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Gibt es ein Jenseits?

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Eortleben nach dem Tode ist die bedeutendste Frage für das menschliche Leben. Gibt es ein Fortleben, so bekommt der Mensch Ewigkeitswert, gibt es kein Fortleben, so schrumpft der Mensch auf den Leistungsund Mitmenschlichkeitswt!rt zusammen

Es kann daher keinen vernünftigen Menschen geben, für den die Frage des persönlichen Überlebens des Todes nicht die Grundentscheidung für die eigene Lebenshaltung wird. Wissenschaftliche, politische, wirtschaftliche oder soziale Er-

satzmodelle können nur entwicklungsbedingte Lösungen bieten, die Frage als solche vermögen sie nicht zu beantworten, weil sie als immanente Sättigung die dem Menschen innewohnende Sehnsuchtnach einer unsterblichen Stellungim Kosmos höchstens verdecken, niemals aber erfüllen können.

Dies hat die Sterbeforschung in den letzten Jahren so offenkundig gemacht, daß man die Verdrängung der Frage des Fortlebens nach dem Tode als das größte wissenschaftliche Vergehen der Neuzeit an der Vollentfaltung der menschlichen Persönlichkeit bezeichnen kann. Es wurde nämlich weder bei den N aturvölkern ein Stamm gefunden, bei dem Dauer und Zweck des menschlichen Lebens als auf der Erde erschöpft angenommen wurde, noch haben psychologische Individualanalysen den Beweis erbringen können, daß der Mensch nicht ewig leben will.

So habe ich in meiner psychotherapeutischen Praxis auch bei deklarierten Atheisten und Agnostikern noch keinen Menschen gefunden, der für sich im tiefsten nicht den Wunsch hegte, glücklich und ewig zu sein, selbst wenn er durch Selbstmord dem konkreten Leben zu entrinnen suchte

Dieser Stellenwert der Unsterblichkeit macht es notwendig, die Frage des Fortlebens nach dem Tode in einer Form zu beleuchten, die Versuche einer empirischen Begründung des Fortlebens nach dem Tode aus energetischen und psychologischen Erfahrungswerten miteinbezieht.

Der Autor ist Direktor des Institutes für Grenzgebiete der Wissenschaft in Innsbruck, sein Beitrag eine kurze Vorschau auf seine Vorlesungen in Salzburg.

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