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Bischöfe in Ungarn

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Zu dem von Ladislaus Hory verfaßten Artikel „Friedenspriester wurde Administrator von Veszprem“ in FURCHE Nr. 14 möchte ich auf eine Reihe schwerwiegender Fehler hinweisen. Gleichzeitig schließe ich mich namens des Ungarischen Kirchensoziologischen Instituts dem bereits in der FURCHE Nr. 15 erschienenen Leserbrief von Dipl.-Ing. Hubert Lehner an. Zum weiteren Inhalt bitte ich um folgende Richtigstellungen:

1. Bischof Paskai war bereits 1975 als Kandidat für den Posten des Apostolischen Administrators für die Diözese Väc nominiert worden für den Fall, daß der 70jährige kranke Mihäly Endrey (Weihbischof von Pees) nicht bereit gewesen wäre, die Leitung der Diözese zu übernehmen.

2. 1974 fand in Ost-Berlin keine „Gedenkfeier der Friedenspriesterbewegung“ statt, sondern die „Berliner Konferenz Katholischer Christen aus europäischen Staaten“, an welcher eine Delegation von 20 Priestern aus Ungarn teilnahm, von denen sich nur Vier zu Wort meldeten: Läszlö Paskai war nicht unter diesen vieren (siehe Bericht in „Katolikus Szö“, Organ der ungarischen Friedenspriesterbewegung, 8. Dezember 1974).

3. Die Behauptung, Bischof Kädär habe sich „als Friedenspriester ausgezeichnet“, entbehrt ebenfalls jeglicher Grundlage; vielmehr qualifizierte er sich zum Diözesanbischof von Vesz-

prem durch seine pastorale Tätigkeit in dieser Diözese.

4. Die Feststellung, Ungarn habe mit Väc ein „viertes Erzbistum“ bekommen und dies werde vom „Staatlichen Kirchenamt als Konzession bezeichnet“, ist eine aus der Luft gegriffene Spekulation. Richtig ist, daß Dr. Jözsef Bank als Titularerzbischof lediglich seine frühere Diözese wieder übernommen hat.

5. Der zum Weihbischof in Szekesfe-hervär ernannte Pfarrer Dr. Ferenc Rosta konnte nicht „in letzter Zeit Professor für Dogmatik im Priesterseminar von Veszprem“ gewesen sein, denn seit 1952 existiert dort gar kein Priesterseminar mehr, und Dr. F. Rosta war seither als Pfarrer tätig.

6. Die „Überraschung“ des Verfassers darüber, daß nach dem Ableben von Mgr. I. Szabö ,Jur Esztergom kein Weihbischof ernannt wurde“, beweist seine Unkenntnis der Dinge, denn bereits im Jänner 1975 wurde Ivan Pälos zum Weihbischof ernannt.

7. Zu den „Ungenauigkeiten“ gehören noch u. a.: Das Teilabkommen mit dem Vatikan kam nicht im Jahre 1974, sondern bereits 1964 zustande; der Kardinalprimas heißt Läszlö Lekai

und nicht Josef Lekay; Mgr. Kornel Pa-taky ist Diözesanbischof und nicht „Bischof-Resident“.

8. Ich muß feststellen, daß der in Innsbruck lebende Verfasser sich nicht einmal die Mühe genommen hat, einen in Innsbruck allgemein bekannten ungarischen Monsignore, Priester der Erzdiözese Esztergom, zu konsultieren, ob die in seinem Artikel gebrachten Angaben den Tatsachen entsprechen.

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