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Vom Fließband

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(Wiener Festwochen, Musikfest im Musikverein) Ein Prunkfinale für Opernfreunde! Während die Wiener Staatsoper Richard Wag­ner während der Festwochen aus­gespart hielt, schloß das Musikfest mit Szenen aus „Tannhäuser", „Tristan und Isolde" und „Götter­dämmerung", wobei Horst Stein, Wiener Symphoniker, Damen des Arnold-Schönberg-Chors und die Sopranistin Hildegard Behrens ihre Wagner-Kompetenz bewiesen. Höhepunkt war der ekstatisch ze­lebrierte Untergang der alten Göt­terwelt. Eine theatralische Klang­inszenierung von feuriger Pracht.

Die zweite Hälfte des Musikfests im Rückblick: Höhepunkte mit Christa Ludwig als Manier-Liedin-terpretin und Alfred Brendel als Beethoven-Kenner, Andras Schiff als einem der berührendsten Bach-Spieler, mit Nikolaus Harnoncourts Antonio-Salieri-Passion und Isaac Karabtchevskys Wiedergabe des Oratoriums „Die Befreiung von Jerusalem" des Abbe Maximilian Stadler, mit Gustav Mahlers VIII. Symphonie unter Gary Bertini und Mozart und Schubert mit den Wie­ner Philharmonikern unter Riccar-do Muti. Dazwischen solide „Füll­konzerte". Was man über lange Strecken vermißte, war das „große Musikfest" von unverwechselbarem Zuschnitt, das nur in Wien gefeiert wird. Immer mehr erweist sich Wiens Musikfest als Verlängerung der Saison, wenn die Konzerte nicht ohnehin Schlußkonzerte der gro­ßen Zyklen sind. Daß manche Stars mit einem Reiseprogramm immer mehr Festivals beliefern, führt zur Frustration vieler Musikfreunde.

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