Wer von den Energieibauten Vorarlbergs spricht, in denen die genialen Pläne von Landeshauptmann Dr. Ender, Landesrat Doktor Mittelberger, Dekan Fink und Generaldirektor Dipl.-Ing. Dr. Ammann verwirklicht sind, ‘dfertkt unwillkürlich an die Speicher- pumpen des Lünerseewerkes, an die Silvrettasperre und an die zyklopischen Mauern vonKops. Die Vorarlberger IHwerke sind ein Begriff in der europäischen Energiewirtschaft. Sie haben Europa mit ihren Drähten zu- eammengeschlossen, bevor noch die Politiker begannen, europäisch zu denken.Die Vorarlberger Illwerke sind im Rahmen der Organisation
Nicht nur politisch, auch auf dem Gebiet der schönen Künste jubiliert heuer Bregenz. Zum 20. Male gehen die Festspiele auf dem Bodensee in Szene, während der Brauch der Landeshauptstadt, eine Ausstellung zu zeigen, die weit über den lokalen Rahmen hinausstrahlt, nunmehr fünf Jahre alt ist.In den letzten Jahren hatte der Bodenseeraum das Thema gegeben, während die Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen von weit her, selbst aus Leningrad, geholt worden waren. Diesmal ist der Kreis der Jahrhunderte weit gespannt, während ausschließlich die Privatsammlungen des Bodenseegebietes
Das Theater für Vorarlberg hat wieder ein erfolgreiches Arbeitsjahr hinter sich. 192 Vorstellungen mit 71.000 Besuchern sind unter den hier gegebenen Umständen eine gewaltige physische Anstrengung, wenn man bedenkt, daß das Theater für Vorarlberg fast jeden Abend an einem anderen Ort und in einem anderen Saal spielt. Erfolgreiche Gastspiele in Deutschland und in Südtirol runden die Leistung dieser Bühne ab.Direktor Richard Wegeier hat wieder seinen Wagemut bewiesen. Dies gilt sowohl vom „Kaufmann von Venedig“, der seit dreißig Jahren besonderes Taktgefühl fordert, wie vom „Tod
Die Bregenzer Festspiele 1961 lieget wieder hinter uns. Sie haben bedeutend; künstlerische Höhepunkte gebracht, un wäre das Wetter in der letzten Zeit etwa: gnädiger gewesen, wäre die Rekord besucherzahl des Jahres I960 übertroffet worden.Das große Ereignis der dritten August' woche war Grillparzers „Goldene! V1 i e ß“, auf einen Abend gerafft vor Leopold Lindtberg und Friedrich Schrey- vogi. Man darf solchen Versuchen, di auch bei „Wallenstein“ und bei „Faust“ unternommen wurden, skeptisch entgegen' stehen, da irgend etwas von der Feinheil der Dichtung verlorengeht. Da es
Die rahmengestaltende Kraft des Bodensees und seiner Ufer für das Ballett ist bereits seit mehreren Jahren erkannt worden. Diesmal sah man der Aufführung von P r o k o f i e f f s „Romeo und Julia“ mit besonderem Interesse entgegen. (Das Werk wurde anläßlich der Premiere in der Wiener Staatsoper an dieser Stelle ausführlich besprochen.) Fast kamen diesmal die Bequemen, die zu Hause beim Fernsehgerät saßen, besser weg als die Begeisterten, die den Weg nach Bregenz genommen hatten. Nach zwei glutheißen Tagen ging ein Gewitter nieder und näßte die Bühne so, daß ein Tanz nicht
Die Leitung der Bregenzer Festspiele wagt sich jedes Jahr an ein schweres Problemstück, das zwangsläufig verschiedene Aufnahme finden muß. So war es beim „Großen Verzicht” von Reinhold Schneider, bei „Helena bleibt in Troja von Selahattin Batu und im Vorjahr bei „Galileo Galilei” von Frank Zwillinger.Felix Braun, dessen „Orpheus” heuer in Szene ging, hat ein reiches Lebenswerk hinter sich, ist aber stets nur einem kleinen Kreis zugänglich gewesen. So ist auch sein „Orpheus” alles andere eher denn ein Erfolgsstück. Das uralte androgyne Problem beherrscht die griechische
Das Theater für Vorarlberg hat dem Publikum zwischen der Landeshauptstadt und den Dörfern am Fuß der Berge, die vom Theater unter schweren persönlichen Opfern betreut werden, schon viele Erlebnisse edelster Art geschenkt, welche gerade darum, weil die Landbevölkerung nicht übersättigt ist, in der Tradition lange fortleben. Mit dem „K r e i d e k r e i s“ von K1 a b u n d hat Direktor Richard W e g e 1 e r mit seinem Ensemble und seinen Gästen sich selber übertroffen. Nicht nur, weil die prachtvollen Kostüme vom Theater der Stadt Baden-Baden zur Verfügung gestellt wurden, auch
Zwei Stunden ohne ein gesprochenes oder gesungenes Wort, nur Klang- und Bildwirkung, und doch das Abrollen einer Handlung, die stets in Spannung hält; fast nimmt man den Donnerschlag, der das Trugspiel des dritten Aktes beendet, als Störung — das ist das Ballett auf dem nächtlichen Bodensee: „Schwanensee“ von Peter Iljitsch T e c h a i-k o w s k i j s. — Die Handlung ist von jener zarten Innigkeit, wie sie die Märchen von Irland bis Bali durchzieht: der Prinz liebt die verzauberte Prinzessin, den weißen Schwan, der böse Geist unterschiebt seine Tochter, die Tragik steigt ihrem
Der „Fall Galileo Galilei“, wie er sich vor dem römischen Inquisitionstribunal bzw. einer Kommission von Kardinälen, bei der es bezeichnenderweise nur eine Mehrheit von 7:3 gab, in den fBhren 1616 bzw. 1633 abspielte, leitete den Prozeß des Auseinandergehens der Wissenschaft und des Glaubens ein, der erst in unseren Tagen einer neuen Synthese! Platz gemacht hat.dal^Galilei-Cräffiafi vp Braak fZwälUngar zwei-''Helden,' den Forscher, der; innerlich .fällt, als er' die erkannte Wahrheit Irrtum nennen läßtr und Maffeo Barberini, der als Kardinal ein Freund des Gelehrten und Gegner des
Richard W e g e 1 e r, der Direktor des Theaters für Vorarlberg, hat wieder einmal gewagt — und wieder einmal gewonnen. Zum Advent brachte er die österreichische Erstaufführung „Um Mitternacht“ des Franzosen André O b e y. Der Dichter blendet zurück in das England vor der Reformation. Ein Landstädtchen will sein Weihnachtsspiel aufführen. Schon sind die Spielleute versammelt, Grobschmied, Metzger, Schneider, Schuster, Zimmermann und Schreiber, als plötzlich die Darstellerin der Jungfrau Maria ausfällt. Kann man Alice, die Schankstubenmagd, die heilige Jungfrau spielen lassen?
Eine Aufführung des jungen Schiller birgt die Gefahr in sich, daß die Revolutionslyrik verstaubt und das Pathos hohl wirkt. Wenn der Direktor des Theaters für Vorarlberg, Richard W e g e 1 e r, die Spielzeit mit „Kabale und Liebe“ begann, nahm er ein Wagnis auf sich, das allerdings ihm und der Inszenierung von Friedemann Held geglückt ist. Ein Beispiel nur: Der Hofmarschall von Kalb, gespielt von Fritz Grieb, ist wirklich der hohle Edelmann des endenden 18. Jahrhunderts, nicht jenes Produkt von Uebertreibung, das den gleichen Bregenzer Zuschauern vor nicht allzu langer Zeit in einer
Es ist verfehlt, bei Festspielen „Höhepunkte” oder „Gipfel” zu suchen. Bei Festspielen muß jede Leistung erstrangig sein, und bei der Verschiedenheit der einzelnen Aufführungen erübrigen sich Vergleiche. Ein Sammelbericht kann nur bei einzelnen Marksteinen stehenbleiben, ohne daß hiermit ein Werturteil über die anderen Darbietungen gegeben wäre.Das Wiener Burgtheater trat heuer in Bregenz dreimal in Erscheinung. Zuerst in „Helena bleibt in Troja” des Türken Batu, einer leider allzu zeitgemäßen Nachdichtung der griechischen Tragödie. Es folgte „Die Jungfrau von
Die Bregenzer Festspiele haben einen kühnen Wurf gewagt: sie brachten das Drama „Helena bleibt in Troja“ von Selahattin Batu in der freien Nachdichtung von Bernt v. Heiseier zur Uraufführung.Ein Türke schlüpft in das Gewand des Dichters der griechischen Tragödie. Er verwendet den Chor, er rafft das pausenlose Spiel auf 90 Minuten. Er widerspricht Homer: Helena ist auch in Troja die innerlich Reine geblieben, die an ihrem Gatten, ihren Kindern und ihrem Volke hängt. Als sich Trojas Schicksal erfüllt, muß sie erkennen, daß sie zehn Jahre lang in einem furchtbaren Irrtum gelebt hat.
Viele Shakespeare-Stücke, nahezu alle Tragödien, weniger die Lustspiele, sind heute auf der Bühne ein Wagnis. Es fehlen dem Menschen der „zweiten Aufklärung”, die heute um die Welt läuft, nahezu alle inneren Voraussetzungen, um zu begreifen, was hier gespielt wird. Das zeigt besonders deutlich der „Macbeth”. Der höfische, spielerische Glanz des Elisabethanischen England, der vornehmen adeligen Herren, für die Shakespeare spielte und dichtete, verdeckte für viele und für Jahrhunderte, wie weit Shakespeare zurückgreift: in die Eingeweide der Vorzeit, in eine Welt des Chaos, in
Das Theater für Vorarlberg, dem wir schon so viele Ur- und Erstaufführungen verdanken, überrascht mit einem Drama, das das Schicksal der Zonenflüchtlinge zum Inhalt hat. „Die tödliche Lüge“ nennt Gerd Oelschlegel die Welt, in welcher der aus der Ostzone nach dem „Goldenen Westen“ geflüchtete Kaufmann und seine in Traditionen, die zu ihrem Menschenwert gar nicht passen, lebende Gattin noch immer befangen sind. An dieser Lüge müssen sowohl die alte wie die junge Generation zerbrechen. Sinnbildlich spielen alle sieben Szenen in der Kellerwohnung der geizigen Vermieterin, die im
Weltüberwindung durch Gewaltlosigkeit oder Weltbeherrschung durch Gewalt, die schließlich ihrer eigenen Dämonie unterliegt, ist eine Entscheidungsfrage, welche die ganze Weltgeschichte durchzieht. Reinhold Schneider hat sie in den beiden großen Antipoden auf dem päpstlichen Stuhl, Cölestin V. und Bonifaz VIII., verkörpert gesehen. Diese Gestalten gehen durch alle Jahrhunderte, mögen sie in jüngster Vergangenheit Gandhi und Stalin oder sonstwie heißen.Ein Werk wie „Der große Verzicht“ stellt das Theater vor ein Problem. Publikumswirksam wird dieses Stück niemals werden. Es
Der Rang des Geistes. Goethes Weltverständnis. Von Fritz-Joachim R i n t e 1 e n. Max-Niemeyer- Verlag, Tübingen. 436 Seiten.Rintelens Absicht, wie man sie bereits aus seinen früheren Büchern her erkennt, geht auf eine Ueber- windung der Lebensphilosophie und der Existenzphilosophie. Goethes Weltanschauung soll für diesen heutigen Zweck nutzbar gemacht werden. Leben und Geist werden bei Goethe nicht als Gegensätze, die nur als Widerspruch existieren, erkannt, sondern ihre Vereinigung zum „lebendigen Geist" ist hier die Formel für Goethes Synthese. Man braucht nur auf Johannes 6, 63 zu
Die Geschichte von der Witwe von Ephesus ist uralt uąd überdies den Bregenzer Theaterfreunden erst vor ganz kurzer Zeit durch Christopher Frys „Ein Phönix zuviel" vorgesetzt worden. Hans Homberg hat das Motiv ins Chinesische übertragen und zugleich zum Quadrat erhoben. Die Witwe Nr. 1 wird mit Hilfe eines weisen Mannes sehr schnell getröstet, worüber sich dessen Gattin pflichtschuldig entrüstet. Als aber der gelehrte Meister des Tao selber auf der Totenbahre liegt, findet seine Gebieterin ebenso schnell den erwarteten Ersatz. Zum Schluß fehlen Happy-End und Lehre nicht: der Taoist
Vor ein paar Jahren haben die Aufzeichnungen eines deutschen Judenmädchens, das sich länger als zwei Jahre in einem Amsterdamer Hinterhause vor der Gestapo zu verstecken versuchte, eine ganze Welt erschüttert. Vom Frühjahr 1942 bis zum Sommer 1944 saßen acht Menschen in einer Dachkammer, fürchtend und hoffend. Sie alle, der Vater Otto Frank, der Nurgeschäftsmann van Daan, der Junggeselle Düssei, die Frauen und die Jungen wurden verewigt in dem Tagebuch, das die Dreizehnjährige begann und die Fünfzehnjährige nicht vollenden konnte. Der Kampf war vergebens. Von allen acht Menschen ist
Bregenz, im JännerBregenz hat die junge Philippino Luz Morales schon im „Kleinen Teehaus“ und in einem Liederabend gehört. Nun kam sie mit einem Gastspiel der Städtischen Bühne Ulm als Madame Butterfly im Triumph wieder. Die Maske, die unsere Künstler als Japaner so unecht erscheinen läßt und zur falschen Geisharomantik mit ihrer unerträglichen Süßlichkeit führt, blieb ihr erspart. Luz Morales ist eine Cho-Cho-San mit aller äußeren Beherrschtheit und inneren Gewalt Nippons. Sowohl die restlose Dienstbarkeit gegenüber dem Geliebten und dieser Liebe so unwürdigen Mann wie
Obwohl die Bregenzer Fastspiele noch bis zum 15. August im Gange sind, gestatten die bisher erlebten künstlerischen Ereignisse bereits ein abschließendes Urteil.Direktor Bär hat heuer das Wagnis unternommen, 28 Tage mit 37 Aufführungen zu besetzen. Dennoch ist es gelungen, jeweils die Veranstaltungen zu füllen, und mancher, der seinen Wunsch zu spät vorbrachte, mußte vor der Tafel „Ausverkauft“ Stehen.Ein wenig zurückgetreten ist heuer das Spiel auf dem See. Vielleicht hat Bregenz dadurch die richtige Rangordnung der Dinge gefunden. Das Spiel auf dem See soll ein Schaustück und
Die Bregenzer., Festspiele 1956 begannen rhit der Uraufführung der „Jeanne d'Arc“ von Max Meli durch das Wiener Burgtheater. — Aus dem Drama der Jungfrau von Orleans hat Max Meli jenen Abschnitt gewählt, an dem Friedrich Schiller vorbeigegangen ist. Für unseren großen Klassiker war Johanna die Heldin des nationalen Befreiungskampfes; sie mußte fallen, aber auf dem Schlachtfelde, nfcht im schmachvollen Tode der Ketzerin und Hexe untergehen. Und doch zeigte sich die Größe Johannas nicht so sehr in dem Entsatz von Orleans und im Einzug in Reims als vielmehr während des Prozesses, in
Die Bregenzer Festspiele stehen heuer weder unter dem Stern eines Jubiläums, noch im Zeichen der Einweihung eines neuen Gebäudes, wohl aber — was noch viel wertvoller ist — im Bestreben, das Programm zu erweitern und neue Gebiete in den Bereich ihres künstlerischen Wollens einzuschließen.•Die Eröffnung am 19: Juli geht nicht mit dem Spiel am See parallel, sondern mit dem ersten Gastspiel- des Wiener Burgtheaters. In Anwesenheit des Bundespräsidenten wird die dramatische Dichtung „Jeanne d'Arc“ von Max Meli ihre Uraufführung erleben. Diese neue Deutung der Gestalt der Jungfrau
Als vor einem Jahr das „Theater am Kornmarkt“ in Bregenz eröffnet wurde, mochte mancher Zweifel hegen, ob die Bewohner von Bregenz und seiner Umgebung das schöne Haus immer füllen würden. Als das erste Spieljahr zu Ende ging, hatten die kühnsten Optimisten recht behalten. In zehn Monaten fanden 83 .Vorstellungen statt, die von insgesamt 44.582 Personen besucht wurden,- dem Doppelten der Einwohnerzahl von Bregenz.Hauptbenützer war das Theater für Vorarlberg mit 35 Vorstellungen und 17.016 Personen. Dazu kamen 18 Vorstellungen der Festspielgemeinde, von denen drei außerhalb der
Der heutigen journalistischen Jugend ist kaum begreiflich zu machen, was vor einem Menschenalter die „Reichspost“ bedeutete. Ein Vergleich mit den heutigen Wiener Zeitungen hält nicht stand. Nicht daß die „Reichspost“ eine Auflage gehabt hätte, der heute nichts mehr gleichkäme; der von ihr unmittelbar erfaßte Volksteil aber war unendlich stärker als die sichtbare und faßbare Gemeinschaft der Bezieher.Redakteur der „Reichspost“ sein war ein Begriff. Man fand mit dieser Visitenkarte offene Türen. Aber dreimal war ich auf meinen Berufstitel besonders stolz.Es war während des
Da — wie man damals sagte — „Kämpferische" des Nationalsozialismus, äußerlich manifestiert durch seine Uniformseiigkeit und Aufmarschfreudigkeit, hatte zweifellos mit seine Ursache in psychologischen Komplexen Adolf Hitlers. Aber au welchen Wurzeln kamen nun diese? Und wie konnten solche kriegerische Töne einen so starken Widerhall im deutschen Volke finden? Die Beantwortung dieser Frage führt zu einer, erst Preußen und dann Deutschland oft vorgeworfenen seelischen Disposition zum „Militarismus", der ungehemmten, alles in seinen Bann ziehenden Ueber- steigerung der an sich jedem
Die Bregenzer Festspiele 1954 brachten drei künstlerische Höhepunkte verschiedener Art: den „Hamlet" des Wiener Burgtheaters, Beethovens „Neunte", vermittelt durch die Wiener Symphoniker, und die Bekanntschaft mit dem Pariser Ballett Janine Charrat.Der Bregenzer „Hamlet" holte aus dem einzigartigen Werke das Aeußerste heraus. Albin Skoda bot in der Titelrolle eine Vollendung, die einer Steigerung nicht mehr fähig gewesen wäre. Ein Teil der Kritik glaubte eine gewisse Einheitlichkeit der Aufführung vermissen und feststellen zu dürfen, daß jeder der Hauptrollenträger sein eigenes
Oesterreichs Sendung im Donauraum. Von Eduard Ludwig. Die letzten Dezennien österreichischer Innen- und Außenpolitik. Druck und Verlag der Oesterreichischen Staatsdruckerei, Wien. 356 Seiten. Preis 60 S
Franciscus. Von Reinhold Schneider. — Anmut. Von Hilde Hermann. — Zu Hause. Von Ursula Bruns. — Das Kind. Von Heinrich Lützeler. Alle: Verlag Herder, Freiburg.Preis pro Band: 3.50 DM
Die achten Bregenzer Festspiele waren eine, würdige Fortsetzung ihrer. Vorgänger. Immer wieder gelingt es, die Möglichkeiten, welche Bodensee und .Pfänder bieten, richtig auszuschöpfen.- Adolf Rott als Regisseur und Walter Hößlein als Bühnenbildner haben die riesige Naturbühne, die bei den Lichtern von Lindau beginnt und über den Horizont . des Sees bis zu den Leuchtfeuern am Pfänder reicht, mit großem Geschick in ihren. Dienst gezwungen. . • , ,Ob die “Wahl von Suppes. „Boccacci o“ besonders glücklich war,, darüber läßt sich streiten. Dem Vernehmen nach ist. für.
Zum 6iebentenmal liegen die Bregenzer Festspiele hinter uns und ermöglichen ein Urteil über den Verlauf und ihre Bedeutung.Der Vergleich mit Salzburg liegt nahe und wird auch immer wieder gemacht. Er geht natürlich am Wesen der Bregenzer Festspiele völlig vorbei. Bregenz besitzt weder musikalisch noch baugeschichtlich die stolze Tradition der Erzbischofstadt an der Salzach. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß die beiden großen Gestalter von Salzburg, Wolfdietrich und Marcus Sitticus, geborene Vorarlberger waren.Bregenz ist vor allem bestrebt, die Natur in den Rahmen der
Die 6. Bregenzer Festspiele liegen hinter uns. Sie standen im Zeichen eines Vierklanges: des Spiels auf dem See, für das heuer die Wahl auf den „Zigeunerbaron“ gefallen war, der Konzerte der Wiener Symphoniker, der Abende des Wiener Staatsopernballetts und des Wiener Burgtheaters, das mit Molieres „Eingebildetem KranKen“ gekommen war.Beim „Zigeunerbaron“ war alle6 darauf angekommen, daß es gelang, das Spiel derart an das Wasser zu bringen, daß die Seeauffüh-rund nicht zufällig, sondern organisch gewachsen erschien. Man erinnerte daran, daß der „Zigeunerbaron“ zwischen
Am 13. August haben die Bregenzer Festspiele ihren Abschluß gefunden. Wer befürchtet hatte, die Ausdehnung auf 23 Tage werde eine Senkung des allgemeinen Interesses oder eine Schwächung des Programms bedingen, war angenehm enttäuscht. Der Zustrom von Besuchern aus nah und fern hielt an.Aus der Fülle des heuer in Bregenz Gebotenen seien in Ergänzung des ersten Berichtes die Konzerte der Wiener Symphoniker und die Aufführung von Ibsens „Nora“ hervorgehoben. Konzerte und Schauspiele erfreuten sich eines vorzüglichen Besuches, was jene Kritiker widerlegte, die etwa annahmen, das
Die Zeit der Improvisationen, nicht nur der organisatorischen und verkehrsmäßigen, sondern auch der künstlerischen, liegt weit zurück. Heute, im fünften Festspielsommer, hat Bre-genz schon seine Tradition; mag sie kürzer sein als die von Salzburg, sie besteht in ihrer Eigenart! Es darf heuer mit Befriedigung festgestellt werden, daß die fortgesetzten Vergleiche mit Salzburg aus der Diskussion verschwunden sind. Die Gefahr der Konkurrenzierung des Besuches besteht schon darum nicht, weil das österreichische Bodenseeufer ein ganz anderes Einzugsgebiet hat als die schöne Stadt an der
Bregenz, Mitte OktoberEine der wichtigsten Aufgaben, die vor dem neugewählten Vorarlberger Landtag stehen, ist das große Wohnbauprogramm, das als „Längle-Plan“ auf dem Katholikentag zu Bregenz entwickelt worden war.Es wäre natürlich sehr einfach, ein Programm, das allen Wünschen gerecht wird, auf dem Papier zu entrollen. Vielleicht ist nicht einmal die Finanzierung das schwerste Problem. Man hat es in der durch bestes Wetter gesegneten Bausaison des Jahres 1949 gesehen, daß zahlreiche Neubauten im Lande zum Teil in der Ausführung steckenblieben, weil Engpässe in der
Das künstlerische Schwergewicht der 4. Bregenzer Festspiele lag auf den Konzerten der Wiener Symphoniker und den Aufführungen von Grillparzers „Medea“ durch Kräfte des Wiener Burgtheaters. Über beide Aufführungen zu sprechen, hieße Eulen nach Athen tragen. Das Bedeutsame war, daß durch die österreichische Bundeshauptstadt höchste Kunst Zuhörern vermittelt wurde, die normalerweise nicht nach Wien gelangen: nicht nur den Bewohnern des westlichsten und in der Hauptstadt oft vergessenen Bundeslandes, sondern auch den Gästen aus Westeuropa, die eben nur nach Bregenz kommen, nicht
Im Unterschied zu den letzten beiden Jahren standen auf den meisten Programmen des heurigen Musikfestes zeitgenössische und ältere, klassische Werke nebeneinander. Das gab oft harte Kontraste, bot aber auch interessante Vergleichsmöglichkeiten und trug dazu bei, die Basis dieser Veranstaltungen zu verbreitern, ein zahlreicheres Publikum anzulocken. Es ist vor allem der strenge Ausleseprozeß, der gegenwärtig das Gesicht des Musiklebens bestimmt, andererseits der Versuch zahlreicher moderner Komponisten zur Synthese, welche dazu beitragen, das Publikum von der Angst vor der neuen Musik zu
Bregenz, Anfang AugustZum drittenmal hatte heuer die Stadt Bregenz zu ihren Festspidwochen eingeladen. Sie hielten sich streng an den durch die Möglichkeiten gegebenen Rahmen, steigerten aber ihr Niveau derart, daß auch der kritische Beobachter nicht von einer lokalen Angelegenheit ohne afllgemeine kulturelle Bedeutung sprechen konnte. Bewußt waren die ausübenden Künstler Vorarlbergs selbst im Hintergrund geblieben, wie übigens schon voriges Jahr. Man wollte in erster Linie Wiener in den äußersten Westen östereichs ziehen. Und diese Wiener sollten nicht nur dem Vorarlberger Publikum