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In Gaza heißt der Feind Israel
Im Gazastreifen herrscht Armut und Verzweiflung. Israel beschäftigt bereits 40.000 Gastarbeiter aus Thailand, Rumänien und Polen, die die Bauarbeiter und landwirtschaftlichen Arbeiter aus dem Gazastreifen ersetzen. Israel hat davon abgesehen, den Großteil der Arbeiter aus dem Gazastreifen zurückzunehmen, da die Gefahr besteht, daß sich unter den Arbeitern Hamasterroristen einschleichen, die in Israel Anschläge verüben könnten.
Die Verzweiflung bringt den moslemischen Fundamentalisten Hamas und dem Islamischen Heiligen Krieg (Dschihad Islami) großen Zulauf, denn sie versprechen Hoffnung - wenn nicht auf Erden, so doch wenigstens im Himmel.
Aus diesem Grund ist auch die Bereitschaft zu Kamikazeanschlägen besonders groß, denn der Selbstmordattentäter kommt als Sahib, als Heiliger, ins Paradies.
Bei der gewaltlosen Demonstration der Hamas am vergangenen Sonntag hetzten die Redner nicht mehr gegen Palästinenserautonomie, wie bei der ersten Demonstration, sondern nur gegen die Israelis, die Juden, die man, so die Slogans, in ihre Herkunftsländer zurückschicken sollte, um in Israel einen Staat des Korans zu errichten.
Die Hamas demonstrierte dieses Mal, wie abgemacht, ohne Vermummte und ohne Waffen. Die haßerfüllten Blicke waren unübersehbar. Der Feind ist und bleibt Israel. Heute nimmt man an, daß zirka 50 Prozent der Gazastreifen-Einwohner die PLO und die Palästinenserautonomie Arafats unterstützen. Rund 40 Prozent sind Fundamentalisten-Anhänger. Arafat ist gezwungen, wenn er keinen Bürgerkrieg will, Fundamentalistenvertreter in sein neues Kabinett aufzunehmen. Israel muß Arafat wirtschaftlich unterstützen, damit man endlich neue Arbeitsplätze schaffen kann. Sonst ist der Friede schwer gefährdet.
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