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Nichts Neues in Graz

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Mit nur geringen Überraschungen vollzog sich in der vergangenen Woche die Neukonstituierung der stei-rischen Landesregierung. Nach eher sehr weich geführten Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und SPÖ im Grazer Landhaus erfolgte die Wahl der Landesregierung einstimmig. Auch die Freiheitlichen haben, entgegen ursprünglichen Erwartengen, der neuen Landesregierung ihre Zustimmung erteilt. Wie zu erwarten, wird der 68jährige Landeshauptmann ökonomierat Josef Krainer, der gleichzeitig Parteiobmann der ÖVP ist, wieder die Hauptverantwortung für die nächste Legislaturperiode von fünf Jahren tragen.

Für den Landeshauptmannstellvertreter ist die Wahl nicht auf das dienstälteste Regierungsmitglied,den ÖAAB-Landesobmann Landesrat Franz Wegart, gefallen, sondern auf den dem Bauernbund zuzurechnenden bisherigen Agrarlandesrat und Wohnbaureferenten Doktor Friedrich Niederl. Die Namdniarung Niederls läßt Rückschlüsse darauf zu, daß dieser vor allem in Kreisen der Landbevölkerung sehr beliebte ost-steirische Politiker als Kronprinz für eine Krainer-Nachfolge angesehen werden kann.

Weiterhin der Landesregierung angehören wird der steirische Wirtschaftsbundobmann Landesrat Anton Peltzmann, der von seinen Agenden nur die Preisbehörde an die Sozialisten abgeben mußte. Eine Überraschung stellt die Wahl eines „Außenseiters“ zum neuen Landeskulturreferenten dar. Der ÖVP-Klub beschloß nämlich, den Grazer Mittelschullehrer Professor Jungwirth zum neuen Landeskulturreferenten zu nominieren. Professor Jungwirth war bisher innerhalb der Partei nicht hervorgetreten, war aber schon bisher kulturpolitischer Mitarbeiter zahlreicher Zeitschriften. Er ist gebürtiger Grazer, 41 Jahre alt und kommt aus den Kreisen der Katholischen Aktion. Auf sozialistischer Seite hat sich in der Regierung bisher nichts geändert. Landeshauptmannstellvertreter und Finanzreferent bleibt weiterhin der Landesobmann der SPÖ, DDr. Alfred Schachner Blazicek. Immer mehr in den Vordergrund unter den SPÖ-Regierungsmitglie-dern spielt sich allerdings Landesrat Adalbert Sebastian, der Referent für die Krankenanstalten. Man sagt Sebastian nach, daß er die Nachfolge Schachners als Landeshauptmannstellvertreter antreten werde. Welterhin in der Regierung sitzen auch die Landesräte Hans Bammer (Gemeindeangelegenheiten) und Josef Gruber (Soziale Verwaltung), die jedoch auch in ihrer eigenen Parteiöffentlichkeit noch wenig in Erscheinung getreten sind.

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