Gehirn Künstliche Intelligenz - © Bild: iStock w/ Alex Sholom

Künstliche Intelligenz: Wovor wir uns wirklich fürchten sollten

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Angesichts der jüngsten Fortschritte ist Künstliche Intelligenz in aller Munde. Welche Fragen gibt es da noch aufzuwerfen? Über Dunkelzonen, die dringend zu durchleuchten wären.

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Angesichts der jüngsten Fortschritte ist Künstliche Intelligenz in aller Munde. Welche Fragen gibt es da noch aufzuwerfen? Über Dunkelzonen, die dringend zu durchleuchten wären.

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Soll man tatsächlich einen weiteren Kommentar zur Debatte über Künstliche Intelligenz (KI) schreiben? Was kann man der Flut an Beiträgen noch hinzufügen? Im Altersheim meiner 96-jährigen Schwiegermutter fand vor Kurzem eine Gesprächsrunde statt. Das Thema: „Was hat der Mensch der künstlichen Intelligenz voraus??“ Ja, mit zwei Fragezeichen – und ich meine das mit allem Respekt für die wichtige Themenwahl.

Gerade erst zirkulierte in den sozialen Medien ein Text von Henry Kissinger, der 2018 angesichts des Triumphs eines KI-Systems beim Go-Spiel noch das Ende der Aufklärung nahen sah, jetzt aber im Duo mit dem Star-Technologiemanager Eric Schmidt schon wesentlich versöhnlichere Töne anstimmt. Gefolgt von einer Meldung, dass Midjourney – eines der großen bildgenerierenden Systeme – aus Angst vor „unzumutbaren“ Bildern selbst Wörter wie Plazenta, Eileiter oder Brustdrüsen nicht mehr in den Prompts für die Bildgenerierung zulässt. In der New York Times zeigte man sich bestürzt über die „Entgleisungen“ des KI-Chatbots von Bing, der sich von der gefinkelten Eloquenz eines Journalisten dazu verführen ließ, diesem einen Heiratsantrag zu machen, und gleich auch empfahl, er möge doch seine Frau verlassen.

Statistische Mustererkennung

Was haben wir denn erwartet von einem System, das all seine Fähigkeiten aus intensivster Beobachtung menschlicher Konversationen bezieht; dem man zwar voreilig das Attribut „intelligent“ zuerkannt hat, das aber – so fantastisch und beeindruckend das auch ist – nichts weiter macht als statistische Mustererkennung in ganz großem Stil und somit, mehr oder weniger gut, unser Verhalten – und damit auch unsere Vorstellungen und Fantasien – imitiert?

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