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Abfallwirtschaftspolitik in der Steiermark Ziele und Realisierung

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Aus Problemen Chancen entwickeln, das ist der sicherste Weg zur Zukunftsbewältigung. Nach diesem Leitsatz werden wir auch in Zukunft die steiri-sche Bevölkerung offensiv informieren und in die steirische Abfallpolitik mit einbeziehen. (Landesrat Erich Pöltl)

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Aus Problemen Chancen entwickeln, das ist der sicherste Weg zur Zukunftsbewältigung. Nach diesem Leitsatz werden wir auch in Zukunft die steiri-sche Bevölkerung offensiv informieren und in die steirische Abfallpolitik mit einbeziehen. (Landesrat Erich Pöltl)

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Eindeutig Priorität in der ökologisch orientierten Abfallwirtschaft hat die Ab-fallvermeidung vor der Abfallverwertung, Eine umweltgerechte Abfallwirtschaft ist ohne Beteiligung der Bevölkerung undenkbar geworden. Die Umsetzung abfallwirtschaftlicher Neuerungen ist nicht nur auf die Akzeptanz, sondern auch auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Die Abfallerhebung 1993 für das Abfallaufkommen für 1992 zeigt bereits große Erfolge auf dem Weg zum Ziel des Oko-Programm 2000. Das Ökoprogramm 2000 formuliert Realutopien, die mit Hilfe der steirischen Bevölkerung erreicht werden sollen. Im Sinne einer umweltpolitischen Gesamtschau wird auf die Vernetzung und Komplexität von Natur und Umwelt Bedacht genommen, im Bereich Abfall wurde eine Reduktion der Abfallmenge auf 50 % festgeschrieben. Weitgehende Dezentralität unter Einbeziehung bürgernaher Ent-

scheidungsfindung mit gezielten Maßnahmen durch Abfallberatung und dem Aufbau der notwendigen Sammelstrukturen haben das bisherige Restmüllaufkommen bereits jetzt stark reduziert:

Lag die Restmüllmenge im Jahr 1987 noch bei rund 329.0001 pro Jahr, das sind 277 kg pro Einwohner und Jahr, wurden im Jahr 1991 rund 230.0001 pro Jahr, das sind 194 kg pro Einwohner und Jahr, ausgewiesen. 1992 liegt das Restmüllaufkommen bereits bei nur 197.000 t pro Jahr, das sind 166 kg pro Einwohner und Jahr. Das Ziel für das Jahr 2000 haben wir bereits fast erreicht: rund 195.0001 pro Jahr, das sind 164 kg pro Einwohner und Jahr.

Insgesamt sind derzeit 255 Alt-stoffsammelzentren in Betrieb oder in Bau und 38 Anlagen in Planung. Ein Großteil dieser Anlagen wurde mit einem Betrag von insgesamt rund 76 Millionen Schilling vom Land Steiermark gefördert. Darüberhinaus erfolgte ein massiver Ausbau der getrennten Altstoffsammlung durch Erweiterung der Sammelinfrastruktur (z.B. Erweiterung des Behälternetzes), wofür das Land Steiermark weitere Förderungsmittel in der Höhe von rund 32 Millionen Schilling bereitgestellt hat.

Laut Abfallwirtschaftsgesetz muß der Biomüll getrennt erfaßt werden und in dezentralen Einrichtungen kompostiert werden. Seit dem Jahr 1989 haben sich die gesammelten Biomüllmengen von rund 4001 auf 22.60001 (1992) verfünfzigfacht:

■ 1/3 aller steirischen Haushalte: Einzelkompostierung

■ 1/3 aller steirischen Haushalte: Biotonne

■ 5.000 Haushalte: Gemeinschaftskompostierung 21 Kompostanlagen sind in Betrieb und verwerten rund 45.0001 Biomüll. Bereits 66 % aller steirischen Haushalte erfassen den Biomüll getrennt und verwerten ihn zum Teil auch selbst.

Einwohner (vorgesehen ist 1 Abfallberater je 30.000 Einwohner)

..Klug entscheiden -

müll vermeiden"

Bereits zum dritten Mal wurden landesweite Informationskampagnen zum Thema Mülltrennung und -Vermeidung durchgeführt. Vorbildliche Mülltrenner, Müllver-meider und müllvermeidende Einzelhandelskaufhäuser wurden ermittelt und ausgezeichnet.

Altlasten

Allein aus der Tatsache, daß beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung bereits 1727 mögliche Altlastenverdachts-flächen im Bundesland Steiermark registriert sind, läßt sich erkennen, daß großer Handlungsbedarf im Bereich Altlastensanierung und -Sicherung gegeben ist. Verdachtsflächen, deren Erfassung laufend ergänzt werden muß, werden dem Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie bekanntgegeben. Das Umweltbundesamt, eine Unterabteilung des BMUJF, führt hierauf gemeinsam mit dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung eine Gefährdungsabschätzung der Verdachtsflächen durch. Die auf Grund der Gefährdungsabschätzung festgestellten sicherungs- bzw. sanierungsbedürftigen Verdachtsflächen werden hierauf in einem Altlastenatlas ausgewiesen. Im Bundesland Steiermark wurden im Altlastenatlas 11 Flächen als Altlasten ausgewiesen. Nachdem die Sicherungen bzw. Sanierungen solcher Altlasten mit sehr hohen finanziellen Kosten verbunden sind, hat die österreichische Kommunal Kredit AG zum Teil schon diesbezüglich erforderliche Maßnahmen gefördert.

Information der

Steiermarkischen Landesregierung

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