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Die Mission in Afrika

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Die Beschäftigung mit dem Schwarzen Kontinent ist heute nicht bloß eine politische, sondern auch eine eminent missionarische Angelegenheit. Diesem Missionsanliegen sollen alle vorher genannten Bücher dienen. Am beachtenswertesten von ihnen ist ohne Zweifel das erstgenannte, von einein Anonymus geschrieben. Es ist mit dem Feuereifer eines Missionärs, aber auch mit einer wahren und echten Sachkenntnis verfaßt. Man spürt, daß der Autor jahrelang im Schwarzen Kontinent gelebt hat und daß ihm die Probleme dieses Kontinents zu seinem großen seelsorglichen Anliegen geworden sind. Sein Buch ist wohl ein flammender Aufruf an die weiße Welt, endlich die großen Wandlungen, die unter den farbigen Völkern, namentlich im Schwarzen Kontinent, vor sich gehen, ernst zu nehmen und daraus die Konsequenzen für ihr Handeln zu ziehen. Der Autor will in einem oft hart klingenden Appell den rechten missionarischen Geist, aber auch die massionarische Tat wecken. Wer dieses Buch zu lesen beginnt, liest es auch in einem Zug zu Ende, denn es ist mit einem Feuerherzen geschrieben, und er wird dieses Buch auch weitergeben. Deshalb möchten wir dieses Buch allen Katholiken zur Lesung empfehlen.

Gypkens, Provinzial der Weißen Väter, jenes Ordens, der von Kardinal Lavigerie für die afrikanischen Missionen gegründet wurde, der die Missionen seiner Ordenskongregation visitiert hat, gibt uns in zwei Büchern, „Schwarze Köpfe“ und „Schulbeispiel Ghana“, ebenso wieder einen Einblick in die Entwicklung der jungen afrikanischen Staaten. Es handelt sich dabei nicht um die wirtschaftliche und politische, sondern vielmehr um die geistige Entwicklung. Die Persönlichkeiten, die beschrieben werden, nämlich die neuen Regierungschefs Ghanas, Guineas, Tanganjikas, des Führers der Mau-Mau-Bewegung, die Führer der Föderation Africains, ferner die 30 schwarzen Bischöfe, im zweiten Buch die Entwicklung eines jungen afrikanischen Staates, nämlich Ghanas, geben ein lebendiges Bild des heutigen Afrika. Wie schon gesagt, sucht der Autor vor allem die geistigen Aspekte, die für die Mission wichtig sind, und daher können seine Ausführungen nicht vom politischen oder wirtschaftlichen Aspekt her gewertet werden. Mag sein, daß ein Politiker oder Wirtschaftler manches anders sieht und daß der Autor nicht alle Aspekte überblickt. Die für die Mission und geistige Entwicklung bedeutenden Gesichtspunkte kennt er sicher.

Die zwei letztgenannten Bücher von Ilsen und Diop beschreiben Probleme des Schwarzen Kontinents von zwei anderen Aspekten aus. Ilsen, auch ein Missionär, der vor allem Ostafrika bereist hat, läßt Afrikaner selbst sprechen und gibt so Einblick in das Denken und Fühlen wie auch in das tatsächliche Leben der heutigen Afrikaner. Diop läßt schwarze Priester zu Wort kommen. Sie sprechen vor allem von dem Problem der Akkommodation des Christentums an das afrikanische Neger-tum. Die Beiträge stammen teils von Weißen Vätern, teils von schwarzen Priestern.

Unter der bestehenden Missionsliteratur in deutscher Sprache, besonders soweit sie den Schwarzen Kontinent betrifft, müssen diese zum Besten gezählt werden, was es auf diesem Gebiet gibt. Sie informieren ausgezeichnet über die Missionsverhältnisse in Afrika, und darüber hinaus geben sie einen guten Linblick in die geistige Entwicklung des heutigen Afrikaners.

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