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Für jeden ein Gehalt
Einkommen für jedermann -ob berufstätig oder nicht, ist das Rezept für die Neuorientierung der Wirtschaftspolitik in einem kürzlich erschienen Buch. Ein ernstzunehmender Vorschlag?
Einkommen für jedermann -ob berufstätig oder nicht, ist das Rezept für die Neuorientierung der Wirtschaftspolitik in einem kürzlich erschienen Buch. Ein ernstzunehmender Vorschlag?
Vorausberechnungen gehen davon aus, daß zu Beginn des dritten Jahrtausends die gesamte Produktion materieller Güter in den entwickelten Ländern von nur zehn Prozent der Bevölkerung geleistet wird. Unter der Annahme unveränderter Arbeitszeit könnte es zu hoher Arbeitslosigkeit und in der Folge zu verstärkten gesellschaftlichen Spannungen kommen, vor allem dann, wenn auch viele junge Menschen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen würden. Eine derartige Entwicklung könnte in Gang kommen, wenn unter dem Druck leerer Pensionskassen das Alter des Pensionseintritts systematisch erhöht würde.
Was die Arbeitsplätze betrifft, stehen wir vor der Perspektive einer dualen Gesellschaft: die „Leistungsstarken" auf der einen Seite, die voll- bis überschäftigt, mit hohem Einkommen, ein wachsendes Produktionsvolumen aufrechterhalten; auf der anderen Seite die wachsende Zahl von Arbeitslosen und Ausgeschlossenen, die zwischen Gelegenheitsarbeiten und Einkommen aus Arbeitslosen- oder Sozialhilfe hin- und hergeschoben werden.
Die Perspektive: eine Zweidrit-tel-Gesellschaft, wenn nicht eine Splittergesellschaft.
Im ersten Fall würde einer Mehrheit von Beschäftigten mit sicheren und gutbezahlten Arbeitsplätzen eine Minderheit von Beschäftigten mit prekärer und schlechtbezahlter Arbeit und Arbeitslosen gegenüberstehen. Von Splittergesellschaft dagegen könnte gesprochen werden, sollten im Namen einer neuen „Freiheit" Solidaritäten zwischen unterschiedlichen Gruppen von Arbeitenden sich auflösen.
Geht der Arbeitsgesellschaft die Arbeit aus? Oder haben jene recht, die aufzeigen, daß es in unserer Gesellschaft noch sehr viel Arbeit gibt, vor allem im Bereich der persönlichen Dienstleistungen, der Pflege alter oder kranker Menschen, der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, im Umweltbereich, und daß diese Arbeit nur darum nicht getan wird, weil kein Geld dafür vorhanden ist?
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