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Junge gegen Alte?
Die Zukunft der (bezahlten) Arbeit ist auch - aber nicht nur - eine Frage von „Junge gegen Alte". Das Zahlenverhältnis von Arbeitenden zu Nicht-Arbeitenden - seien es nun arbeitslose, noch in Ausbildung oder (freiwillig, immer öfter aber auch unfreiwillig) schon im Ruhestand befindliche Menschen - macht prinzipiell Sorgen, da immer weniger Erwerbstätige immer mehr andere Personen erhalten sollen.
Jeder Demograph weiß, daß sich dieses Problem nicht von selbst löst. Für das Erhalten von Alten und Jungen kom-1 men in Österreich meist Leute im Alter von etwa 25 bis 60 Jahren auf, und deren Zahl ist für die nächsten 25 Jahre genau au berechnen. Ihnen, sofern sie überhaupt einen Job haben, werden die Kosten für Kinder und Pensionen über den Kopf wachsen, es sei denn, es treten nicht wünschenswerte Entwicklungen ein: Sinken der Lebenserwartung, noch weniger Geburten, starke Einwanderung von „aktiven" Jahrgängen (verbunden mit harten Kämpfen um Arbeitsplätze).
Solidarität, nicht Konflikt zwischen den Generationen ist nötig. Eine ehrliche Politik muß Reformen setzen: auf dem Arbeitsmarkt, bei den Anreizen zur Eigenvorsorge und sicher auch beim jetzigen Pensionssystem , mag das auch -angesichts des ständig zunehmenden Wählerpotentials der Pensionisten - wenig populär sein.
Der Vorschlag des Demographen Wolfgang Lutz, Eltern zur Sicherung der Interessen der zur Minderheit werdenden Jungen (den Familienlastenausgleichsfonds zugunsten der leeren Pensionskassen auszuräumen, ist und bleibt Unrecht) ein Stimmrecht für ihre Kinder zu geben, ist diskussionswürdig. Denn Demokratie heißt, daß das Recht vom Volk ausgeht. Und wer will behaupten, daß nur Erwachsene und nicht auch Kinder und Jugendliche zum Volk gehören?
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