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Malerei, Musik und Poesie
Bevor Reny Löhner im Eitelberg-Saal des Oesterreichischen Museums für an- g e w andte Kunst ausstellte, zeigte sie ihre Bilder in Paris. Dort schrieb ihr der zur Ecole d’Arcueil gehörende französische Komponist Henri Sauguet das folgende Geleitwort: „Geistergespräche, geflüsterte Symphonien an den Ufern des Traumes, ein Ballett, in dem sich verwandelte Schatten und die schwermütige Melodie nächtlicher Erscheinungen kreuzen — das sind die Werke von Frau Reny Löhner.” Den Wiener Kunstfreünden war Reny Löhner bisher vor allem als Kostümzeichnerin für die Oper bekannt („Waffenschmied” und „Don Pasquale”). Auf diesem Gebiet hat sie noch viel geschaffen, so die Kostüme für -„Le Martyre de St. Sebastien” von Debussy, zu „Salome” von Richard Strauss und für zwei , eigene Ballette: „Die magische Trommel” und „Marie-Jean”. Aber alle diese Titel würden nur einen äußerlichen Bezug zur Musik dokumentieren. Der Zusammenhang reicht tiefer. Diese phantastischen und surrealen Bilder, die mit der Präzision und Akribie eines Miniaturmalers gestaltet sind, scheinen erfüllt von einer Musik, „der wir mit den Augen lauschen”. Als musikalisch empfindet man auch die Komposition und die zarte Harmonie der gedämpften Farben, etwa in „Die Magierin”, „An der Peripherie”, „Im Tal der Verlassenen”, „Unter dem Netz” u. a. Die Elemente, aus denen die Bilder von Reny Löhner komponiert sind, entstammen der Welt des Traumes und der Poesie. Ihre besondere Qualität sind Schönheit und Eleganz, eine fast pariserische Eleganz mit leicht orientalisierendem Einschlag, wie wir sie auch in den Kompositionen von Debussy und Ravel finden. Kein Wunder, daß Reny Löhner nicht nur für Ausstellungen und ihr eigenes Atelier malt, sondern daß ihre Bilder immer wieder auch Käufer finden.
In der gepflegten Atmosphäre der Galerie W o 1 f r u m stellt das junge Malerehepaar Helmut Leherbauer — Lotte Profohs neue Arbeiten aus. Leherbauer reicht mit seinen surrealen Kompositionen über seine Verbindung mit Max Ernst in die geistigen Räume eines Eluard und Breton zurück, das perfekte handwerkliche Können bewußt dem Fluß der Phantasie unterstellend, und erreicht jn mehreren Werken das zwingend Magische schizo- thymer Traumwelt. Lotte Profohs hat in ihren Pinsel- und Rohrfederzeichnungen zu einem unver wechselbar persönlichen Stil gefunden. Heftig und doch präzise geformt, wächst die Dramatik des Schwarzweiß in diesem Oeuvre zu mitreißender Gewalt. Unter der erbarmungslosen Sonne Spaniens gewann die Künstlerin die Macht, die Wesenheiten der dargestellten Objekte, der Menschen,. Häuser, Tiere zu zeitlosen Grundformen zu verdichten.
Eine Kollektivausstellung des Autodidakten H—s
S t r i e g 1 f zeigt die Vereinigung „M ä r z” im Museum für angewandte Kunst, unterstützt vom Land Oberösterreich, von der Stadt Linz und vom Bundesministerium für Unterricht. Vom Naturalismus bis zum Versuch abstrahierender Gestaltung reicht dieser Außenseiter, der neben seinem Lehrberuf zahllose Bilder malte und auch in der politischen Auseinandersetzung 193 8 bis 1945 seinen Mann stand.
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