Trendprognose statt Hochrechnung: Ausgehöhltes Ritual zur Wahl
Statt einer Hochrechnung präsentierte der ORF am EU-Wahlsonntag eine "Trendprognose" - also eine Umfrage. Es bleibt keine Zeit, auf belastbare Daten zu warten, wenn Demokratie als Medienspektakel inszeniert werden muss.
Statt einer Hochrechnung präsentierte der ORF am EU-Wahlsonntag eine "Trendprognose" - also eine Umfrage. Es bleibt keine Zeit, auf belastbare Daten zu warten, wenn Demokratie als Medienspektakel inszeniert werden muss.
Der Wahlsonntag ist der höchste Feiertag der Zivilreligion namens Demokratie. Und wie einen kirchlichen Feiertag zeichnen auch den Wahlsonntag Rituale und Traditionen aus – nicht zuletzt gemeinschaftlich zelebrierte. Höhepunkt ist zweifellos die erste Hochrechnung, die um 17 Uhr über die Fernsehbildschirme flimmert. Ein langer Wahlkampf ist geschlagen, unzählige Was-wäre-wenn-Szenarien wurden durchgespielt, viele Fragen aufgeworfen. Millionen schalten ein, wenn in ORF und Co parteifarbige Balken Antworten liefern.
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