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Ausdruck des Unbehagens
Es waren nur Gemeinderatswahlen, die am Sonntag im deutschen Bundesland Niedersachsen ablieferu Es fiel keine Entscheidung über die Landesregierung, schon gar keine über die künftige Führung der Bundesrepublik Deutschland.
Vor Prognosen einer „Tendenzwende", einer bevorstehenden Wachablösung der sozialistisch-liberalenKoali-tion muß gewarnt werden.
Trotzdem erscheinen die Ergebnisse markant: Die CDU, deren — damals scheinbar hoffnungsloser — Kandidat Albrecht vor wenigen Jahren nur durch das Ausscheren zweier Hinterbänk-ler der SPD zum Ministerpräsidenten gewählt würde, konnte ihren Stimmenanteil von 47,3 auf 50^ Prozent erhöhen.
Die (in Bonn regierende) SPD fiel von 44ß auf 36ß Prozent zurück. Auch’ die kleinere Koalitionspartei, die FDP sackte von 7 auf 6,4 Prozent ab.
Die abwandernden Wähler zogen zum kleineren Teil zur CDU, zum größeren zu zwei alternativen Gruppen, die jedoch — bei Landtag s wählen und gleichbleibenden Ergebnissen — nur dann Chancen hätten, in den Landtag einzuziehen, wenn sie gemeinsam aufträten.
Auch das neue, komplizierte Wahlsystem, das dem Wähler drei Stimmen zur beliebigen Verteilung einräumt, hat den „Grünen" weniger Gewinne als erwartet eingebracht.
Sicher ist jedoch, daß das Unbehagen an verkrusteten Strukturen sich allmählich in Stimmen atisdrückt.
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