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Ab 29. August gibt es mit "Café Puls" das erste österreichweite Frühstücksfernsehen - und zwar auf Sat.1, ProSieben, Kabel1 und Puls TV.

Was deutsche Seher bereits seit 15 Jahren allmorgendlich zum Frühstück serviert bekommen, hält Ende August nun auch in Österreich Einzug: Das Frühstücks-Fernsehen ist da, und mit ihm auch das Bestreben, die Österreicher schon ab 6 Uhr Früh zum Einschalten des Geräts zu bringen. Auf den Kanälen der Österreich-Versionen der deutschen Privatsender Sat.1, Pro Sieben und Kabel 1 sowie auf dem Wiener Ballungsraum-Sender Puls tv sollen die Seher dann von Montag bis Freitag von 6 bis 9 Uhr über aktuelle Themen aus Politik, Chronik, Lifestyle, Verkehr und Wetter informiert werden.

Frühe Information

Der Trend zum Frühstücks-Fernsehen ist auch in Österreich vorhanden", glaubt Sat.1-Österreich-Geschäftsführerin Corinna Piller. Einer Marketagent.com-Studie zufolge nutzen 29 Prozent der Deutschen das Frühstücks-tv zumindest gelegentlich, aber bisher nur 16 Prozent der Österreicher.

"Es wird wichtiger, die Menschen immer früher und umfassender zu informieren." Bereits seit einem Jahr läuft das morgendliche Fernsehen "Café Puls" schon auf Puls tv, war dadurch allerdings bisher auf Wien begrenzt. Anfangs hatte man einen Marktanteil von nur 0,6 Prozent, mittlerweile liegt dieser nach eigenen Angaben von Puls tv bei stattlichen 6,3 Prozent. Nun soll der Trend auf ganz Österreich ausgeweitet werden: Empfangbar sind die Österreich-Ableger der deutschen Privaten via Kabel oder via Digital-Satellit, die technische Reichweite liegt bei etwa 1,5 Millionen Haushalten.

"Wir wissen, dass das Format keine Sendung ist, bei der man drei Stunden zusieht", so Piller. Realistisch sei aber eine Verweildauer von bis zu 30 Minuten, weshalb das Programm quasi jede halbe Stunde neu gestartet (wiederholt) wird. Besondere inhaltliche Schwerpunkte gelten dem Wetter und dem Verkehr. "Die Mischung macht es aus", ist sich Piller sicher. Infotainment heißt das Schlagwort. Ein Thema des Tages soll es auch geben: "Das kann der teure Sprit ebenso sein, wie die Trennung des Jahres oder Bombenanschläge." Ein entsprechendes Voting zum Top-Thema soll die Zuseher zum Mitmachen anregen.

Ergänzend will "Café Puls" auch Lebenshilfe in jeder Form liefern: "Service-Themen werden groß geschrieben: Wie bügle ich meine Hose richtig, was steht heute in meinem Horoskop oder was sind die aktuellen Lifestyle-Trends?", sagt Piller. Auch eine allmorgendliche Presseschau soll es geben.

News und Info-Box

Daneben wird das Programm mit einer "Promi-Ecke", nützlichen Koch-Tipps oder Beiträgen über neue Kinofilme gefüllt. Ebenfalls im Programmschema: Informationen zu den Neuen Medien, aktuellen Buch-Neuerscheinungen, Pop-Charts und Veranstaltungs-Tipps. Als Kernbereich sieht man zudem die Präsentation der neuesten Nachrichten, die nicht nur in Wort und Bild präsentiert werden, sondern auch als Info-Box am Bildschirm zu sehen sein sollen.

Der Grund für das Investment in österreichweites Frühstücks-Fernsehen liegt bei der Seherbindung: "Wir wollen neue Seher gewinnen und vorhandene an uns binden. Das geht aber nur mit österreichischen Inhalten", so Piller. Im Morgen-tv hat man eine konkurrenzlose Lücke gefunden: "Bisher konnte man um diese Tageszeit nur in Deutschland zusehen oder zum Wetterpanorama schalten."

Zurückhaltender ORF

Im orf-Zentrum am Küniglberg herrscht ob der bevorstehenden tv-Neuheit Zurückhaltung, vor allem wegen der Kosten, die ein solches Format verursachen würde. "Es gab bei uns immer wieder Überlegungen und Konzepte für Morgen-Formate. Aber gegenwärtig sind diese einfach nicht finanzierbar", sagte orf-Pressesprecher Michael Krause gegenüber der Furche. Nachsatz: "Mehr kann Ihnen bei uns niemand dazu sagen."

"Der orf übt sich in Zurückhaltung, weil er der Meinung ist, dass er sich das leisten kann", sagt Sat.1-Geschäftsführerin Corinna Piller. "Wir sehen das sehr gelassen, denn schließlich kann jeder den Markt einschätzen, wie er will."

Von diesem Markt versprechen sich die Macher des Frühstücks-Fernsehens schon bald einen Geldregen. "Das Morgen-Umfeld ist für bestimmte Branchen eine ideale Werbeplattform", so Piller. Die potenziellen Kunden reichen vom Hersteller von Duschgels bis zum Großbäcker, der Appetit auf seine Frühstückskipferl machen will. Die Umerziehung der Fernsehgewohnheiten der Österreicher wird also vor allem damit stehen und fallen, ob der Kipferlabsatz sehr schnell steigt.

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