zusammenhang mit Verringerungen auf einen beiderseits gleichen Stand sind wir bereit, die Zahl der Pershing- II-Raketen sowie der landgestützten Marschflugkörper zu verringern.“

Uber die Rolle der Vereinten Nationen:

„Rüstungskontrolle erfordert einen Geist, der über engstirnige nationale Interessen hinausgeht. Dieser Geist ist einer der Grundpfeiler, auf denen die Vereinten Nationen gegründet wurden. Wir streben eine Rückkehr zu diesem Geist an. Ein grundlegender Schritt wäre eine echte Blockfreiheit der Vereinten Nationen. Dies würde eine Rückkehr zu den wahren Werten der Charta (der UN) signalisieren, einschließlich des Prinzips der Universalität.

Die Mitglieder der Vereinten Nationen müssen auf der Seite der Gerechtigkeit zusammenstehen, nicht der Ungerechtigkeit, auf der Seite des Friedens statt der Aggression, auf der Seite der Menschenwürde statt der Unterwerfung. Jedes andere Eintreten liegt außerhalb der Ziele dieser großen Körperschaft und wirkt sich zerstörerisch auf die Harmonie aus, die sie anstrebt…

Die Vereinten Nationen können — wenn sie optimal genutzt werden — dazu beitragen, daß wir Furcht und Gewalt überwinden, sie können als eine gewaltige t Kraft für den Frieden und die Prosperität wirken.“

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