Das waren noch Zeiten, als die Wiener Stadtregierung die Geschichte ihrer Stadt stolz präsentierte und an geschichtsträchtigen Häusern und Sehenswürdigkeiten rund zweihundert (!) Tafeln mit vier Fähnchen anbringen ließ, auf denen in kurzen Texten das Bemerkenswerte des Gebäudes oder der einst darin wohnenden Person zusammengefasst wurde. Diese Freiluftausstellung war eine der erfolgreichsten Initiativen der Wiener Festwochen 1956, die Jahr für Jahr verlängert wurde, um schließlich der Gleichgültigkeit des zunehmenden Wohlstandes geopfert zu werden. Damals konnte man noch damit
100 Jahre nach der Kärntner Volksabstimmung offenbaren sich noch immer Traumata und Brüche. Künstler Valentin Oman und Kulturpolitiker Igor Pucker über die unergründliche „Terra Carantana“.
Die Salzburger Festspiele trotzen in ihrem Jubiläumsjahr der Pandemie, die ungewohnten Einschränkungen könnten aber gleichzeitig den dringend notwendigen Anstoß zur Erneuerung bringen.
Salzburger Festspiele: Vor 100 Jahren begann Max Reinhardt mit dem „Jedermann“ in Salzburg eine Geschichte, die Anstoß gab für unzählige Festivals und eine Aufführung, die zeitlos faszinierend blieb.
Die aufgrund des Coronavirus ausgerufenen Verhaltensregeln richteten sich wie ein Keulenschlag gegen die Bussi-Bussi-Gesellschaft, doch auch die Kunstszene sollte die aktuelle Situation nutzen, um umzudenken und neue Ideen hervorzubringen.
Den größten Massenmörder des 20. Jahrhunderts als Bruder zu bezeichnen, blieb dem deutschen Dichter Thomas Mann vorbehalten. „Bruder Hitler“ ist der Titel eines von ihm in der Emigration 1938 verfassten Essays. Mann bezeichnete den Diktator als „Katastrophe“, seinen Charakter jedoch als interessant. Er bezog sich dabei auf Hitlers Scheitern als Lehrling, vor allem aber auf den von der Akademie abgewiesenen Maler, also auf die Impotenz des gescheiterten Künstlers. Hitler als Virus einer Seuche, die in unserem Inneren verborgen ist und jederzeit wieder ausbrechen kann. Die Symptome
Im Kulturbereich haben die Corona-bedingten Beschränkungen, Auflagen und Sperren zu einer großen Verunsicherung und zum finanziellen Desaster vieler Künstler und Institutionen geführt. Die Kommunikation der im Umgang mit der Kulturszene nicht gerade vertrauten Staatssekretärin lässt, bisher zumindest, auch dort zu wünschen übrig, wo die Maßnahmen durchaus gerechtfertigt scheinen. Es entsteht der Eindruck, als wäre im heutigen Österreich Kultur nur noch nostalgischer und durchaus verzichtbarer Aufputz für den ohnehin schon beschädigten Fremdenverkehr. Dabei wird unsere Bevölkerung
Der langsame Weg zur Normalität soll also wieder beschritten werden. Gab es die überhaupt, und kann es einen Weg zurück geben? In der „Geschichte vom Soldaten“ kann der Teufel diesem bei dessen gewagtesten Abenteuern nichts anhaben. Erst als er in das Dorf seiner Kindheit geht, ist er ihm ausgeliefert. Der Weg zurück ist nicht nur im Märchen riskant. Machen wir uns doch nichts vor! Nichts wird so sein, wie es vor der Pandemie gewesen ist. Das Leugnen dieser Erfahrung wäre fatal. Wir hatten uns in unserem kleinen Wohlstandsparadies dem Taumel einer scheinbar endlosen Party hingegeben,
Gezogen wurde sie und alles wurde durch den jähen Stillstand durcheinandergewirbelt. Nichts ist mehr so, wie es noch vor wenigen Tagen und Stunden war. Unsere pipikleine Weltordnung ist mit einem riesigen Krach in sich zusammengebrochen. Die scheinbar so eng vernetzte, grenzenlose Welt zerfiel in voneinander unermesslich weit entfernte Einzelteile. Die trügerische Nähe, bei der jede und jeder jede und jeden abbusselt, weicht vorsichtiger und auch angemessener Distanz. Die vielen oft überstürzten und auch falschen Gefühle werden einer realitätsbezogenen Sicht unterzogen. Die Ferne ist
Wahn, Fanatismus, Verschwörungstheorien, sonderbare Mythen und Selbstüberschätzung prägten den Nationalsozialismus von Anfang an. Reflexionen anlässlich der neuen Ausstellung "Der junge Hitler" im Haus der Geschichte in St. Pölten.
Ob es die von Schwüle und Dekadenz erfüllte Atmosphäre im Palast von Herodes ist, in dem Salome für ihren Tanz den Kopf des Propheten Jochanaan verlangt oder der Teich, in dem sich die Nixe Rusalka im Mondlicht spiegelt; solche Bilder dürften heutigen Regisseurinnen und Regisseuren panische Angstträume bereiten. Wäre hier nicht höchst mögliche künstlerische Gestaltung, Phantasie nannte man das früher, gefordert? Dazu braucht es Ideen, Geschmack und Können. Regie war einst ein Handwerk und erforderte in der Oper etwa Kenntnis der Partitur, aus der sich Atmosphäre, Schauplatz und
Hallo Christkind! Papi bekommt heuer hoffentlich den roten Porsche, der ihm von seinem Psychiater wegen seiner Midlife-Crisis verschrieben wurde. Mami den „Gucci-Fetzen“, von wegen der Steigerung ihres Selbstwertgefühls. Mein Bruder Schorschi, der zurzeit nicht ansprechbar ist, weil er sich vollgekokst schon beim dritten Frühstückspunsch übergeben hat, bekommt ein Appartement im 130. Stockwerk des neuen Hochhauses am Heumarkt. Papi hat es billig erworben, weil er eine Freundin in der Partei hat, die er einen super Hasen nennt. So gut wie heuer ist es uns noch nie gegangen. Wir sind
Österreich ist ein Überbleibsel eines geschrumpften Reiches, das von vielen Völkern und deren Traditionen geprägt wird. Gibt es das „österreichische Wesen?“ Eine Spurensuche.
Was assoziieren wir mit dem Kurort Bad Ischl, der 2024 Europäische Kulturhauptstadt wird? Einen Kaiser, den es so nie gegeben hat; eine Burgschauspielerin, mit der er befreundet war; einen Konditor, der durch seinen Stollen berühmt wurde; nostalgische Operetten, die auch frech und frivol sein könnten. Damit soll nun Schluss gemacht werden. Glücklicherweise lassen sich Märchen nicht zerstören, sie können aber durch wiederentdeckte Fakten neu erzählt werden. Eine tiefergehende historische Aufarbeitung gab es noch kaum. Die Historikerin Marie-Theres Arnbom hat mit ihrem Buch über die
Ist Österreich noch immer das vielzitierte Kulturland? Wenn Peter Handke den Nobelpreis verliehen bekommt, ist das die Top-Meldung der Medien. Sonst braucht es für ein solches Ranking Skandale. Etwa wenn das Wiener Volkstheater nicht wegen einer fulminanten, kontroversen Produktion, sondern wegen seiner skandalösen Geschäftsführung und seiner Pleite in die Schlagzeilen kommt; oder wenn ein nicht unumstrittener Kunstmanager eine der tüchtigsten Museumsdirektorinnen ersetzen soll und kurz vor Amtsantritt wegen besserer Konditionen anderswo telefonisch absagt. Irgendwie hat man den
In den Zeiten dieser Nationalratswahl sprudelt so ziemlich alles, was in den Kammern unserer österreichischen Seelenlandschaft verdrängt wurde, ungehemmt heraus. Die Schranken des Anstands und der gegenseitigen Achtung werden wie von einem Wirbelwind hinweggefegt. Von Eigenschaften wie Selbstzweifeln oder serviler Zurückhaltung ist nichts mehr zu spüren. Einige unserer Volksvertreterinnen und vor allem Vertreter dürften sich in die Nachkriegszeit zurückversetzt fühlen, in der einander am Heumarkt Catcher wie Schurli Blemenschütz ihr legendäres „Ohrenreiberl“ verpassten. Das
Was würde Felix Salten zum neuen Direktor des Burgtheaters sagen? Ein fiktives Interview aus Zitaten anlässlich des 150. Geburtstags des Schriftstellers und des Beginns der neuen Theatersaison.
Sie sind im Aufbruch, die nicht immer Reichen und nicht immer Schönen. Sie brechen am Wörthersee ihre sommerlichen Party-Zelte ab. In den Hotels und Pensionen wird ihre Wäsche gewaschen, anderswo möglicherweise das Geld für neue, umweltbedrohende Projekte. Der Lärm der Baumaschinen setzt ein. Der See wird am Südufer mit fantasielosen, meist grauen und gleichförmigen Reihenhäuschen zugebaut. Kein Fleckchen Natur entgeht dem Zugriff nimmersatter Investoren und Politiker. Gebaut muss werden, immer weiter gebaut, sonst wird der Geldhahn abgedreht. Zweitwohnungen, auch wenn sie leer
Mauern stehen derzeit hoch im Kurs. Sich stark fühlende Mannsbilder träumen sie herbei: US-Präsident Trump, der von einem 5,7 Milliarden Dollar teuren Wall an der Grenze zu Mexiko schwadroniert, und Ex-Innenminister Kickl, der von einem eine Milliarde Euro teuren Grenzzaun zum Schutz der Südgrenze Österreichs träumt. Es gab und gibt aber auch Mauern, die historisch zusammengewachsene Gebiete trennten und trennen. Entsprechende Pläne von DDR-Chef Walter Ulbricht wurden in den 1960er-Jahren als Berliner Mauer verwirklicht. Noch kurz vor ihrem Bau stritt Ulbricht ab, dass er so etwas
Wie leichtfertig und verantwortungslos war es, wertvolle Kulturgüter an ukrainische und kasachische Firmengeflechte und Investoren ohne präzise Auflagen zur Restaurierung und Nutzung zu verkaufen. Wie wenig schätzte die Politik die einzigartige Kulturlandschaft Semmering. Die Folgen für die Fremdenverkehrsregion sind jedenfalls katastrophal. Das Grandhotel Panhans sollte seit Jahren renoviert und wieder eröffnet werden. Zuletzt machte es Schlagzeilen, als die Wirtschaftspolizei Pfuscher auf der Flucht in die Wälder verfolgte, es bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Das Gesundheitshotel
Die auflagenstärkste Zeitung unseres Landes hat ihr Outfit all die Jahre über nur geringfügig verändert und bisweilen sogar die tägliche Glosse eines verstorbenen Journalisten nahezu unverändert fortgesetzt. Krasse Neuerungen gehören hierzulande nicht zum Erfolgskonzept. Revolutionen waren vor allem siegreich, wenn sie in unseren Köpfen ausgetragen wurden. Politiker, die das Wort nur dann ergreifen, wenn es unbedingt nötig ist, und Geborgenheit und Ruhe ausstrahlen, regieren meist noch als Untote. Veränderungen werden nur dann akzeptiert, wenn es sich dabei um keine einschneidenden
Die auflagenstärkste Zeitung unseres Landes hat ihr Outfit all die Jahre über nur geringfügig verändert und bisweilen sogar die tägliche Glosse eines verstorbenen Journalisten nahezu unverändert fortgesetzt. Krasse Neuerungen gehören hierzulande nicht zum Erfolgskonzept. Revolutionen waren vor allem siegreich, wenn sie in unseren Köpfen ausgetragen wurden. Politiker, die das Wort nur dann ergreifen, wenn es unbedingt nötig ist, und Geborgenheit und Ruhe ausstrahlen, regieren meist noch als Untote. Veränderungen werden nur dann akzeptiert, wenn es sich dabei um keine einschneidenden
Alban Berg: Der Komponist - er wurde am 9. Februar 1885 in Wien geboren und starb am 24. Dezember 1935 - präsentiert das Portrait, welches Arnold Schönberg von ihm gemacht hat. Fotografie um 1920.
Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele, über die Chance, die richtigen Fragen zu stellen, und die Bedeutung der Festspiele in wurzellosen Zeiten.
So ein Bürgermeister hat es gar nicht leicht. Jahrzehntelang muss er sich mit aufmüpfigen, unbelehrbaren Bürgern herumschlagen. Auch die den lukrativen, großstädtischen Ideen so aufgeschlossene Vizebürgermeisterin und die Bezirksverwalter werden missverstanden. Ist es doch höchste Zeit, Wien vom großbürgerlichen Denken und Architekturgerümpel zu befreien und weltstädtische Bauten wie in Dubai und Verkehrslösungen nach dem Vorbild von Kairo zu verwirklichen. Offenes, sich selbst regelndes Verkehrschaos gehört nun einmal zu einer Großstadt. Nehmen wir das Beispiel einer
Alfred Jarry ahnte in seinem 1902 publizierten Roman "Der Supermann" das Tempo unserer Zeit voraus. Er, dessen Gesicht nicht durch Einzigartigkeit, sondern Belanglosigkeit beeindruckt, schafft die absurdesten Rekorde. So etwa beim Liebesakt oder bei einem Fahrradrennen, das er gegen eine Lokomotive gewinnt, um zuletzt umschlungen von den Eisenarmen einer Liebesmaschine zu sterben.Unser Tempo hat sich tatsächlich beschleunigt. Es fegt über unsere Aufnahme-und Empfindungsfähigkeit hinweg, setzt neue Fakten. Seine Beschleuniger sind die Macher von Heute. Nur das Hier und Jetzt zählt. Was
Im Grandhotel Panhans gingen vorübergehend die Lichter aus. Hohe Ausstände sollen die Ursache gewesen sein. Tatsache ist, dass die ukrainischen Besitzer, denen seit zwei Jahren insgesamt vier Hotels und die Liftanlagen am Semmering gehören, ihre Auflagen bis jetzt nicht erfüllt haben. Wederder Ausbau der Lifte noch die Modernisierung und Restaurierung der Hotels wurden wie versprochen in Angriff genommen. Die Entzauberung des Zauberbergs schreitet munter voran. Die Welt von Gestern schert die Macher von heute ohnehin keinen Deut. Mit Schnitzler, Altenberg, Freud und Co. lassen sich keine
Am 17. Oktober wird in Salzburg das 50-jährige "The Sound of Music" Jubiläum gefeiert, wenig später folgt die Weltpremiere des neuen Filmes "The Trapp Family - A Life of Music" und bereits jetzt spielt das Landestheater seine erfolgreiche Produktion des Rodgers und Hammerstein-Musicals. Ist die Trapp-Familie inÖsterreich angekommen? Mehr als 300 000 Touristen, vorwiegend aus dem angloamerikanischen und asiatischen Raum, kommen Jahr für Jahr nach Salzburg, um mit "The Sound of Music Tours" die Drehorte des legendären Filmes zu besuchen. Bei Österreichern und Deutschen war die
Es war einmal ein Kaiser, der war sehr alt und wollte nicht abtreten. Er war der festen Überzeugung, nur er könne regieren, das habe ihm der liebe Gott aufgetragen. Er durchschaute weder die Intrigen seiner Minister, noch die seiner Militärs. Er vertraute ihnen, weil er das so gewohnt und es bequem war. Er bemerkte nicht, wie sich Verrat und Korruption ausbreiteten und unterschrieb zuletzt eine Kriegserklärung, von der er genau wusste, dass sie das Ende seines Reiches bedeutete. Seine Untertanen folgten ihm wie die Lemminge, hatten sie doch panische Angst vor jeder kleinsten Veränderung.
Und eigentlich ist es ja eh alles in Ordnung, und wir können von Glück reden, dass es uns so gut geht. "Passt eh“, heißt die, statt einer Frage meist als Feststellung von Kellnern formulierte Redewendung an den Gast. Es wird einem also mit einem Unwort wie "passt“ gesättigte Zufriedenheit suggeriert und Resignation indirekt verordnet. Versteht sich von selbst, dass dabei immer wieder ein Quäntchen Qualitätsanspruch verloren geht, unser allgemeines Niveau sinkt und die Latte von Mal zu Mal niederer gelegt wird. Wie gesagt, passt eh ...Kritiker freuen sich bereits, wenn alles
Jetzt ist es also schon ein paar Tage alt, das neue Jahr 2013. Die Dreizehn wird ja von vielen als Unglückszahl gedeutet. Im Tarot wird sie dem Tod zugeordnet, in Dornröschen ist die dreizehnte Fee die böse. Für Richard Wagner, der 1813 geboren wurde, war sie hingegen Schicksals- und Glückszahl zugleich. Sind wir also optimistisch und hoffen wir für heuer das Beste.Was wünschen wir uns nicht alles. Ein offenes System, in dem Leistung wieder etwas zählt und nicht die Mitgliedschaft zu längst veralteten Parteien und Verbänden, die allesamt nur der Bereicherung ihrer Mitglieder dienen.
Henrik Ibsens "Nora oder ein Puppenhaus“ ist eines der meistgespielten Stücke, nicht nur auf unseren Bühnen. Grund dafür ist keineswegs die im Berufsleben noch immer nicht vollzogene Emanzipation der Frau. Der Dichter hat selbst darauf hingewiesen, dass es ihm bei seinem Schauspiel keineswegs nur um die Rolle der Frau gehe. Die Titelheldin, die als Heimchen am Herd an der Seite eines soeben ernannten Bankdirektors ihre Familienidylle pflegt, wird bekanntlich wegen einer von ihr zugunsten ihres Mannes begangenen Unterschriftenfälschung erpresst und dadurch aus ihrer Scheinwelt gerissen.
Er ist nicht alt, obwohl er demnächst 75 wird. Einer der Gründe dafür ist, dass er sich nie jünger gemacht hat. Ioan Holender hat sich weder die Haare färben lassen, noch hat er besondere Diäten über sich ergehen lassen. Tennis ist sein Leibsport, mit dem er sich fit hält. Der überaus selbstbewusste Direktor, der sich nach nahezu zwei Jahrzehnten von der Wiener Staatsoper verabschiedet hat, um sich zahlreichen spannenden Aufgaben zwischen New York, Tokio, Bukarest und Budapest zuzuwenden, wirkt flexibler und schlauer als so manch einer seiner jüngeren Kollegen.Dennoch nenne ich ihn
Eine Uraufführung eines Musicals im kleinen Innsbruck wird im großen Wien kaum wahrgenommen. Das ist keine Frage der Qualität sondern der Haltung. Man gibt sich weltstädtisch, und die auflagenstärksten Zeitungen berichten lieber über Events vor der Haustür, auch wenn die mitunter gar nicht so berichtenswert sind. Wer braucht schon ein neues Musical aus Tirol?Schließlich feiert man sich doch selbst als Metropole dieses Genres und betreibt zwei hoch subventionierte Musicaltheater. Dorthin werden die sogenannten Provinzler in Autobussen in die Musicalhits gekarrt, um ein bisserl
Was sind wir nur für seltsame Menschen! Wir sind harmoniebedürftig; wir sehnen uns nach Ruhe und Ordnung. Dafür sind wir bereit, die größten Opfer zu bringen. Konflikte werden von uns so lang es nur geht vermieden. Widersprüche werden zu scheinbarer Einfachheit geglättet; Wahrheit wird gewohnheitsbedingt verfälscht - könnte sie doch Unangenehmes an den Tag bringen. Hinter unserer Ordnung verbirgt sich Chaos, das in geheime Verliese verbannt wird; hinter unserer Ruhe die Nervosität verdrängten Bewusstseins und Handelns.Wir sind von allem ein bisserl. Ein bisserl wahrhaftig, ein