Mehr als jedes andere europäische Land betrachtet Großbritannien die Auseinandersetzungen am Golf mit Hoffnung und Bangen. Es ist schließlich Londons eigener Krieg. Britische Tornados zertrümmern im permanenten „Blitz" gegen Saddam irakische Flugplätze. London beklagt seine ersten gefallenen oder gefangenen Piloten. Die britische Kriegsmarine und die Panzerdivisionen stehen bereit zum Einsatz für die blutige Landschlacht.Gleich Winston Churchill im Zweiten Weltkrieg und Margaret Thatcher im Falklandkonflikt istJohn Major nach kaum fünfzig Tagen in Downing street 10 zum „war
Mit einem gesäuberten Kabinett versucht Großbritanniens Regierungschefin, ihre Politik uneingeschränkt durchzusetzen. Die Bevölkerung versagt ihr zunehmend Sympathie.
Kurz nach dem Zehn-Jahre- Jubiläum präsentiert die Volksmeinung der Ära Thatcher eine unwillkommene Rechnung: Im Rennen um die Gunst des Publikums hat Labour die Tories überholt.
Asyl- und Immigrationspolitik sind in Großbritannienpraktisch nicht getrennt, sicherlich aber von ein und demselben Grundsatz geleitet; Laßt nur so wenig Ausländer ins Land als unbedingt nötig ist. Ja noch mehr: London denkt nicht daran, den Inhabern eines britischen Passes aus den letzten Kolonien, vor allem ausHongkong, Zutritt im Königreich zu gewähren.Dazu wurden rechtzeitig und vorsorglich die legalen Bremsen gezogen. 1981 das Nationality-Gesetz mit Aufteilung der britischen Staatsbürgerschaft in drei “Sorten“, und 1987 die Immigrationsakte, die es Einwanderern aus dem
„Wir fordern eine Gemeinschaft — nicht ein Empire, eine Föderation oder eine Jurisdiktion — eine Gemeinschaft am Tisch des Herrn.“ Mit diesen Worten charakterisierte der englische Primas, Erzbischof Robert Runcie, jenes Band, das 525 Bischöfe aus 27 autonomen Provinzen der anglikanischen Weltgemeinschaft, zur XII. Lambeth-Konferenz im kentischen Canterbury versammelt, zusammenschließt.Und doch: Eben diese Gemeinschaft ist angesichts der Divergenzen von Meinungen und Taten in Frage gestellt.Gastgeber Runcie ist kein Papst, nicht einmal ein Führer,sondern Erster unter Gleichen, mit
„Ehen“ von Homosexuellen sind nur eines der umstrittenen Themen in der Anglikanischen Kirche, deren Primas immer öfter Entscheidungsschwäche vorgeworfen wird.
Zwölf Tage nach dem von US-Präsident Ronald Reagan angeordneten Bombenangriff auf Tripolis rechtfertigte der einzige europäische Alliierte der Aktion, Großbritanniens Premierministerin Margaret Thatcher, erneut ihre Hilfestellung: „Ich weiß imGrunde meines Herzens, daß ein Tyrann gewinnt, wenn man stets auf Gewaltanwendung verzichtet.“ Und warnend fügt die Eiserne Lady hinzu: „Man darf niemals einem Tyrannen die Freiheit geben, dein Volk zu morden, zu verstümmeln, so oft, wann und wo er es für gut findet.“ Nein, sie sei kein Pudel Reagans und zöge es vor, eher eine Bulldogge
Sie gilt als die „established church", die anglikanische Staatskirche, das offizielle Glaubensbekenntnis des Engländers schlechthin. Die Verflechtung von Staat und Anglikanismus sind tragender Bestandteil der ungeschriebenen Verfassung. Die Krone ist das formelle Oberhaupt, Bischöfe sitzen im Oberhaus, kein Primas wird gegen den Rat des Premierministers ernannt, und die wichtigen Entscheidungen bis zu den ureigensten Fragen des Glaubens bedürfen der Approbation durch das Parlament. Als Gegenleistung war die Hochkirche stets Empfänger von Privilegien, Gütern und Geldmitteln aus der
Life aid"-Veranstalter und Topsänger Bob Geldof, ein Ire, nennt ihn „den moralisch ehrlichsten Staatsmann - eine Persönlichkeit von größter Integrität". Politiker nördlich und südlich der grünen Grenze wissen bei allen Meinungsverschiedenheiten seine persönlichen Qualitäten, sein Verständnis der menschlichen Natur zu schätzen. Die nachbarlichen Briten halten ihn für ei-nen harten, ihrer eisernen Lady an „toughness" (Härte) um nichts nachstehenden Verhandlungspartner.Die Rede ist von Garrett FitzGerald, dem „taoiseach" (lies: tischuk), Irlands Ministerpräsidenten. Seiner
Bereitschaft zur Regierung ist das Schlagwort von Allianzparteien und von Labour, die sich in ihren drei Konferenzen Rechenschaft abgelegt und ihre Wahlstrategie entwickelt haben. Der Augenblick ist für die Oppositionsparteien günstig: Die To-ries an der Regierung sind angesichts von Rekordarbeitslosigkeit, ausgabenfreudigen Lokalräten, Abbau des geliebten Wohlfahrtsystems und rassenmotivierten Aufständen in Schwierigkeiten.Margaret Thatcher stellte Anfang September ihr neues Regierungsteam vor, das die Abnüt-Zungserscheinungen reparieren, verlorenen Anhang zurückgewinnen und die Ordnung
Zwischen Moskau und London ist der Krieg um angebliche und wirkliche Spione mit einer Schärfe ausgebrochen, die jedes entspannte Verhältnis zwischen den beiden Ländern schonungslos zunichte macht.Die Briten wiesen letzte Woche 25 Sowjetbürger - Diplomaten, Geschäftsleute und Journalisten —wegen erwiesener Spionage aus. Der Kreml antwortete darauf mit vorher selten gesehener Kompro-mißlosigkeit, indem er zahlenmäßig mit gleicher Münze zurückschlug; was die Briten mit weiteren sechs Ausweisungen beantworteten.Die Retourkutsche der Sowjets zeigt auch nicht den leisesten Versuch, die
In der Anglikanischen Kirche schwelt ein schwerer Konflikt (vgl. John-Ryan-Karikatur, FURCHE 27/ 85). Es geht dabei nicht um Äußerlichkeiten, sondern um den Glauben selbst.
17 Länder gaben letzte Woche den Startschuß für das europäische Forschungsprojekt Eureka. Mit dabei sind auch die Briten, die ursprünglich dieser Initiative sehr distanziert gegenüberstanden.
Das einst so mächtige Freimau-rertum in Großbritannien sieht sich gegenwärtig Angriffen von vielen Seiten der Gesellschaft ausgesetzt. Übertriebene Geheimhaltung und Geheimbündelei, Idolatrie und korrupte Praktiken sind Schlagworte, die in der öffentlichen Meinung mit den Logen in Verbindung gebracht werden. Im letzten September hat das Innenministerium Richtlinien für die Einheiten der Metropolitan-Polizei mit der Empfehlung herausgegeben, sich der Freimaurerei fernzuhalten, als Mitglieder würde deren Unparteilichkeit inFrage gestellt. Aus denselben Befürchtungen wird die größte
Wenn es nach den letzten Meinungsumfragen ginge, dann wäre es für Labourführer Neil Kinnock Zeit, sich für den Einzug in die Downing Street fertigzumachen. Die Arbeiterpartei führt konstant, während sich die Mitteallianz und die Konservativen in den nächsten Plazierungen ablösen.
43 Jahre nach dem berühmten Report von Lord William Bever-idge, der Geburtsstunde des modernen britischen Wohlfahrtsstaates, ist die gesamte Ordnung des Gesundheits-, des sozialen Dienstes und der Fürsorge einer Bestandsprüfung ausgesetzt. Die konservative Regierung argumentiert, das System sei zu kompliziert, um jedem Berechtigten einsichtig zu sein, zu teuer für den Staat und bisweilen unzureichend, um die Aufgabe einer Umverteilung der Mittel zu erfüllen.Ein grundlegendes Papier über Veränderungen und Reorganisierung steht bevor, aber die Veröffentlichung ist vorläufig verschoben.
Die heftigste und längste industrielle Auseinandersetzung in der britischen Geschichte gehört der Vergangenheit an. Ein Jahr hielten Arthur Scargill und seine militanten Garden das Land im Würgegriff. Die Nachwirkungen für alle Betroffenen sind in ihrem vollen Ausmaß noch nicht abzusehen.
Die „Eiserne Lady” hat Probleme - weniger mit den streikenden Bergarbeitern als mit dem Kursverfall des Pfundes. Margaret Thatcher muß sich selbst untreu werden.
Der hartnäckige Streik der britischen Bergleute, mittlerweile älter als sieben Monate und regelmäßig zu Ausbrüchen der Gewalt vor den Werkstoren ausartend, teilt Großbritannien. So sehr sich die Regierung auch den Anschein gibt, sich aus dem Disput herauszuhalten, er ist doch Premierministerin Margaret Thatchers zweite große Prüfung nach dem Falklandkrieg.Zuletzt erwuchs den streitbaren Kohlearbeitern ein Bundesgenosse, dessen moralisches Urteil trotz schwindenden Einflusses und Rückgang von Mitgliedern immer noch größtes Gewicht besitzt: die etablierte englische Staatskirche.Sie,
Nach dem Bombenattentat gegen ihre Regierung in Brighton weiß Margaret Thatcher bei der Bekämpfung des Terrors das ganze Land hinter sich. Bei den anderen Hauptproblemen wird freilich weiter gezankt.
Die Kurzschlußhandlung eines Mitgliedes der Ulster-Polizei (RVC ss Royal Ulster Con-stabulary) am zweiten Sonntag des August hat einen neuen Toten gefordert und der katholischen Terrororganisation IRA, damit ihrem politischen Flügel wie Helfern im Ausland den sichtlich provozierten Propagandaerfolg beschert. Eine Lösung von Londons ältestem und in der Gegenwart besonders tragisch spürbarem Kolonialproblem ist weiter denn je entfernt und auch das, wasgemeiniglich in dem dehnbaren Ausdruck „Fortschritt" gefaßt ist, erneut verbaut.Nordirlandminister James Prior übernahm rasch die
Das Feuer, das kürzlich die Kathedrale von York zerstörte, erschien manchen als Zeichen für die gegenwärtige Zerrissenheit der Anglikanischen Hochkirche.
Großbritannien atmete auf, nachdem sich vergangene Woche die von den Dok-kern gebildete „zweite Front" im seit 20 Wochen dauernden Bergarbeiterstreik aufgelöst hatte. An der „Hauptfront", der Auseinandersetzung mit den Kumpels, ist freilich noch kein Ende in Aussicht.
Von einem Abflauen des Terrors auf Nordirlands Straßen ist in diesen Tagen nicht das geringste Anzeichen zu bemerken. Im Gegenteil: Die Statistik sprach am 19./20. Mai vom blutigsten Wochenende der letzten zwei Jahre und registrierte vier Tote und zwei Dutzend Verletzte. Dahinter steht die Strategie der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) und sinnverwandter Organisationen.Seit Anfang Mai der lange erwartete Bericht des sogenannten „Neuen Irischen Forums" in Dublin erschienen ist, mehrt sich der Protest durch Kugel und Dynamit. Die unbeugsame Uberzeugung, nur ein vereintes Irland habe
Der Mord an der Polizistin Yvonne Fletcher am Dienstag vor Ostern auf dem Londoner James-Platz (die Schüsse aus dem libyschen „Volksbüro" [Botschaft] hatten demonstrierenden Ghaddafi-Gegnern gegolten) löste eine beispiellose diplomatische Krise zwischen Großbritannien und Libyen aus. Und sie führten zu einer eigenartigen Belagerung des Volksbüros, ohne den leisesten Versuch, die Botschaft zu stürmen, exterritoriales Gebiet zu betreten, das einen Mörder beherbergte.Mit der Rückkehr der diplomatischen Mission nach Tripolis bleibt ein Mord ungestraft. Denn Ghaddafi, der
Die Europäische Gemeinschaft steckt endgültig in einer bedenklichen Krise. Ursache dafür ist vor allem auch die Hartnäckigkeit der Briten, die sich nicht länger in der Rolle des Zahlmeisters sehen wollen.
Großbritanniens Premierministerin Margaret Thatcher hat sich frontal mit den Gewerkschaften angelegt und damit den Unmut vieler Tories im Parlament hervorgerufen. Der vom Zaun gebrochene Konflikt mit den Verbänden über das Kommunikationszentrum in Cheltenham, Englands Horchposten in den Weltraum, sei nach diesen internen Kritiken unnötig und schlecht konzipiert gewesen. Er sei ferner >über die Köpfe des Parteianhanges hinweg „autokratisch" in Szene gesetzt worden.Als am 1. März die von der Regierung gesetzte Frist ablief, hatten über neunzig Prozent der Belegschaft im
Die Dynamitladung explodierte, als die Heilsarmee ihre Weihnachtschoräle spielte und Tausende im Großkaufhaus Harrods ei-.ne Woche vor dem Heiligen Abend ihre Geschenke besorgten. London trauerte um fünf Opfer eines bestialischen Anschlages mitten in der Stoßzeit vor den Feiertagen.Die Täter und die Drahtzieher in der IRA (Irisch Republikanische Armee) — gemeiniglich nur noch Nordirlands „Mörder AG" genannt — beglückwünschen sich zu einem besonderen Coup. Denn nach der Terroristenlogik wiegt ein Anschlag im Herzen Londons deren 50 in der täglich von blutigen Akten
Mit einem eindringlichen Appell zur Einigkeit hat vergangenen Sonntag Neil Kinnock als Jüngster in der Geschichte die Führung der Labourpartei ange- .treten. Eine überwältigende Mehrheit hat den gebürtigen Waliser mit der Leitung der tief zerstrittenen Partei betraut, nicht minder deutlich fiel die Wahl des neuen Stellvertreters Roy Hat- tersley aus.Beide Männer gehen mit besten Voraussetzungen in ein neues Kapitel der britischen Arbeiterpartei, die ihre Verbindung mit jenen, als deren Anwalt sie sich fühlt, so verhängnisvoll abreißen ließ. Ob es ein erfolgreicher Abschnitt in der
Margaret Thatchers Wiederwahl mit einer überwältigenden Parlamentsmehrheit ist die Rechtfertigung ihrer konsequent verfolgten Wirtschaftspolitik durch den Wähler: angesichts der mehr als drei Millionen Arbeitslosen und der noch immer tristen Wirtschaftslage doch eine Überraschung!
Am 9. Juni wählt Großbritannien ein neues Parlament. Es wird dies vor allem auch eine Abstimmung über den „Thatcherismus“, jene beinhart durchgezogene Wirtschaftspolitik, die die Gesundung der britischen Ökonomie herbeiführen soll, die aber gleichzeitig Millionen arbeitslos auf der Strecke läßt.
Bei den britischen Unterhauswahlen am 9. Juni werden aller Voraussicht nach die Konservativen als Regierungspartei bestätigt: Ihr größter Trumpf ist eine Frau.
In Zusammenhang mit der NATO-Nachrüstungsde-batte hat die britische Friedensbewegung wieder einen kräftigen Aufschwung genommen. Die Regierung Thatcher hat jetzt zum Gegenangriff geblasen.
Aufatmen in der Regierung Thatcher: Eine Kommission, die die Vorgeschichte des Falkland-Krieges untersuchte, schiebt der „Eisernen Lady“ und ihrem Kabinett keinerlei Schuld in die Schuhe.
Großbritanniens Parteien rüsten sich zur Kampagne für die nächsten Wahlen, voraussichtlich im Oktober nächsten Jahres. Fänden die Wahlen heute statt, dann würden die Konservativen ohne Zweifel ihre zweite Legislaturperiode erreichen. DerSieg im Falkland-Konflikt, Thatchers starke Hand als militärische Führerin machen es möglich.
Mit zwei Bombenexplosionen im Herzen Londons mit furchtbaren Auswirkungen und erheblichem Blutzoll haben die Terroristen im Dienste der nordirischen Untergrundorganisation IRA (Irisch Republikanische Armee) erreicht, was sie mit ihrer Untat anstrebten:Die Weltöffentlichkeit ist alarmiert, Schrecken und Angst haben in England Platz gegriffen. Publicity, erklärtes Ziel des Terrors, ja. Aber im Sinne tiefer Abscheu vor hemmungsloser Gewalt, vor Verbrechen, um einer zweifellos brennenden nationalen Sache zum Durchbruch zu verhelfen.Die Logik der IRA ist teuflisch: Eine Bombe in der Hauptstadt
Der militärische Sieg der Briten auf den Falkland-In-seln löst in London einen Freudentaumel, in Buenos Aires schwere politische .Nachbeben aus. Der Konflikt geht weiter...
Im Südatlantik sprechen die schweren Waffen, Verhandlungen sind auf die lange Bank geschoben. Dennoch dürfte der Papst diese'Woche nach Großbritannien reisen.
Whitehall spricht nicht von Krieg, nur von einem Akt der Selbstverteidigung gegen eine unprovozierte Aggression, berechtigt durch Völkerrecht und UNO-Charta. Doch wie immer die Feindseligkeiten auch genannt werden, im Südatlantik wütet ein Krieg, der verspricht, in eine totale Auseinandersetzung zu münden.Bis jetzt sind die Ereignisse so gelaufen, wie es sich die britischen Militärstrategen vorgestellt haben: Bombardierung der Landestreifen in Port Stanley und in Goose Green; Abschuß von mindestens drei Kampfflugzeugen; schwere Beschädigung des einzigen argentinischen Kreuzers durch
Nach 23 Tagen weht die britische Flagge wieder über Südgeorgien, dem 1300 Kilometer von den Falklandinseln entfernten Eiland. Zum erstenmal seit Ausbruch der Krise demonstriert Großbritannien die absolute Bereitschaft, Worten auch Taten folgen zu lassen.Die unblutige Rückeroberung des unfruchtbaren, ungastlichen und schlecht verteidigten Stück Landes stellt nicht etwa einen überragenden militärischen Sieg dar; wohl aber ein Symbol, Ausdruck der Erkenntnis, daß Drohung im Angesicht eines unberechenbaren Aggressors nicht ausreicht, die Lösung auf dem Verhandlungstisch zu erreichen.Der
Eine kleine Inselgruppe im Südatlantik bringt England und Argentinien an den Rand des Krieges. In London wankt die Regierung Thatcher. In Buenos Aires lenkt eine Militärjunta mit ihrem Aggressionsakt von inneren Problemen ab
Im (Ab-)Rüstungs-Poker zwischen Ost und West war zuletzt Sowjetpräsident Leonid Breschnew an der Reihe: Vergangene Woche kündigte er ein Mittelstrecken-Moratorium an.
Seit 1968 bricht der Terror immer wieder in Wellen über Nordirland herein - gerade auch in diesem Herbst. Die Angst um Leben und Gesundheit ist lebendiger denn je.
Niemand spricht mehr von „Seifenblase“ und „Scheinerfolg“, das vordem Sensationelle ist zur Gewohnheit geworden. Nach dem letzten triumphalen Erfolg der britischen Sozialdemokratischen Partei (SDP) bei den Nachwahlen in Crosby bei Liverpool müssen auch die ärgsten Feinde zugestehen: die kaum acht Monate junge Organisation ist zum tragenden sozialen Gebilde im Staate Albion herangereift.Die vormalige Labour-Mi- nisterin Shirley Williams, Mitbegriinderin der SDP, ist die erste Sozialdemokratin, die, vom Volk gekürt, in Westminster einzieht und sich den zwei Dutzend Par-teifreunden
„Wir können heute Geschichte machen", verspricht ein Flugblatt der sozial-liberalen Koalition, Neuling im Kräftespiel der britischen Politik, am Tag der Nachwahlen im Londoner Bezirk Croydon-Nord. Ein Traumresultat für die neue Koalition der Mitte bestätigt wenige Stunden später den ehrgeizigen Anspruch der Schrift:Ein historisches Datum ist gesetzt, die politische Landschaft in Großbritannien hat sich grundle-gend verändert; die Polarität der beiden Großen, jahrzehntelang Garant für die Stabilität des Systems, ist gebrochen, die Machtbalance verschoben. Welchen Lauf immer die