DIE FURCHE ist 75! "Segel setzen" lautet das Motto, unter dem wir in diesen stürmischen Zeiten feiern möchten. Folgende Jubiläumstexte sollen Horizonte eröffnen und Orientierung bieten. Denn dies ist unser Anspruch seit 1945. Feiern Sie mit und genießen Sie die Lektüre!
Tiefgang und Weitblick: An diesen Ansprüchen orientiert sich die FURCHE seit 75 Jahren. Oft totgesagt, ist sie immer wieder neu aufgebrochen. Zum Jubiläum eines Solitärs.
Die EU und die Nationalstaaten sind kein Gegensatzpaar. Im Gegenteil, Corona und die anderen Herausforderungen unserer Zeit können nur gemeinsam überwunden werden. Denn ein starkes Europa stärkt auch die europäischen Mitgliedsländer.
Corona stellt das Wirtschaftssystem und unseren Lebenswandel auf den Prüfstand. Die Diskussion über künftige Kursveränderungen muss von einer gewichtigen Frage ausgehen: Was ist von Wert?
Vor 75 Jahren erstand Österreich aus einer tief gespaltenen Gesellschaft. Wo finden sich die Fragmentierungen und Polarisierungen der spätmodernen Gegenwart? Ein Essay.
Die „Mitte“ reklamieren viele für sich. Doch wo ist sie zu finden? Und: Haben sich die Wahrnehmungen dessen, was als „links“ oder „rechts“ gilt, im öffentlichen Diskurs verändert? Eine Mail-Kontroverse zwischen dem ehemaligen FURCHE-Chefredakteur Rudolf Mitlöhner und der Pastoraltheologin Regina Polak.
Die FURCHE hat ein eigenes Religionsressort – denn: Religion ist eine öffentliche Sache, die der Wahrnehmung gerade durch den Journalismus bedarf. Versuch einer Standortbestimmung.
Warum Verschwörungsmythen so verbreitet sind und was man gegen sie (nicht) tun kann: Analyse einer globalen und brandgefährlichen gesellschaftlichen Strömung.
Kamingespräch an Bord. Die FURCHE steigt mit Hubert Achleitner - alias Hubert von Goisern - auf ein Schiff und fährt Donau aufwärts. Eine diskursive Exkursion jenseits des Mainstreams.
Im Meer der Sprache ist das, was nicht gesagt werden kann, eine anthropologische Konstante. Eine Navigationshilfe anhand von Körpern, Göttern, Sirenen und anderen Ungeheuern.
Feminist(inn)en haben lange dafür gekämpft, dass Frauen nicht nur die Rolle der Hausfrau und Mutter zusteht. Nun scheint es einen Backlash zu geben: Vermehrt tauchen junge Frauen auf, die genau diese propagieren.
Feministische Ideen in einer vermeintlich gleichberechtigten Gesellschaft zu vermitteln, birgt zahlreiche Herausforderungen. Vor allem, wenn antifeministische Strömungen dagegen wettern. Ein Gespräch mit der Genderforscherin, Politikwissenschafterin und Rechtsextremismusexpertin Judith Goetz.
Wenn Architektur und Städtebau ein Spiegel der Gesellschaft sind, dann stellen sie unserer momentanen kulturellen Verfasstheit ein verheerendes Zeugnis aus.
Ein Gespräch zwischen Christen und Juden sowie zwischen Christen und Muslimen findet hierzulande statt. Wie steht es aber um den Austausch zwischen Juden und Muslimen? Eine Gegenwarts- wie eine Zukunftsfrage.
Was wüssten wir von anderen Kulturen, gäbe es die Übersetzer nicht. Schaffen sie billigen Abklatsch? Neue Kunst? Fenster in die Welt? Von der Schwierigkeit, die Fahrrinnen der Sprachen zu wechseln.
Identität ist nur ein Wort, das klingt. Für unsere Autorin, die in den 1990er Jahren mit ihrer Familie vor dem Jugoslawien-Krieg geflüchtet ist, wurde das Wort zu einem Spiel.
Untiefe bedeutet das Gegenteil von Tiefe, also Seichtheit; dennoch scheint eine Untiefe gefährlicher als jede Tiefe. Schriftsteller Thomas Stangl über Abgründe, Seichtigkeit – und die Literatur.
Vulnerabel sein: Über das Aufleuchten eines Augenblicks, der dem Tod Trotz bietet. Nicht nur in der Theologie wächst die Erkenntnis, dass in der Verwundbarkeit destruktives wie schöpferisches Potenzial schlummert.
„White Silence Is Violence“, „No justice, no peace“ und natürlich #BlackLivesMatter – kaum etwas bestimmte dieses Jahr abseits der Coronakrise so sehr wie die Anliegen der Anti-Rassismus-Bewegung. Was davon bleibt.
Auch nach der Schoa war der Judenhass im jüdisch-christlich geprägten Europa nie verschwunden. Heute offenbart er sich teilweise in neuem Gewand. Über verschämten und unverschämten Antisemitismus.
Der Religionslehrer Jakob Frühmann ließ sich beurlauben, um Flüchtlinge im Mittelmeer zu retten. Früher hat das als heldenhaft gegolten, heute werden Seenotretter schikaniert und kriminalisiert.
Von Karl Breslauers Stummfilm „Die Stadt ohne Juden“ aus 1924 bis zu den aktuellen Flüchtlingskrisen: Wie Österreichs Film versucht, das Thema Flucht und Vertreibung begreifbar zu machen.
Gibt es Antworten auf Fragen, die noch nicht gestellt sind? Drei Frauen offenbaren einer Mutter ein gesellschaftliches Dilemma, vor dem sie ihr Kind nicht verschonen kann – und will. Ein Brief über das Hinnehmen.
In ihnen kulminieren Leben, Reichtum, Zivilisation. Ohne sie herrscht Isolation. Warum Diktatoren Hafenstädte hassen und Demokraten sie lieben. Eine Ortung.
Kurs nehmen auf der Suche nach Orientierung. Weniger geografische Koordinaten, als geistige Verortungen sind dabei ausschlaggebend. Erhard Busek über Richtungsangaben und innere Anlegestellen.
Der Glaube an die Kontrollierbarkeit der Welt ist ins Wanken geraten. Umso wichtiger wäre Vertrauen als Anker. Was das bedeutet? Die Ordendsfrau Beatrix Mayrhofer und der Psychologe Georg Fraberger im Gespräch.
Guter Unterricht ist wie ein Konzert, in dem alle Instrumente zusammenspielen. Auch wenn die Violine quietscht, der Schlagzeuger zappelt, die Cellistin keine Noten lesen kann. Eine Komposition.
Die Gebrüder Grimm haben es beschrieben, Viktor Frankl und die Ökomedizin geben ihnen recht: Natur und Bewegung schaffen Inseln der Askese und Refugien des Ausgleichs.
250 Jahre nach Hegels Geburt sind die Geisteswissenschaften in Bedrängnis geraten. Doch gerade heute sind ihre Leistungen neu zu würdigen. Das zeigt sich sogar in Medizin und Psychotherapie.
Der Literat, gebürtige Ungar und langjährige Kulturressortleiter der FURCHE beschreibt die Entwicklung von Ungarns Tagen 1956 zum österreichischen Nationalfeiertag 1986.
Taugt Religion, das Christentum oder gar die Kirche als Leuchtturm für die Gesellschaft? Nach Überzeugung des Theologen und Philosophen Jürgen Manemann muss sich jedenfalls die institutionelle Form der Religion radikal verändern, will sie zukünftig Potenzial entwickeln.
Untergangsszenarien zum Thema Klimawandel gibt es genug, dachten sich niederländische Forscher. Also entwickelten sie eine Karte – und einen positiven Blick auf die Zukunft.
Im hektischen Prozess der Digitalisierung ist unser wertvollstes Gut in Gefahr: der menschliche Geist. Es braucht eine „Kultur des Bewusstseins“ – als Bollwerk, als Kompass, als Bereicherung. Ein Streifzug.
Populisten und Nationalisten schüren Verlustängste und agieren gegen das Gemeinsame. Doch die Idee einer europäischen Demokratie bedeutet gerade nicht, dass jemand seine Identität oder Kultur verliert.
Zeitungen gehören längst nicht nur geschichtlich zu den Leuchttürmen der Demokratie. Auch wenn immer wieder vom Tod der Printmedien die Rede ist: Das gedruckte Wort ist längst nicht am Ende. Eine Ermutigung.
Anton Zeilinger ist Österreichs populärster Quantenphysiker. Ein Gespräch über Forschungspolitik und Digitalisierung, den chinesischen Weg sowie die Beziehung von Religion und Wissenschaft.
FURCHE-Freund und -Begleiter Kardinal König übers „Mariazeller Manifest“, mit dem sich die katholische Kirche Österreichs 1952 von politischen Fesseln befreite.
Zum 80. Todestag von Sigmund Freud: Was würde der große Seelenkenner über die sexualisierte Gesellschaft, den Aufstieg des Rechtspopulismus und den aktuellen Psycho-Boom sagen? Ein fiktiver Monolog mit freien Assoziationen.
Friederike Mayröcker schreibt in den „Literarischen Blättern“ der FURCHE über das immer wieder Zurückkommen „an jenen Punkt, den wir einmal berührt haben“.
Wie abgründig muss man sein, um Menschen zum Lachen zu bringen? Der Kabarettist Josef Hader und der Karikaturist Manfred Deix über Zynismus, Bosheit und Wien als Mekka des österreichischen Humors.
Adolf Holl, Religionswissenschafter, Schriftsteller (zuletzt: „Brief an die gottlosen Frauen“), katholischer Priester a.D. im Gespräch: In den Industrieländern ortet der Kulturpublizist einen völligen Mangel an Erotik – ganz im Gegensatz zu den Reizen der Medienwelt.
Illustrierte Schundmagazine, Druckerzeugnisse eindeutigen Inhalts: die Invasion hat längst begonnen. Sie hat begonnen in Schultaschen, in Schreibtischen, an Kiosken, hinter den spiegelnden Scheiben der Buchhändler.
Was wird aus dem Europa der Ränder, der kleinen Völker und ihrer Kulturen, welche Zukunft hat die slowenische Sprache? Ein Plädoyer für Nachbarschaften mit kreativen Unterschieden.