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Familiengeredites Bauen

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Von Dr. JOSEF PESSL, Obmann der Allgemeinen Bausparkasse österreichischer Volksbanken und Genossenschaften

Die privaten Bauherren bauen farniliengerecht. Im Jahre 1958 betrug die durchschnittliche Wohnungsnutzfläche in ganz Österreich 63 Quadratmeter, in Wien 56 Quadratmeter, während die westlichen Bundesländer Vorarlberg und Tirol ein Ausmaß von 75 bzw. 78 Quadratmetern melden.

Der Wohnungsbau wurde nach dem Kriegsende in den westlichen Bundesländern gleich nach Einstellung der Kampfhandlungen begonnen, während in Wien eine gewisse Erstarrung und Angst bei der Bewohnerschaft festzustellen war. Hier begannen sowohl die Gemeinde als auch die übrigen Bauträger erst einige Jahre später und nach Inkrafttreten des Wohnhaus-Wiederaufbaugesetzes mit seinen großen Ver- günstigungen die Bautätigkeit.

Es beginnen daher die „Statistischen Nachrichten der Stadt Wien“ mit dem Jahre 1947, aus welcher Zeit insgesamt nur 1404 neue Wohnungen gemeldet werden; 1103 Benützungsbewilligungen ergingen davon, an Private, die restlichen 300 an Gemeinde, Bund und Bauvereinigungen. Eine ähnliche Verteilung und Bild der ungebrochenen Privatinitiative geben auch die Jahre 1948 und 1949 mit insgesamt 1888 beziehungsweise 2068 Neuwohnungen. Erst 1950 bringt ein erhebliches Ansteigen der Bauzahlen. Die Stadtverwaltung entschloß sich neuerlich zum kommunalen Wohnbau, den sie dann in den weiteren Jahren verstärkte. Sie förderte von da an auch die gemeinnützigen Bauvereinigungen durch günstige Darlehen. Der Wohnbau von privater Seite, der 1951 noch doppelt so groß war wie der Kommunalbau, konnte sich seither auf der ungefähren Höhe von 3000 bis 4000 Wohnungen im Jahre halten, obwehl er von dieser Seite keinerlei Förderung genoß. Erst die neue Eigenheimbauaktion des Jahres 1958 zeigt Än erfreuliches Einlenken der Rathausmehrheit durch Heranziehung von privatem Kapital für den Wohnungsbau.

Die nachfolgende Übersicht läßt die Entwicklung der letzten zehn Jahre in Wien deutlich werden. Sie besagt, daß in diesem Zeitraum insgesamt bei 100.000 neue Wohnungen in Benützung gegeben wurden (wobei das Statistische Amt die Jahressumme bereits um die Zahl der Abbruche verminderte).

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