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Zwei Verlagsjubiläen

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DER AQUÄDUKT. Verlar C. H. Beck, München, 19m. XV und 338 Seiten. Mit Autoren-portrats und Ansichten de Verlagshauses auf 12 Kunstdrucktafeln sowie 8 Offsettafeln. — DAS TINTENFASS. Ein Querschnitt durch das Programm des Diogenes-Verlages Zürich, 18S, 264 Seiten. '

Im September 1763 wurde die Firma Beck in Nördlingen gegründet und erst 1889 nach München verlegt. Zum 200. Jahr des Bestehens wurde nun der Almanach „Der Aquädukt“ veröffentlicht. Er bietet In ausgewählten Texten einen guten Überblick über die Produktion des angesehenen Verlagshauses sowie der Tochterfirma „Biederstein Verlag“, die nach dem letzten Krieg entstand und schöne Literatur und populäres Schrifttum herausbringt. Dem alten und erfolgreichen Prinzip der Vielseitigkeit ist man treu geblieben. Eine stattliche Reihe von heute berühmten Autoren kennzeichnet die Arbeit des Verlages Beck, die einst bestimmten Wissenschaften galt, aber im Laufe der Zeit immer neue Gebiete erfaßte und auch historische Darstellungen, Erinnerungen, literaturgeschichtliche Bücher und Belletristik einbezog. Einige prominente Namen: Oswald Spengler, Albert Schweitzer, Egon Frieden, Günther Anders, Arnold Hauser und Teilhard de Chardin. Im Almanach sind 27 Autoren vertreten, von denen jeder Wesentliches zu sagen hat. Die Beiträge lassen das hohe Niveau der Produktion erkennen. Heinrich Beck gibt im Geleitwort eine knappe Verlagsgeschichte. Den sehr ansprechenden Almanach beschließt eine nach Gruppen geordnete Bibliographie der bei Beck und Biederstein in den letzten Jahren erschienenen Werke.

Ein anderer Almanach, „Das Tintenfaß“, bietet einen Querschnitt durch das Schaffen des bestens bekannten Diogenes-Verlags, der sich bei allen Bücherfreunden mit seinen originellen Veröffentlichungen einen guten Namen gemacht hat. Es sei nur an die Bände „Diogenes Tabu“ erinnert. So verschiedenartig auch die einzelnen Verlagswerke sein mögen, es findet sich nichts Banales darunter. Viele der Autoren sind ■chon sehr bekannt, etliche sind auf dem besten Wege, es zu werden. Mit Beiträgen sind unter anderen vertreten: Carson, McCullers, Sean O'Faolain, Liam O'Flaherty, Muriel Spark, Juan Ramön Jimenez, Friedrich Dürrenmatt, Wolfgang Hildesheimer, die Übersetzerin Elisabeth Schnack, Mary Hottinger, die Herausgeberin von Kriminalgeschichten und der reizvollen Sammlung „Der Connaisseur“, der englische Krimi-Autor Cyril Hare, der wiederentdeckte Amerikaner Ambrose Bierce, der Essayist N. O. Scarpi und Walter Mehring. Diese Kostproben regen den literarischen Appetit sehr an, und das Verzeichnis aller während der letzten zehn Jahre publizierten Titel verhilft dazu, ihn zu stillen. Dabei werden die verschiedensten Geschmacksrichtungen auf ihre Rechnung kommen.

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