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MIT FREMDSPRACHEN IN DIE ZUKUNFT

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Entscheidend und grundlegend für Europareife sind Sprachen. Die besten fachlichen Ausbildungen helfen nichts, wenn man sich in anderen Ländern nicht verständigen kann. Dies gilt für alle Berufssparten, vom Facharbeiter bis zum Manager.

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Entscheidend und grundlegend für Europareife sind Sprachen. Die besten fachlichen Ausbildungen helfen nichts, wenn man sich in anderen Ländern nicht verständigen kann. Dies gilt für alle Berufssparten, vom Facharbeiter bis zum Manager.

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Im Hinblick auf einen möglichen EG-Beitritt Österreichs bieten viele Sprachschulen oder Institutionen europaorientierte Kurse oder Semi-" nare an. Ob es sich dabei oft auch nur um ausgetüftelte Werbestrategien handelt, sei dahingestellt. Doch eines steht fest, Sprachkenntnisse werden in der Zukunft nützlich, wenn nicht sogar erforderlich sein. Daher ist es durchaus legitim, sogar wichtig, wenn Sprachschulen oder Institutionen ihre Angebote besonders schmackhaft machen.

Seit ein österreichischer EG-Beitritt im Gespräch ist, steigt die Nachfrage nach Sprachkursen. Zudem ist seit der Öffnung des Ostens auch ein größeres Interesse an Ostsprachen festzustellen.

Die weltweit größte Sprachschule, Berlitz, mit rund 300 Sprachschulen in 30 Ländern, bietet jede Fremdsprache der Welt an. Auf dem Programm stehen Sprachkurse in verschiedensten Formen für Einzelpersonen oder Firmen, für Leute mit viel oder wenig Zeit. Weiters werden Seminare für Fortgeschrittene angeboten, in denen berufliche Anwendungsbereiche im Mittelpunkt stehen, wie „English for the Secretary". Zielorientierte Fachsprachenprogramme unter dem Titel „berufsorientierte Kurse" gehen auf die konkreten Termini und Redewendungen bestimmter Berufe ein, wie „English for Banking" oder „Wirtschaftsspanisch".

Außerdem bietet Berlitz eine Ausbildung zur Fremdsprachenhosteß an, die Berufsmöglichkeiten im Tourismus und Messewesen eröffnet. Der Schwerpunkt liegt auf den Sprachen: Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Die Sprachausbildung wird durch fachorientierte Seminare unterstützt, wie Betriebswirtschaftslehre oder Rhetorik.

Spezialisiert auf Sprachen für Industrie und Wirtschaft ist Europas größte Sprachschule, Inlingua. Sie ist ein Zusammenschluß europäischer Universitäten und Institute: die Universitäten in Cambridge, Perugia und Sa-lamanca sowie das Goethe Institut und die Alliance Francas. Das arbeitsspezifische Programm von Inlingua mit dem Titel „Accelerated Professional Program (APP)" ist ein internationales Projekt, das in Zusammenarbeit mit internationalen Firmen entwickelt wurde. Inhalt des „APP" ist gezieltes Lernen einer Sprache in Bereichen, wie Kundengespräche, Messegespräche, Marketing oder Banking.

Das „International house of Vien-na" bietet sogar eigene Englischkurse für EG und EWR an. Der Kurs eignet sich für Leute mit guten Englischkenntnissen, die ihr sprachliches Können erweitem wollen. Thematische Basis dieses Fach- und Sprachunterrichts ist EG und EWR.

Im Zusammenhang profunder Sprachkurse bieten die Europäischen Wirtschaftsschulen (EWS) oder auch

Didactica, Akademie für Wirtschaft und Sprache, gezielte internationale Beruf sausbildungen mit Schwerpunkt Sprachen an.

Die EWS, in rund zehn europäischen Ländern vertreten, haben ihre Wurzeln in der 1877 gegründeten Handelsschule Weiss. Sie sind österreichisches Prüfungszentrum der Pariser, Londoner und der Madrider Handelskammer. Mögliche Ausbildungswege sind die Europa-Sekretärinnen-Akademie (ESA), die European Management Academy (EMA) und die International Association of Tourism Institutes-Europe (UTA). Im Mittelpunkt der ESA-Ausbildung stehen Büroorganisation sowie Bürokommunikation, die in mindestens zwei Fremdsprachen beherscht werden muß. Die EMA bietet eine wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung mit Sprachen, angewandter Informatik und finanztechnischen Fächern. Qualifizierte Mitarbeiter für Reisebüros oder Reiseveranstalter im europäischen Raum bildet die ITTA heran.

Alle drei Ausbildungen enden mit einer Diplomprüfung der europäischen Prüfungskomission der jeweiligen Schule. Danach erhält der Absolvent das Europadiplom.

Diese Ausbildungen erfordern die

Matura oder eine Hochschul-berechtigungsprüfung. Nur die ESA bietet auch eine Ausbildungsmöglichkeit ohne Matura zur Fremdsprachensekretärin an.

Die internationale Gruppe der Didactica Sprach- und Wirtschaftsakademien bietet einen viersemestrigen Studiengang Europasekretärin mit vier Fremdsprachen: Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch, an. Diese Ausbildung mit dem Schwerpunkt Sprachen wurde gemeinsam mit dem Europa-Sekretärinnen-Verband - Hauptsitz in Zürich - entwickelt.

Nach Ende des Kolleges erhält der Absolvent das Europadiplom, dafür sind voher internationale Abschlüsse in den vier Fremdsprachen vorzuweisen.

Ab September 1993 soll die Ausbildung mit Russisch um eine weitere Fremdsprache ergänzt werden. Ebenso wird dieses Kolleg ab Herbst dieses Jahres unter Europa-Assistentin laufen, da damit die fachliche Kompetenz dieser Ausbildung besser umschrieben wird. Dieser Lehrgang umfaßt nicht nur das Sekretariatswesen, sondern auch den Management- und Marketingbereich.

Im Bereich der Post-Graduate Studien gibt es die Möglichkeit, sich eingehend mit Europafragen zu beschäftigen. European Advanced Stu-dies (EURAS) Krems bietet das einzige deutschsprachige, interdisziplinäre Post-Graduate Europastudium.

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