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Österreich in Rom
Am 26. Oktober wird in Rom nach vier Jahren Renovierungsarbeit das österreichische Kulturinstitut wiedereröffnet.
Am 26. Oktober wird in Rom nach vier Jahren Renovierungsarbeit das österreichische Kulturinstitut wiedereröffnet.
Das prachtvolle, aus den dreißiger Jahren stammende Gebäude in der Viale Bruno Buozzi im Stadtteil Pa-rioli steht unter Denkmalschutz. Es hat die Form eines römischen Atriums und liegt in einem wunderschönen Garten mit Blick auf das Nymphäum von Papst Julius II. Im Dezember 1987 wurde das Haus durch einen Kabelbrand beschädigt und man beschloß eine Generalsanierung. Die Arbeiten dauerten länger als geplant, und warfen den Betrieb des Instituts stark zurück.
Die Wiedereröffnung soll nun besonders gefeiert werden. Außenminister Alois Mock lädt persönlich ein, wobei auch gleichzeitig der Nationalfeiertag der beiden in Rom und beim .Vatikan akkreditierten österreichischen Botschaften begangen wird. Das Österreichische Kulturinstitut ist gleichzeitig auch Sitz des berühmten, von Kaiser Franz Joseph gegründeten Historischen Instituts, das seit der Freigabe der Vatikanarchive durch Papst Leo XIII. diese Fundquelle für die Geschichtsforschung bearbeitet. Seit zehn Jahren besteht aber eine klare Trennung zwischen den beiden, im gleichen Haus untergebrachten Instituten, wobei das Historische Institut der Akademie der Wissenschaften und das Kulturinstitut dem Außenministerium untersteht.
Der neue Direktor des Kulturinstitutes, Franz Berner, will aus dem Kulturinstitut ein richtiges ÖsterreichHaus machen: „Als ich in Bern als Presseattache arbeitete, gab es dort das Italien-Haus, in dem alle in der Schweiz lebenden Italiener aus und eingingen. Ich möchte so etwas auch in Rom einführen. Für mich ist Kultur nämlich nicht nur, Spitzenleistungen in Musik, Dichtung und Malerei zu fördern, sondern auch den Alltag mit seinen Problemen und Vergnügungen zu pflegen. Daß der Nationalfeiertag hier begangen wird, liegt auch auf dieser Linie."
Sprachkurse verdoppeln
Franz Berner will nicht nur Vorträge und Ausstellungen organisieren, sondern auch den Österreicher-Verein und den „Italia-Austria" Verein ins renovierte Haus einladen, das Schlußkränzchen der Tanzkurse für den Österreicherball hier machen, ein Kostümfest für die Österreicher veranstalten und junge Künstler beherbergen. Die Zahl der Studierenden bei den bereits existierenden Sprachkursen soll verdoppelt werden, Österreich soll auch auf diese Weise bei den italienischen „opinion leaders" bekannt werden.
Berner meint andererseits, daß mit Rücksicht auf das italienische Publikum nicht nur Zeitgenössisches, sondern auch das ,.klassische" Österreich am Programm stehen soll: „Später kann man auch in Kauf nehmen, daß etwas den Leuten nicht gefällt", meint er. Erste Veranstaltungen werden ein Grillparzer-Sympo-sion Anfang November und die Ausstellung „Italiener in Wien" (Auf den Spuren italienischer Maler in Wien), und „Überlagerungen und Gegenüberstellungen" (Klassische und moderne Sujets in der Malerei) sein.
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