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Kehrt Peron zurück?
m Argentinien diskutiert man den Versuch des Expräsidenten Juan D. Perön, aus seiner luxuriösen „Verbannung“ in Madrid zurückzukehren. Zu den Wahlen, die am 18. März 1962 stattfinden, hat ihn die „Laboristen“-Partei als Deputierten und die — ebenfalls neoperonistische — „Union Populär“ als Vizegouverneur der Provinz Buenos Aires in die Kandidatenliste eingetragen.
In den sechseinhalb Jahren seit seiner Flucht — mit ungezählten Millionen Dollar I — hat Perön seinen politischen Einfluß auf etwa drei Millionen „Descamisados“ behalten und sie „ferngelenkt“.
Peröns Emigrationssitz wurde zum Wallfahrtsort der' argentinischen Politiker. Aber nicht nur Peronisten fuhren nach Madrid. Vor kurzem war der Führer der „Volkskonservativen“, Vicente Solano Lima — vergeblich — ibei ihm. Fast gleichzeitig wurden aus Havanna Fäden nach Madrid gesponnen, Ein führender Peronist (Willam Cooke) soll dort eine Miliz von 1500 Pro-Castro-Argentiniern befeh-
ligen. Peröns früherer Außenminister Jerönimo Remorino fuhr zur Jahresfeier der kubanischen Revolution zu Fidel Castro und verhandelte dort auch mit argentinischen Kommunisten.
Ein interessanter Reisender
Der interessanteste Reisende war wohl Juan Atilio Bramuglia. Er war von 1946 bis 1949 Außen- und Kultusminister bei Perön und ist der Oründer und Präsident der neopero-nistischen „Union Populär“, die Peröns Kandidatur für den Posten des Vizegouverneurs betreibt.
Bramuglia erschien im Mai vorigen
Jahres in Madrid, in, wie er sagte, „patriotischer Mission“, um die Versöhnung zwischen Frondizi und Perön
— natürlich ohne die Rückkehr des Expräsidenten — herbeizuführen. Bra-muglia fuhr dann nach Rom weiter, wo er im Vatikan verhandelte. Er traf dort einen alten Bekannten, den früheren Erzbischof von Buenos Aires und jetzigen Kardinal Santiago Luis Co-pello. Perön ist noch exkommuniziert
— wie alle Teilnehmer an den Kirchenbränden von 1955 —. aber einflußreiche kirchliche Kreise, vor allem der Erzbischof von La Plata, Monsignore Antonio J. Plaza, kämpfen um seine Rehabilitierung.
Die Offiziere und Argentiniens Bäume
Vor allem haben die Offiziere erklärt, daß sie weder die Rückkehr Peröns noch die Restaurierung seines Regimes dulden. (Perön hat einmal gesagt, im Falle seiner Rückkehr würden die Bäume Argentiniens nicht reichen, um die „gorilas“, die jungen antiperonistischen Offiziere, zu hängen.)
Der Peronistenführer Vicente Saadi, der behauptet, Anwalt Peröns zu sein, hat erklärt, Perön werde, wenn in Argentinien seine Kandidatur nicht zugelassen werde, nach Brasilien oder Uruguay ziehen, um aus dem Nachbarland die Wahlkampagne zu leiten.
Doch scheint es ausgeschlossen, daß die Regierungen dieser Länder Perön den Aufenhalt und noch weniger die politische Tätigkeit gestatten werden.
Perön wäre im heutigen Argentinien nur eine ernste Gefahr, wenn er sich mit Fidel Castro verbündete. Hierfür fehlen Anzeichen.
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