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Bibliographisches Handbuch deutschen Schrifttums

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Das Buch stellt eine Neufassung des bibliographischen Anhanges dar, den der Verfasser der Literaturgeschichte von Scherer-Walzel (1918—1928) beigab. Aus diesem seinerzeit schon gut eingeführten bibliographischen Anhang ist nun ein für jeden Germanisten unentbehrliches Handbuch geworden, das die Geschichte des deutschen Schrifttums, dem Gange der Literaturgeschichte folgend, tatsächlich bis zu einer gewissen Vollständigkeit bibliographisch erfaßt. Die große Materlal-fülle, die in den einen Band aufgenommen werden mußte, hat die Gestaltung des Druckbildes etwas beeinträchtigt, das einen allzu kompressen Eindruck macht. Die etwas unübersichtlich angeordnete Druckgestaltung wird aber durch zwo! sehr gute Register, durch einen , Sachweiser und einen Namensweiser wettgemacht. Zunächst ist festzustellen, daß dieses Handbuch nicht auf die Frage antwortet, welche Werke und zu welchem Zeitpunkt ein Verfasser diese erscheinen ließ. Man wird also vergebens eine Antwort etwa auf die Frage finden, was Zacharias Werner geschrieben hat. Dieses Prinzip, das dieses Handbuch zum Beispiel vonGoedeckes „Grundriß“ unterscheidet, macht es notwendigeres durch das derzeit erscheinende Literaturlexikon von Kosch im praktischen Gebrauche zu' ergänzen. Hingegen verzeichnet Körner an Stelle der Einzelwerke die wichtigsten Textsammlungen eines Autors, wie Gesamtausgaben, kritische Editionen und ähnliches. Die weitere Literatur über einen Autor ist weder chronologisch noch alphabetisch, sondern nach inhaltlich zusammengehörenden Gruppen geordnet.

Der besondere Wert dieses Buches liegt nun meiner Meinung nach darin, daß es mit Hilfe des Sachweisers für alle dort angeführten literarischen Begriffe auch als ein Schlagwortkatalog benutzt werden kann. Daraus ergibt sich nun nicht nur eine mühelose Materialzusammenstellung für das jeweilige Thema, sondern auch ein Eindringen in die zum Thema gehörende Zeitschriftenliteratur, da Körner,' einem Gebot der Zeit folgend, auch' Zeitschriftenaufsätze und Lexikonartikel, wie zum Beispiel die des „Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte“ aufnimmt. Bekanntlich ist ja auch Kosch in seiner Neuauflage des Literaturlexikons bereits zur Aufnahme von Zeitschriftenaufsätzen übergegangen. Oft persönlich gefärbt, verleihen doch die einem reichen Wissensschatze entnommenen Räson-nements dem Buche einen ganz besonderen

Charakter, wie er selbst räsonierenden Bibliographien in solchem Werte nur selten eigen ist. Ich habe mich in der Praxis des Bibliotheklebens von der Unentbehrlichkeit des Buches bereits überzeugt und bedaure nur, daß dem Autor so manche österreichische Zeitschrift nach dem letzten Kriege anscheinend nicht zur Verfügung stand. Ich habe von diesen „Wissenschaft und Weltbild“, „Wort und Wahrheit“ und „Phaidros“ vermißt,

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