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Digital In Arbeit

Partner statt Konkurrent

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TechnoKontakte Austria ist die jüngste vom Wirtschaftsministerium initiierte Aktion zur Förderung des Wissens- und Technologietransfers. Sie basiert auf der Idee, Personen in leitenden Funktionen die Möglichkeit zu geben, sich in innovativen österreichischen Unternehmen über den Einsatz, den Umgang und die Erfahrung mit modernen Technologien zu informieren, und darüber hinaus auch neue, zielführende Managementmethoden kennenzulernen.

In der Praxis soll das so funktionieren: Die erfolgreichen österreichischen Unternehmen erklären sich bereit, ihre „Geschäftsstrategien" anderen Firmen in Eintages-Seminaren zu „offenbaren".

Die Idee für diese Form des Informationsaustausches kommt aus Großbritannien, wo sie seit einigen Jahren erfolgreich praktiziert wird. Sie soll in einem Viertel der Fälle aus „ehemals beargwöhnten Konkurrenten kooperative Partner gemacht haben".

Das britische Besuchs-Projekt, genannt „Inside UK Enterprise", wurde 1987 vom britischen Ministerium für Handel und Industrie ins Leben gerufen, mit dem Ergebnis, daß heute über 100 ausgewählte Gastunternehmen jährlich mehr als 4.000 Besucher empfangen. Alles in allem schätzt man, daß bisher über 20.000 Firmenvertreter aus dem ganzen United

Kingdom von dem englischen „Firm-to-Firm-Visit-Program" Gebrauch gemacht haben. Projekte dieser Art gibt es mittlerweile in einigen europäischen Ländern, etwa Nordspanien, Frankreich und Deutschland. Ihnen allen liegt eine Idee zugrunde: Zusammenarbeit und Informationsaustausch jenseits des Konkurrenzgedankens zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit.

Zum Start des Projektes in Österreich hat die Firma „TechnoKontakte" 17 Unternehmen aus allen Bundesländern für die Abhaltung von Veranstaltungen gewinnen können. Viele haben spontan zugesagt, was Harald Thurnher, der Verantwortliche für das Projekt, als deutliches Zeichen für die Aufgeschlossenheit und Koooperationsbereitschaft der heimischen Firmen wertet.

Angeboten werden in den Eintages-Seminaren fünf Themenschwerpunkt: Entwicklung, Internationali-sierung, Kooperation, Organisation, Öko-Audit und Telekommunikation. „Das österreichische Programm ist besonders darum bemüht, daß bei allem Theoretisieren die Praxisorientierung nicht zu kurz kommt", so Harald Thurnher von der Firma Techno-Kontakte. „Zudem war es uns ein besonderes Anliegen vor allem jene Bereiche anzusprechen, in denen die heimischen Betriebe traditionell einen Nachholbedarf haben, wie etwa bei der Internationalisierung", führte Thurnher weiter aus.

Gefördert wird die Aktion „TechnoKontakte Austria" vom Wirtschaftsministerium mit drei Millionen Schilling jährlich. Die „gesprächsbereiten" Firmen sehen die Sache ebenfalls positiv: Sie nehmen die Herausforderung, für Innovation zu begeistern, gerne an. Das bestätigten Vertreter der Firmen Compaq und Ludwig Hatschek AG bei der Präsentation der neuen Aktion im Wirtschaftsministerium.

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