Suez - und eine teure Lektion

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Über die wechselvolle Geschichte des Suezkanals - und wie er durch die Blockade der "Ever Given" zum Symbol einer entarteten Weltwirtschaft wurde.

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Über die wechselvolle Geschichte des Suezkanals - und wie er durch die Blockade der "Ever Given" zum Symbol einer entarteten Weltwirtschaft wurde.

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Drei Anlässe haben das heutige Thema entschieden:
– Da waren mein Abschied von Hugo Portisch und die Erinnerung an die erste große Kurier-Geschichte, die er mir vor 55 Jahren anvertraut hatte: Es ging um die mehr als 200-jährige Geschichte des Suezkanals.
– Da war das Drama des Schiffsmonsters „Ever Given“, das den kurzen Seeweg nach Asien eine Woche lang blockiert hat – und damit die Weltwirtschaft unterwegs auf Riesentankern und Containerschiffen.
– Und da war in der Osternacht die „Exodus“-Geschichte von der Rettung des Volkes Israel aus ägyptischer Sklaverei – als sich das „Schilfmeer“ (vermutlich der Timsahsee, heute Teil des Kanals) vor ihnen spaltete.

Seit 1869 ist die 163 Kilometer lange Wasserstraße zwischen Mittelmeer, Rotem Meer und dem Indischen Ozean die Hauptschlagader des globalen Handels und immer wieder eine „Daumenschraube“ der Weltpolitik. Die Geschichte des Suez­kanals ist hier nicht nacherzählbar, beginnend bei Pharaonen und Perserkönigen. Millionen Ägypter haben hier gegraben, unzählige sind gestorben. Dem Plan des Österreicher Alois Negrelli verdankt die Welt den Verzicht auf 7500 Kilometer Umrundung Afrikas, den schleusenlosen Kanal – und den Ägyptern hat er die Angst vor einer Überflutung genommen.

Von Kriegen und Königen

Dann folgten drei Kriege: der Suezfeldzug 1956, der Sechstagekrieg 1967 und schließlich der Oktoberkrieg 1973. Zehntausende Soldaten haben dabei ihr Leben gelassen. An all das ist zuletzt wieder erinnert geworden – für mich verbunden mit einer Lawine persönlicher Erlebnisse an beiden Ufern: Krieg und Zerstörung, Kolonnen zerbombter Panzer, abgeschossene Flugzeuge, unzählige verkohlte Soldaten, ein unvergesslicher Geruch ... Und irgendwann ein Wasserkrug im Wüstensand, nach dem ich griff – und in letzter Sekunde erkannte: Im Inneren wartete ein Sprengsatz auf mich.

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