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Susana y Jose
Für die Freunde des spanischen
Tanzes, speziell für die Bewunderer von Susan und Jose, hat der F r i e k -Verlag, Wien, einen ausgezeichneten Bildband mit Kommentaren herausgebracht. Auf den 210 großformatigen Seiten gibt es rund 100 faszinierende SohwarzweiBphotos zu sehen, In denen alle wichtigen Tänze dieses einmaligen KUnstlerpaare* festgehalten sind.
Es war ein Abschied und ein Vermächtnis. — Die „Romanceros“ Maria La Talegona und Jesus Here-dia, beide Flamenoosänger von hoher Klasse, singen und rezitieren die Ge-
- schichte von Carmen und Don Jose, Susana und Josi tanzen und mimen das berühmte Liebespaar nach dem Text von Alberto Cärdenas, dem die ausdrucksstarke Musik für Gesang, Klavier und Schlagzeug von Antonio Robledo prägnante Akzente setzt. Hier ist der Weg der Carmen-Rolle Susanas vom koketten Weibchen zur liebenden Frau und zu diesem zurück in festen Formen abgesteckt. Gejagt über alle Bühnen der Welt, hat Prosper Merimees Novelle in der Transformation zum Textbuch der großdimensionierten Oper von Bizet vpr rund 100 Jahren ihren beispiellosen Siegeszug angetreten und auch heute noch lange nicht beendet. Daß eben dieser Stoff, von den Autoren Cärdenas und Robledo, in die knappe Form einer altspanischen Ballade gegossen, von allem bloß schmückenden Beiwerk befreit, in
• der ungemein konzentrierten Darstellung des prachtvollen Tänzerpaares zu einem aufs höchste intensivierten, stärkste Emotionen erregenden Tanzdrama geformt werden konnte, gibt Zeugnis eines ungewöhnlichen Könnens und einer geradezu faszinierenden Ausstrahlung. Den instrumentalen Part besorgten in ganz hervorragender Weise am Klavier Armin Janssen, mit stilsicherer Einfühlung assistiert von Willy A. Wohlgemuth am Schlagzeug, und der großartige, bereits weltbekannte Gitarrist Andres Batista. Auch die ausgezeichneten Kostüme von Maa;
Röthlisberger trugen wesentlich dazu bei, die Atmosphäre sozusagen zu verdichten und die zweifellos im leider nicht ganz vollbesetzten Großen Saal des Wiener Konzerthauses vorhandene, erwartungsvolle Bereitschaft zum Miterleben noch zu vertiefen.
Man spürte deutlich die besondere Spannung, mit welcher das Publikum auch alle anderen tänzerischen und musikalischen Schöpfungen verfolgte; es war, als ob sich dieses noch
rasch alles, was im Wesen von Susanas und Joses Tanz beschlossen ist, endgültig einprägen wollte, um den Schlüssel zu dem rätselhaften und geheimnisvollen Phänomen zu finden, das sich in den Werken von Spaniens Kunst und Kultur offenbart, deren begnadete Künder von uns Abschied genommen haben. Wir alle hoffen, daß dieser kein endgültiger sein möge.
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