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Monographisches aus Linz

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„LINZER ZINNGIESSER.“ Von Robert M. Vetter und Georg Wacha: 82 Seiten, 33 Abb. Preis S 120.—. KUNSTJAHRBUCH DER STADT LINZ 1968“, 84 Seiten, Preis S 150.—. Beide Bücher erschienen im Verlag Anton Schroll & Co, Wien—München.

Österreichs zweite Donaumetropole hat in dem vor mehreren Jahren auf dem Stadtschloß neugestalteten Landesmuseum nicht nur eine beispielhafte Virtuosenleistung der Kustoden zu bieten. Die kunst- und kulturhistorische Bestandsaufnahme jenseits der Enns findet auch in zahlreichen fachlichen Publikationen Ihren Niederschlag. Für den adäquaten Stil der schönen Aufmachung bürgt die Allianz mit dem Verlag Anton Schroll.

Dem „freundlichen“ Metall, aus dem der Mensch jahrhundertelang Eßgeschirr und Trinfcgefäße fertigte, ist die Monographie „Linzer Zinngießer“ gewidmet. Robert M. Vetter und Georg Wacha erfaßten das vorhandene dokumentarische Material und lieferten eine interessante Darstellung der Entwicklung dieses Handwerkszweiges nach zunftorganisatorischen, stilistischen und technischen Gesichtspunkten. Der Band enthält sämtliche Linzer Meistermarken (zwei davon sind hier wiedergegeben) sowie Photots der prägnantesten Werke aus dem Zeitraum von der Renaissance bis zur Theresianischen Epoche, darunter die Prunkgefäße für das Stift St. Florian, die zu den bedeutendsten Schöpfungen der

österreichischen Zinngießerei zählen. Ein wichtiges Handbuch für Sammler.

Schon längst wurde das „Kunstjahrbuch der Stadt Linz“ zum Begriff in der einschlägigen Fachliteratur. Aus früheren Folgen sind etwa die ausgezeichneten Beiträge über Joseph Grünpeck, den Hofhistoriographen Maximilians I., und über das Spezialgebiet der Steinätzungen in Erinnerung. In der Ausgabe 1968 werden zwei Themen behandelt: die städtebauliche Wandlung von Linz während des 19. Jahrhunderts und die zeitgenössischen Porträts Anton Bruckners. Heinz Schöny ist hier

eine sehr gute Archivarbeit zu danken, er sammelte und kommentierte alle erreichbaren Bildnisse des Symphonikers. Eine Lebenschronik, an der immer markanter werdenden, immer stärker vom Geist geprägten Physiognomie ablesbar. Außerdem bekannte und unbekannte Scheren-

schnitte und Karikaturen, zu denen die ungewöhnliche und oberflächlich betrachtet ein wenig komisch wirkende äußere Erscheinung des Meisters anregte. Denn außer Schubert wurde kein anderer großer Komponist so sehr zur Anekdotenflgur verkitscht wie gerade Bruckner. Das Kunstjahrbuch 1968 ist somit auch eine Bereicherung für die Bibliothek des Musikfreundes.

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