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Musik und Tanz im Fokus des künftigen Intendanten.

Rainer Mennicken, geb. 1950 in Bielefeld und in den letzten fünf Jahren Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters, wurde von der Oö. Landesregierung einstimmig zum neuen Intendanten des Linzer Landestheaters bestellt. Das bedeutete für ihn den Aufbau eines weitgehend neuen Ensembles im Bereich des Musiktheaters. Immerhin folgten elf Ensemblemitglieder und das gesamte Ballett Mennickens Vorgänger Michael Klügl an die Oper in Hannover.

Längst aber "steht" die neue Tanzcompagnie, geleitet von Jochen Ulrich (bisher in Innsbruck). Und natürlich "steht" auch der Spielplan für die kommende Saison. Mennicken, der Germanistik, Philosophie und Theatergeschichte studierte und seit 1974 als Dramaturg, Schauspieler und Regisseur, seit 1991 auch als Intendant tätig war - (1993-2001) am Stadttheater Konstanz -, gilt als ideenreicher und tatkräftiger Theatermacher.

Nach Linz kommt er "mit großem Respekt und voller Hochachtung. Linz hat über die Grenzen hinweg einen hervorragenden Ruf", so Mennicken im Furche-Gespräch; hier will er "anregendes, qualitätvoll unterhaltendes und engagiertes Theater gestalten". Dazu gehört wohl auch die Umwandlung des kleinen "Eisenhand"-Theaters in eine Repertoire-Bühne - ein Desiderat! -, um einzelne Stücke längere Zeit spielen zu können.

Als Einstieg in das Musiktheater der Saison 2006/2007, die unter dem Motto "Zwischen Tradition und Erneuerung" firmiert, dient Verdis Otello. Erstmals vorstellen wird sich das Ballett mit Nussknacker und Mausekönig, zeigt sich aber u.a. auch sehr modern mit der Uraufführung des Auftragswerks Lorenzaccio von Alexander Balanescu / A. de Musset. Dazu eine gute Nachricht: Das Ballett darf ab jetzt wieder auch in anderen als eigenen Produktionen tanzen!

Zu wahren Rennern könnten die musikalische Komödie Das Testament von Wilhelm Kienzl und als Auftragswerk die Operette Die listige Witwe von Peter Androsch / Silke Dörner werden: ein musikalischer Krimi, inspiriert vom "Fall Elfriede Blauensteiner". Gemäß Mennickens Postulat "Jedes Jahr eine Barockoper, jedes Jahr eine Kinderoper" werden Die feuerrote Friederike von Elisabeth Naske / Ch. Nöstlinger für Kinder ab acht Jahren und von Henry Purcell Die Feenkönigin nach Shakespeares Sommernachtstraum als Opern-Schauspiel-Tanzabend gezeigt.

Zum Schluss der für diese Vorschau ausgewählten Werke sei noch eines seiner Besonderheit wegen hervorgehoben: Wenige Tage vor dem 70. Geburtstag von Philip Glass hat dessen Oper Orphée, basierend auf dem Drehbuch des gleichnamigen Films von Jean Cocteau (1949), Premiere.

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