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Kirche für Österreich

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Auf einen „Weg der Erneuerung in und für Österreich” wollen sich Österreichs Bischöfe mit den Gläubigen begeben. Dies ist einer von mehreren Beschlüssen der Herbsttagung der Bischofskonferenz.

Die Bischöfe laden ein zum „Dialog für Österreich”. Dies sei ein Appell an die Menschen verschiedenster Bichtungen, auch an die Unzufriedenen, wie der Vorsitzende, Bischof Johann Weber, betonte. Bis zur nächsten Sitzung wird ein Grundtext für diesen Dialog erstellt, der drei Schwerpunkte hat: Glaubensvertiefung, pastorale sowie gesellschaftspolitische Herausforderungen. Diese Themen sollen auf möglichst breiter Basis, unter Einbeziehung von Experten behandelt werden.

Als bedeutende Ereignisse werden von den Bischöfen die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung im Juni sowie der Weltjugendtag im August 1997 hervorgehoben.

Die Bischöfe riefen zur Solidarisierung mit den vom Krieg bedrohten Menschen in Zaire, Buanda und Burundi auf. Je öfter man solche Situationen toleriere, desto größer sei die Gefahr für den Weltfrieden. Nicht zuletzt forderten die Bischöfe dazu auf, Ländern der dritten Welt Schulden zu erlassen. Christen müßten sich zur Stimme der Armen der Welt machen; es solle nach Wegen der Entschuldung gesucht werden, „die über die bisherigen Maßnahmen weit hinaus gehen”. Die Bischöfe begrüßten die „Initiative 96 Entschuldung” der Nicht-Begierungsorganisationen und appellierten an die Politiker, Maßnahmen zur Entschuldung zu setzen. p. C. b. sung wurde erstellt und versandt, die darauf folgenden Anregungen und die Kritik wurden in eine zweite Textfassung eingearbeitet. Nach einer neuerlichen Bearbeitung durch den Bedaktionskreis wurde im Juli dieses Jahres die dritte und endgültige Textfassung erstellt. Sie existiert in Form eines Briefes an die Bischöfe Österreichs und den Bischof von Bozen-Bri-xen, öines Thesentextes für den innerkirchlichen Diskurs und einer Kurzfassung für Gottesdienste oder Pfarrblätter.

Der „ Herden-brief” mit dem Thesentext wurde am 30. September an die Bischöfe versandt und in Buchform gemeinsam mit Begleittexten - unter anderem vom Linzer Akademikerseelsorger Peter Paul Kaspar und dem Innsbrucker Moraltheologen Hans Botter - Mitte Oktober der Öffentlichkeit präsentiert.

Anläßlich ihrer Herbsttagung gaben die österreichischen Bischöfe nun eine kurze Stellungnahme ab. Der Brief enthalte „neben vielem, das zu beherzigen ist, viele Punkte, die der katholischen Iehre auf schwerwiegende Weise widersprechen”. Außerdem trage er Elemente einer „neuen Sexualromantik” in sich. Das Gespräch zwischen „Herde” und „Hirten” soll jedoch in einer (noch unbekannten) Diözese Österreichs weitergeführt, das Ergebnis dieser Auseinandersetzung veröffentlicht werden.

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