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Eine Woche Osterreich

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Die Verbraucherpreise stiegen im Mai gegenüber dem Vorjahr um nicht weniger als 6,4 Prozent, das ist die höchste Inflationsrate seit 1977. Hauptursache für diesen Teuerungssprung ist die jüngste Treibstoffpreiserhöhung. Die Inflation wird damit wieder ein ernstzunehmendes Problem. Dies klang auch in Erklärungen zur wirtschaftlichen Lage von Bundeskanzler Bruno Kreisky und Finanzminister Hannes Androsch durch, die diese am 19. Juni im Nationalrat abgaben: Stabilität und Arbeitsplätzen werde der Vorrang eingeräumt.

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Tassilo Broesigke, seit 1963 Wiener FPÖ-Abgeordneter zum Nationalrat, wurde am 18. Juni vom Hohen Haus zum neuen Präsidenten des Rechnungshofes gewählt. Eine einstimmige Wahl ist allerdings nicht zustande gekommen: Die ÖVP verweigerfe ihre Zustimmung, ohwohl sie an der Person Broe-sigkes nichts auszusetzen hatte, weil die SPÖ nicht bereit war, gleichzeitig auch den bisherigen ÖVP-Justizsprecher Walter Hauser zum Vizepräsidenten zu bestellen. Nun soll der Broe-sigke-Stellvertreter im Herbst gewählt werden, wobei die Regierungsmehrheit derzeit noch nicht bereit ist, Oppositionsmann Hauser zu akzeptieren. Der Streit wird damit - leider -weitergehen. Der Kontrolltätigkeit ist damit sicher nicht gedient.

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Friedrich Niederl wird sein Amt als steirischer Landeshauptmann am 4. Juli zurücklegen und an den bisherigen Lan-- desrat Josef Krainer übergeben, an dessen Wahl durch den Landtag niemand zweifelt. Der Abschied des allseits anerkannten und unumstrittenen Landesvaters hat nur einen kleinen Schönheitsfehler: Welchen Sinn hat das vorangegangene Versteckspiel um den Rücktrittstermin gehabt?

Die Slowenen-Frage ist nach wie vor ungelöst und weiterhin Problem Nummer eins in Kärnten. Dies stellte Valentin Inzko. Ko-Vorsitzender des deutschslowenischen Koordinationsausschusses der Diözese Gurk am 17. Juni bei einer Pressekonferenz in Wien fest, in deren Rahmen eine von Theodor Veiter verfaßte Dokumentation über die Arbeit der Kärntner Ortstafelkommission in den Jahren 1972 bis 1975 präsentiert wurde”. Diese Dokumentation soll einen „Denkanstoß für die politischen Parteien” für die weitere Vorgangsweise darstellen.

Grete Rehor. seit ihren Jugendjahren engagierte Christge-werkschafterin und zwischen 1966 und 1970 Sozialministerin, feiert am 30. Juni ihren 70. Geburtstag. In einer Feierstunde am 19. Juni, bei der sich unter anderem auch ÖGB-Präsident Anton Benya und Alt-Kanzler Josef Klaus als Gratulanten einstellten, würdigte FCG-Obmann Hans Gassner das Wirken Re-hors, unter deren Amtstätigkeit als erste Frau Österreichs im Ministerrang unter anderem das Arbeitsmarktförderungsgesetz geschaffen wurde.

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