Man spricht und verhandelt über das Problem Südtirol in Rom, in Wien, in Innsbruck und nicht zuletzt in Bozen. Das Ergebnis ist bekannt.Indessen gehen die Dinge weiter, und da muß man schon die Statistik hernehmen, um die Entwicklung Südtirols ganz zu verstehen und den Ernst der Lage zu begreifen. Es sind vor allem zwei Dinge, die die Lage der Südtiroler deutschsprachigen und ladinischen Bevölkerung kennzeichnen:Erstens die Entwicklung der Arbeitsverhältnisse sowohl in der Landwirtschaft als auch im Handel und in der Industrie. Nach einer Aufstellung, die der Assesor der Bozener
Die letzten Gemeindewahlen in Bozen haben mit erschreckender Deutlichkeit gezeigt, daß die Unterwanderung aus den italienischen Provinzen ständig fortschreitet. Zwar konnte die Südtiroler Volkspartei ein Mandat mehr erringen, und zwar auf Kosten der Neo-faschisten, deren Rückgang deutlicher als alle anderen Argumente zeigt, daß der Neofaschismus immer mehr an Einfluß nicht nur in Südtirol, sondern auch in den alten italienischen Provinzen verliert, aber über die nackten Tatsachen der Statistik kann dieser Erfolg nicht hinwegtäuschen. Sie verloren zwei Mandate und ihre Stimmenanzahl
In keinem Land ist die Entwicklung der Bevölkerung so abhängig von seiner zukünftigen geistigen Führung wie gerade in den Grenzländern mit nationalen Minderheiten. Gilt es doch in erster Linie, die geistige Führung nicht der Gegenwart, die unbestritten ist, sondern in der Zukunft zu sichern. Deshalb ist die Statistik der Hochschüler, die kürzlich die Zeitschrift der Südtiroler Hochschüler, „Der Skolast“, veröffentlichte, also der heranwachsenden geistigen Führer, mehr denn je ein Blick nach vorne, denn davon hängt es schließlich ab, wie das Volkstum in seiner
Gemeindewahlen, die sonst nur ein Bild der örtlichen Verteilung der politischen Parteien, Richtungen und Kräfte darstellen, sind in Südtirol viel mehr; sie beweisen ebenso wie die Landtags- und Regionalwahlen, die Wahlen in die römische Kammer und in den römischen Senat die Zusammengehörigkeit der deutschsprachigen und der la-dinischen Volksgruppe. Man wird darauf auch in Trient und in Rom Rücksicht nehmen müssen u wenn man tatsächlich darangehen will, den guten Geist, der sich mindestens teilweise in der Neunzehnerkommission und ihrem Schlußbericht zeigt, in die Wirklichkeit
Am 31. Mai 1964 finden in Südtirol die Gemeindewahlen statt.Die Wahlen sind nicht eine Auseinandersetzung zwischen den politischen Parteien, sondern in erster Linie ein Bekenntnis der deutschsprachigen Bevölkerung zur ursprünglichen Struktur des Landes und des Volkes. Das Ergebnis wird auch auf die Entscheidung der Regierung über den Bericht der Neunzehnerkommission Einfluß ausüben, da eine geschlossene deutsche Mehrheit in Südtirol anders als eine zersplitterte gewertet werden muß. Deshalb hat sich die Südtiroler Volkspartei entschieden, nur eine einzige Liste aufzustellen, im
In keinem anderen Lande ist die Entwicklung der Hochschülerschaft aus den eigenen Reihen so von Wichtigkeit als im Grenzland, und hier vor allem in Südtirol, wo die Zahl der einwandernden Italiener von Jahr zu Jahr größer wird und sich das eingesessene Volk daher um so mehr seines Lebensraumes und seiner Lebensstellung wehren muß. Hier ist es vor allem die Führungsschicht, die Hochschülerschaft, die einmal große Aufgabe haben wird, das Volk zu führen.Es ist daher der Südtiroler Hochschülerschaft zu danken, daß sie durch ihre Statistiken, die sie in ihrer Zeitschrift, „Der
Von jeher war Südtirol ein ausgesprochenes Bauernland. Der italienische Agrarkataster bezeichnet den bäuerlichen Besitz im Ausmaß von 5 bis 50 Hektar als typisch in der Provinz Bozen. Der italienische Wissenschaftler Elvio Borioli bezeichnet in seinem Buch „L’Italianitä dell’Alto Adige” Südtirol als das klassische Land der kleineren und mittleren Bauerngüter mit einem gesunden und fleißigen Bauernstand.Der land- und forstwirtschaftliche Besitz in Südtirol umfaßt gut 42 Prozent aller Erwerbstätigen und rund 30 Prozent des Gesamteinkommens. Laut einer Statistik aus dem Jahre
In der Herbstsitzung der italienischen Kammer wird eines der Hauptthemen die Bildung von Regionen sein, also die Zusammenlegung von Provinzen in einzelne Regionen. die dann vom Staate verschiedene V erwaltungsfunktionen erhalten und so die Dezentralisierung der bis jetzt in Rom vereinigten zentralistischen Verwaltung herbeiführen sollen.Das Problem ist alt und in der Verschiedenheit der einzelnen Gebiete zu suchen. Es liegt nicht nur in der geographischen Lage der einzelnen Gebiete, sondern vor allem auch in der Verschiedenheit des Volkscharakters und in den nie versiegenden und immer
In der Sitzung des italienischen Ministerrates vom 15. Dezember wurde das bisher größte Straßenbauprojekt Europas beschlossen. In den nächsten neun Jahren sollen 9000 Kilometer an Autobahnen, Superautostraßen und Anschlußbahnen mit einem Gesamtbetrag von eineinhalb Billionen Lire fertiggestellt werden, und zwar sind für dieses riesige Programm drei Stufen vorgesehen:Die erste Stufe, die 59 Prozent des ganzen Bauvorhabens umfaßt und einen Aufwand von 600 bis 650 Milliarden Lire beansprucht, soll bis Ende 1963 fertig sein; die zweite Stufe erfordert einen Spesenaufwand von 300 bis 350
Unabhängig von allen politischen ‘Aufundab- bewegungen schreitet die italienische Uebef- fremdung der einheimischen Bevölkerung in Südtirol fort. Allerdings muß gesagt werden, daß auch die deutschsprachige Bevölkerung selbst in einem Geburtenrückgang begriffen ist, was natürlich zum Anwachsen der italienischen Bevölkerung bedeutend beiträgt.Im Durchschnitt der Jahre 1947 bis 1954 war die Geburtenzahl der italienischen Bevölkerung 17,8° oo, während die Tiroler Bevölkerung nur 15,6%o erreichte. Die Sterbefälle der italienischen Bevölkerung waren dagegen weitaus geringer. Sie
In der letzten Zeit sind in Südtirol zwei Ereignisse eingetreten, die im ersten Augenblick den Anschein erwecken, als ob die italienische Regierung den Südtirolern gegenüber eine gemäßigtere Politik einschlagen werde. Da ist einmal die Bewilligung zur Errichtung von Schützenkompanien im ganzen Lande; in der nächsten Zeit werden 45 solcher Schützenkompanien mit rund 1500 Mann errichtet werden. Der zweite .Silberstreif“ ist die Ausschreibung von pragmatisierten Lehrerposten an den deutschsprachigen Volks- und Mittelschulen.Die Zahl der derzeit definitiv mit Pensionsberechtigung
Die Stellung der deutschsprachigen Schule in Südtirol gründet sich hauptsächlich auf drei Gesetze. Das erste stammt vom 27. Oktober 1945 und ist noch unter der Mitwirkung der englisch-amerikanischen Besatzungsmächte entstanden (die Verhandlungen mit den Amerikanern in Rom waren sehr schwierig, mit den Engländern in Padua leichter). Dieses Gesetz enthält die bedeutsame Bestimmung, daß der Schulunterricht in der Muttersprache zu erfolgen habe, und zwar durch Lehrkräfte, die der Muttersprache der zu unterrichtenden Kinder zugehören; damit war das Prinzip des deutschsprachigen
Der Präsident des Südtiroler Landtages, Dr. Silvio M a g n a g o, hat in einer Kundgebung in Innsbruck das Problem des Volkswohnbaues als das derzeit wichtigste Problem des Deutschtums in Südtirol bezeichnet und diese Behauptung auch mit Zahlen belegt; aus ihnen geht mit aller Deutlichkeit hervor, daß man auf italienischer Seite derzeit gerade im Volkswohnbau das geeignete Mittel zur Fortsetzung der unglücklichen Deutsch-Entvölkerungspolitik zu erblicken scheint.Die Reaktion auf die Erklärung des Südtiroler Landtagspräsidenten ist auch nicht lange ausgeblieben. Im Regionalrat in
Der Zug vom Süden nach Norden in Italien ist nicht neu. Diese innerstaatliche Wanderung ist auch im Artikel 16 der italienischen Verfassung berücksichtigt, nach dem jeder Staatsbürger reisen und sich frei aufhalten kann, gleich in welchem Teil des nationalen Territoriums, vorbehaltlich der Beschränkungen, die das Gesetz im allgemeinen aus gesundheitlichen oder staatssicherheitsrechtlichen Gründen vorsieht. Jedem Staatsbürger steht es frei, aus dem Staatsgebiet auszureisen und wieder einzureisen, solange er die gesetzlichen Bestimmungen beachtet.Ein Prozeß in Rom hat kürzlich das
In absehbarer Zeit sollen in Wien die Verhandlungen zwischen Oesterreich und Italien über Aenderungen in der Behandlung der deutschsprachigen Volksgruppe in Südtirol beginnen.Wie bekannt, wurde seinerzeit mit Verfassungsgesetz vom 26. Februar 1948, Nr. 5, das Autonomiestatut für die Region Südtirol-Tren-tino erlassen; damit war das Pariser Abkommen vom 5. September 1946 eigentlich schon begraben, da rund 520.000 Italienern der Provinz Trient nur knapp 230.000 Deutsche und Ladiner in der Provinz Bozen gegenüberstanden und die Italiener mit fast Zweidrittelmehrheit die Deutschen in der
In der letzten Zeit haben sich wieder einige Dinge in Südtirol ereignet, die bezeichnend für die Handhabung der Gesetze hier sind.Nach einer letzten Meldung ist in der Gemeinde Gsies im.j Pusterfal ein neues Stellenvermittlungsamt geschaffen worden. Als Bewerber für dieses Amt traten mehrere Südtiroler, aber aucft ein Italiener, und zwar der frühere Karabiniere Cierzo Pasquale auf, und diesen Posten erhielt natürlich dieser einzige Italiener. Ei ist bezeichnend, daß bei den Gemeindewahlen im Herbst 1956 in der Gemeinde Gsies 880 Wahlberechtigte waren, wovon 816 Edelweißstimmen, zwei
Der neue italienische Ministerpräsident Fanfani hat als erster Ministerpräsident Italiens in seiner Regierungerklärung vor dem Senat und der italienischen Kammer sich offen zu einer Erklärung über Südtirol und die Politik, die die neue italienische Regierung verfolgen will, bereitgefunden.Der Ministerpräsident bekannte sich in seiner Rede zum Abkommen Gruber-de Gasperi und sagte wörtlich:„Auch für die Region Trient-Südtirol werden wir uns beeilen, nach Anhörung der eigens eingesetzten Kommission, die Durchführungsbestimmungen zum Statut zu erlassen unter voller Achtung der
Die Wahlen in Südtirol haben das Ergebnis, das man erhoffte, nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Die Südtiroler Volkspartei hat mit 130.955 Stimmen, das sind 60,76 Prozent der in Südtirol abgegebenen Stimmen, auch das Resultat der Wahl von 1953 beträchtlich übertroffen. 1953 hatte die Südtiroler Volkspartei 118.412 Stimmen oder 59,94 Prozent erlangt; 1958 gab es also um 12.583 Stimmen oder 0,82 Prozent mehr als im Jahre 1953.Wenn man zum Vergleich noch die Zahlen aus dem Jahre 1948 mit 108.5 8 8 Stimmen und 62,86 Prozent heranzieht, so kann man erersehen, daß die
Am Pfingstsonntag finden in Italien die Wahlen für die römische Kammer und den römischen Senat statt.Während in ganz Italien der Wahlkampf ausschließlich zwischen ungefähr zehn Parteien tobt, von denen die Christlichen Demokraten und die Kommunisten die größten Fraktionen bilden, ist der Wahlkampf für Südtirol mehr oder weniger ein Rechenschaftsbericht darüber, ob sich die deutschsprachige Bevölkerung noch in der Mehrzahl befindet.Die letzten Landtagswahlen im Jahre 1956 waren hiermit für die Italiener eine große Enttäuschung, da die Edelweißliste um 12.000 Stimmen mehr
Das Urteil in zweiter Instanz im Mordprozeß gegen die sieben Bauernburschen von Pfunders yor dem Appellationsgericht in Trient ist unfaßbar hart.In erster Instanz waren die sieben Angeklagten zu insgesamt 111 Jahren und 28 Monaten Kerker verurteilt worden. Das jetzige Urteil der zweiten Instanz lautete auf: ein „Lebenslänglich“, 81 Jahre und 34 Monate Kerker; außerdem wurden die Angeklagten wegen Amtsehrenbeleidigung zu je vier bis sechs Monaten Haft verurteilt. Im einzelnen wurden verurteilt: Alois Ebner zu „Lebenslänglich“ (in erster Instanz 24 Jahre Kerker), sein Bruder
Die Südtiroler Abgeordneten haben in der Kammersitzung in Rom am 4. Februar eine Gesetzesvorlage eingebracht: „Aenderung der Artikel 116 bis 131 der Verfassungsautonomie für Südtirol.“ Der Gesetzesentwurf enthält 40 Artikel und soll noch eingehend behandelt werden.Man hat italienischerseits gegen die Bildung einer eigenen Provinz Bozen mit eigenem Statut hauptsächlich zwei Einwendungen.1. Wenn Südtirol eine eigene Autonomie hat, würden sämtliche dort lebenden Italiener sofort ausgewiesen; Südtirol wäre somit so etwas wie eine Republik in der Republik („republichetta nella
Das italienische Unterrichtsministerium hat in Durchführung der Vereinbarung zwischen Oesterreich und Italien über die Anerkennung der Titel den Südtirolern nun endlich die Möglichkeit zugesprochen, ihre Prüfungen an verschiedenen italienischen Universitäten auch in deutscher Sprache abzulegen, und zwar für Wirtschaftsberater und Architekten in Venedig, für Mediziner und Pharmazeuten in Padua, für Chemiker, Ingenieure und Tierärzte in Bologna, für Forstingenieure in Florenz und für Aktuare f mJ Statistiker in Rom. Die Mediziner, die in Oesterreich bereits praktiziert haben, werden
Der Regionalrat der Region Bozen-Trient hat bekanntlich im August 1956, um den angeblich unwahren Behauptungen . von der Unterwanderung der deutschsprachigen durch die italienische Bevölkerung entgegentreten zu können, die Einsetzung einer Kommission zur statistischen Erfassung des Arbeitsmarktes, des Volkswohnbaues und der Zu- und Abwanderung beschlossen. Was man in Trient gerechterweise einsah, wollte man in Rom nicht einsehen, und das Zentralinstitut für Statistik in Rom (ISTAT) wehrte sich dagegen mit allen Mitteln, u. a. mit der wenig sachlichen und überzeugenden Begründung, daß
Die Ankündigung der italienischen Regierung, einen Betrag von 2,5 Milliarden Lire für die Errichtung eines neuen Stadtteiles in Bozen zur Verfügung zu stellen, müßte im Grunde alle Einwohner Bozens freuen — auch die deutschsprachigen; wenn die letzteren nicht berechtigte Besorgnis um die Art der Verteilung des Betrages hätten.Die sonst um Objektivität bemühte Zeitung „Der Standpunkt“ hat nun in ihrer Ausgabe vom 26. Oktober 1957 versucht, die Erregung der Südtiroler Bevölkerung abzudämmen; sie meint dazu, daß nicht nur Bozen einen so namhaften Betrag zu Bauzwecken erhalten
Die italienische Propaganda, die die Italiener in Südtirol als Märtyrer hinzustellen versucht, schlägt bisweilen die sonderbarsten Kapriolen. Wenn es nicht mehr anders geht, muß die Kirche dazu herhalten. Nun passiert es aber den Gerüchtemachern manchmal, daß sie von den eigenen Landsleuten auf die Finger geklopft werden.In der italienischen Zeitschrift ,,0ggi“ vom 19. September 1957 wurde die Zuschrift einer gewissen Laura C h i o d e 11 i aus Cremona abgedruckt, in der Klage darüber geführt wird, daß in Meran angeblich keine italienischen Gottesdienste gehalten werden, und dies in
Der italienische Verfassungsgerichtshof hat mit Urteil vom 28. Februar 1957 den Gesetzentwurf für Verfassungswidrig erklärt, mit dem die beiden Provinzen der Region Südtirol und Trentino eigene Verwaltungsbefugnisse auf den Gebieten der Land-, Forst- und Almwirtschaft, Urbarmachung, Viehzucht, Jagd und Fischerei ausiiben und gleichzeitig jenen Teil der regionalen Aemter übernehmen wollen, den bisher die Region selbst für beide Provinzen zu erledigen hatte. Der italienische Verfassungsgerichtshof geht bei der ausführlichen Begründung dieses Urteiles von Thesen aus, die zwar in der
Es ist nicht unsere Alt, gegen Gerichtsurteile zu schreiben. Schon aus dem Grunde, weil der oberste Grundsatz jedes zivilisierten Staates lautet, daß Recht eben nach Gerechtigkeit gesprochen wird und die Richter unabhängig von allen Tagesereignissen und unabhängig von irgendwelchen Einflüssen zu ihrem Urteilsspruch gelangen müssen, daß sich auch die Geschworenen vollkommen unbeeinflußt ihre Meinung über den Angeklagten bilden müssen. Was aber in Bozen am 16. Juli geschah, das hat weder mit Recht noch mit Gerechtigkeit etwas zu tun. Der Bozner Geschworenengerichtshof sprach die sieben
Die politischen Wogen haben sich in Südtirol in der letzten Zeit etwas gelegt.Da ist vor allem die Enthaftung des Chefredakteurs der „Dolomiten“, Dr. V o 1 g g e r, und mehrerer der Mitangeklagten (neun bleiben allerdings weiterhin in Haft), die die erregten Gemüter weitgehend beruhigt hat.Mit Genugtuung sei auch an das Urteil des Bezirksrichters von Schlanders gedacht, der in dem „Fahnenprozeß in Schlanders“ alle acht Angeklagten freisprach. Der Richter von Schlanders stand im Gegensatz zum Richter von Brixen, der die rotweißen Fensterläden als italienfeindlich kennzeichnete, auf
Am 11. November fanden in den 112 Südtiroler Gemeinden und in den Gemeinden der Provinz Trentino die Regionalratswahlen statt, aus denen der neue Landtag der „Region“, das sind die beiden Provinzen Trentino und Bozen, für die nächsten vier Jahre gebildet wurde. Die italienischen Parteien boten alles auf, um die Deutschen aus dem Sattel zu heben. Die Deutschen aber sind noch nie so stark aus einer Wahl hervorgegangen wie diesmal.Die Wahlbeteiligung erreichte mit 91,95 Prozent eine Höhe, wie sie weder bei der ersten Landtagswahl 1948 (78,6 Prozent) noch bei der 2. Landtagswahl im Jahre
Am 11. November finden die Regionalratswahlen in Südtirol und im Trentino statt. In der „Region“ also.Faßt man die verwaltungstechnische Struktur dieser „Region“ näher ins Auge, drängt sich wie von selbst der Verdacht auf, daß mit dieser Region „Südtirol-Trentino“ nur ein Potem-kinsches Dorf für das Ausland errichtet werden sollte.Der Regionalrat, der die beiden Provinzen Bozen und Trient umfaßt, besteht derzeit aus 32 Italienern, wovon 2 der „Trentiner Tiroler Volkspartei“ angehören, während die Deutschen nur 15 Vertreter im Regionalrate haben. (In der ersten
In dem seinerzeitigen Abkommen Gruber-De Gasperi wurde den Staatsbürgern deutscher und italienischer Zunge auf vollkommen gleicher Basis das Recht der Muttersprache in den öffentlichen Verwaltungen, in den öffentlichen Urkunden und auch in der Ortsbenennung zugestanden.Schon vorher, und zwar mit dem Gesetzdekret vom 22. Dezember 1945, Nr. 825, war in der Provinz Bozen die deutsche Muttersprache im Verkehr mit den politischen, Ver-waltungs- und Gerichtsbehörden zuerkannt worden. Es heißt dort:„In den Gemeinden der Provinz können öffentliche Urkunden in deutscher Sprache errichtet
Eines der brennendsten Kapitel in dem zäh geführten Kampf um die Autonomie Südtirols ist der Kampf um die deutsche Schulautonomie.Der 1 des Pariser Vertrages beinhaltet, daß die Bewohner deutscher Muttersprache der Provinz Bozen auf Grund eigener Verfügungen jene Rechte genießen sollen, die dem ethnischen Charakter und der kulturellen Entwicklung der deutschen Volksgruppe zustehen, und daß der Schulunterricht in der Muttersprache erteilt werden soll. Die näheren Bestimmungen sind im Gesetzdekret vom 16. Mai 1947, Nr. 5 5 5, enthalten, in dem über die beiden Volksgruppen, und zwar
Auf die hoffnungsvollen ersten Entwicklungen der Verhandlungen mit der Regierung Scelba hat sich leider wieder ein Rückschlag in der Südtiroler Politik der italienischen Regierung ergeben, der seinen Höhepunkt in dem Erlaß des Regierungskommissärs von Trient, Prä-fekten Bisia, findet; ohne Rücksprache mit den Landes- oder Regionalbehörden hat er im Amts-, blatte vom 1. November 1954 47 provisorisch besetzte Gemeindearztstellen, 22 Stellen für Tierärzte und 79 Stellen für Hebammen zur endgültigen Besetzung ausgeschrieben. In der Ausschreibung wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
Am 9. April 1954 haben bekanntlich die Abgeordneten Südtirols an den Ministerpräsidenten ein ausführliches Memorandum übergeben, in dem als einer der wichtigsten Punkte die Rückerstattung der von der „Ente di Rinascita Agraria per le tre Venezie“ übernommenen Güter der seinerzeitigen Südtiroler Auswanderer erscheint.Die Ente di Rinascita Agraria per le tre Venezie wurde am 20. November 1920, also knapp einen Monat nach der endgültigenAnnexion Südtirols an Italien, als Privatgesellschaft gebildet, die unter dem offiziellen Titel der Wiedergutmachung von Kriegsschäden aus dem
Am 18. d. begann die lange fällige Aussprache der Südtiroler Parlamentarier mit dem Unterstaatssekretär Scalfaro über das Memorandum, das seinerzeit dem Minis terpräsidenten S c e 1 b a überreicht worden war. Als vordringliches Problem wurde die Frage der Fürsorge für die Kriegsopfer der ehemaligen Deutschen Wehrmacht bezeichnet. Die Aussprache wird fortgesetzt.Durch die Lösung der Triester Frage ist auch das Problem Südtirol wieder in den Vordergrund gerückt. Triest ist ohne Volksabstimmung zu Italien gekommen, in Südtirol aber wollen sich die Verhältnisse nur zögernd zum
Es gehört zur Abrundung des Bildes über Südtirol, daß auch die Besitzverhältnisse in Südtirol klargestellt werden, um daraus zu ersehen, daß der Grundbesitz zum größten Teil noch in deutschen Händen ist. Die Zahlen stützen sich auf amtliche Daten der Industrie- und Handelskammer in Bozen und sind daher unantastbar.Die Provinz Bozen hat eine Gesamtfläche von 740.000 ha, davon Oedland 110.000 ha und land- und forstwirtschaftliche Fläche 630.000 ha. Die landwirtschaftliche Fläche verteilt sich wieder auf Wald mit 44,6%, Wiesen und Weiden mit 41,8% und Ackerland 5,6%. Auf Weinbau in
Im seinerzeitigen Abkommen Dr. Gruber-Degasperi vom September 1946, das ein Bestandteil des italienischen Friedensvertrages ist, wurde den Südtirolern ausdrücklich die Autonomie zuerkannt.Diese Autonomie ist den Südtirolern nicht gewährt worden; statt dessen wurde mit Gesetz vom 26. Februar 1948, Nr. 5, ein „Sonderstatut für Trentino und Südtirol“ erlassen, das die beiden Provinzen Bozen und Trient in eine zusammenschließt und so von vornherein eine italienische Zweidrittelmehrheit sichert.Laut Tätigkeitsbericht der Region Süd-tirol-Trentino von den Jahren 1949 bis 1952 leben in
Im Abkommen vom 5. September 1946 zwischen den Außenministern Oesterreichs und Italiens wurde auch die Rücksiedlung der 1939 ausgesiedelten Südtiroler in Angriff genommen; das Abkommen sah eine Revision der Optionsfrage „im Geiste der Billigkeit und Weitherzjgkeit“ vor. Zu seiner Verwirklichung wurde das italienische Gesetzdekret vom 2. Februar 1948, Nr. 23, über die Revision der Option der Südtiroler erlassen. Dieses Dekret betraf auch die Rückwanderung, da es die Bedingungen für die Wieder-verleihung der italienischen Staatsbürgerschaft an die Abgewanderten enthielt. Die Regelung