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Bomben in Südtirol
1946 hatten Österreichs Außenminister Karl Gruber und Italiens Ministerpräsident Alcide de Gasperi das Abkommen abgeschlossen, das den Südtirolern Autonomie imltali-enischen Staat einräumen sollte, nachdem 155.000 Unterschriften zugunsten einer Rückgliederung die Siegermächte nicht beeindruckt hatten.
Aber die Umsetzung de Abkommens zog sich hin. Italien blockierte dadurch, daß es die Autonomie auf die Region Trentino ausdehnte, womit im betroffenen Rereich die deutschsprachige Revölkerung zur Minderheit wurde. 1959 beschloß Osterreich, die Südtirolfrage vor die Vereinten Nationen zu bringen.
Am 28. Jänner 1961 - vor 35 Jahren - wird wieder einmal verhandelt, diesmal in Mailand. Felix Er-macora verzeichnet in seinem Tagebuch: „...zermürbend, um jedes, auch nichtssagende Wort zu feilschen... Standpunkte unverrückbar." auf der Heimfahrt im Zug stellt er fest, daß das Faschistendenkmal in Waidbruck ist.
Flugblätter fordern „Freiheit für Südtirol", weitere Anschläge folgen, im Juni werden 19 Hochspannungs-maste gesprengt. Die Italiener verhaften junge Südtiroler, in Innsbruck fliegt das Andreas Hofer-Denkmal in die Luft. Visumzwang für Österreicher zur Einreise nach Italien. Am 1. September setzt Italien eine „Neunzehnerkommission" für die Südtirolfrage ein.
Bis zur Einigung über ein Gesamtpaket für die südtiroler Autonomiefrage und einen Operationskalender dauerte es noch bis 1969 -zur endgültigen Verwirklichung sind nach südtiroler Ansicht immer noch Einzelpunkte offen.
Selbst Österreichs Beitritt zur EU und damit verbunden die Entschärfung der Brennergrenze konnten die römischen Ressentiments nicht völlig beseitigen, wie die Einsprüche gegen die Errichtung einer gemeinsamen tiroler Vertretung in Brüssel zeigt.
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