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Päpstliche Reform

Papst Benedikt XVI. hat die seit langem erwartete Kurienreform begonnen. Er legte vier Dikasterien auf zwei zusammen. So wird der Rat für den interreligiösen Dialog an den Kulturrat angegliedert. Damit übernimmt dessen Vorsitzender, Kardinal Paul Poupard, zugleich die Leitung des Dialog-Rates. Dessen früherer Leiter, Kurienerzbischof Michael Louis Fitzgerald, war Mitte Februar in einer ungewöhnlichen Personalentscheidung zum Nuntius in Ägypten (Furche 8/2006) ernannt worden. Der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für Iustitia et Pax, Kardinal Renato Raffaele Martino, übernimmt zusätzlich den Vorsitz des Rates für die Migranten-Seelsorge. Diesen Rat hatte bisher Kardinal Stephen Fumio Hamao geleitet, dessen Rücktritt aus Altersgründen angenommen wurde. KAP

Bischöfliche Bitte

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, hat die katholische Kirche aufgefordert, die Kirchen der Reformation nicht mehr als kirchliche Gemeinschaften zu bezeichnen. Ohne Respekt für das Kirche-Sein der jeweils anderen Seite seien keine Fortschritte in der Ökumene möglich, mahnte der Bischof in Berlin. Die Rechnung werde nicht aufgehen, einerseits gemeinsam darum beten zu wollen, dass alle eins seien, andererseits aber an der Redeweise von kirchlichen Gemeinschaften festzuhalten. Zugleich äußerte sich Huber erstmals zur ersten Enzyklika von Papst Benedikt XVI. (Deus Caritas est) und lobte das Schreiben nachdrücklich. KAP

Bischöfliche Eheleute

Erstmals in der Geschichte der evangelischen Kirche in Deutschland teilt sich ein Ehepaar eine Bischofsstelle. Stefan Ark Nitsche und Elisabeth Hann von Weyhern wurden vom bayerischen Landesbischof Johannes Friedrich in das Amt des Nürnberger Regionalbischofs eingeführt. Manche Kritiker befürchteten eine weitere Entfernung vom katholischen Verständnis des Bischofsamtes, meinte Friedrich in seiner Ansprache: "Wir huldigen weder dem Zeitgeist, noch wollen wir unsere ökumenischen Partner verschrecken. Aber wir tun das, was von unserem evangelischen Amtsverständnis her möglich und sinnvoll ist." APA

Italienischer Disput

Mit seiner Äußerung, er könne sich islamischen Religionsunterricht an italienischen Schulen vorstellen, hat der Präsident des Päpstlichen Rates "Iustitia et Pax", Kardinal Renato Martino, unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Von einer "unerwarteten" Wortmeldung sprach der italienische Senatspräsident Marcello Pera laut der Tageszeitung Il Giornale. Grundlage jedes Dialogs müsse ein wechselseitiger Respekt sein, sagte Pera unter Hinweis auf die schwierige Situation der Christen in islamischen Staaten. Das Entgegenkommen Martinos sei keine Ermutigung für den gemäßigten Islam Die "Union der islamischen Gemeinden und Organisationen in Italien" lobte dagegen laut Corriere della Sera Martinos "großen Sinn für Gerechtigkeit gegenüber allen Glaubenden". KAP

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