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Armenhaus Jugoslawiens
Während der schweren Unruhen 1981 im Kosovo wurden nach offiziellen Angaben elf Albaner getötet und 257 schwer verletzt. Nach westlichen Schätzungen liegen diese Zahlen weitaus höher.
Seit 1981 hat sich der Konflikt zwischen Serben und Albanern nur verschärft. Die wirtschaftlich triste Lage konnte — nach einer kurzen Zeit der Besserung — kaum verändert werden.
Die schwerste Wirtschaftskrise Jugoslawiens seit 1945 — mit gegenwärtig mehr als einer Million Arbeitslosen (16 Prozent) — trifft Kosovo am deutlichsten. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen, das für Kosovo 1980 nur 800 Dollar (für Gesamtjugoslawien 1.300 Dollar) ausmachte, ist bis 1988 enorm zurückgegangen. Im Kosovo gibt es dreimal mehr Arbeitslose als im Landesdurchschnitt.
Während sich die Streiks in Gesamtjugoslawien ständig ausweiten — das Streikrecht ist hier gesetzlich nicht verankert - gab es im
Kosovo in den vergangenen Jahren kaum Arbeitsniederlegungen. Bei Albanern besteht die Furcht, als „nationalistische Aufständische“ abqualifiziert zu werden.
Und tatsächlich nehmen die Prozesse gegen Albaner wegen „nationalistischer Umtriebe“ zu. Die Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker hat in ihrem jetzt vorliegenden neuen Report über Menschenrechte im Kosovo 474 Fälle politischer Gefangener albanischer Nationalität dokumentiert. Zwischen 1981 und 1985 wurden 3.344 Albaner wegen „nationalistischer und feindlicher Aktionen“ verurteilt.
Die serbische Presse beklagt vor allem die hohe Geburtenrate im Kosovo: „Albanische Nationalisten“ setzten bewußt viele Kinder in die Welt, um Kosovo zu alba-nisieren.
Der Wirtschaftswissenschaftler Branko Horvat meint: „Helft mit, die Wirtschaftslage zu verbessern, und das Problem löst sich von selbst.“
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