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Bezeichnender Auftakt
1982 - ein Jahr der Testwahlen für die Bonner SPD/ FDP-Regierungskoalition: Landtagswahlen in Niedersachsen, Hamburg, Hessen und Bayern, außerdem die Kommunalwahl in Schleswig-Holstein, die bereits am vorigen Sonntag über die Bühne ging.
Und dieser Auftakt artete für die Koalitionspartner zu einem fatalen Debakel aus: rund sechs Prozent Stimmenverluste für die SPD, 0,5 Prozent für die FDP — wohl ein deutliches Alarmsignal für das Bonner Führungsgespann Schmidt/Genscher!
Abgesehen davon, daß bundesweite Sachfragen (Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Atomfrage, Nachrüstungsdebatte) beim Wahlausgang mitspielten, ist noch eine ganz andere Ent-
wicklung bemerkenswert: Der westdeutschen SPD gelingt es immer weniger, ihr früher fest hinter ihr stehendes Stammwählerpublikum an die Urnen zu bringen. Die Verdrossenheit über die eigene Partei ist offensichtlich größer als die Bindung an die politische Heimat. Daß nun auch die Arbeiterhochburgen Kiel und Neumünster von .schwarzen" Bürgermeistern regiert werden; ist ein deutliches Indiz dafür.
Davon profitieren die „bürgerlichen" Parteien, im Fall Schleswig-Holstein konkret die CDU. Der Stimmenzuwachs von einem Prozent ist ja nicht gerade überwältigend, doch die bessere Mobilisierung der CDU-Wähler macht letztlich den enormen Prozentvorsprung aus.
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